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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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murmelte Beatrice.
    »Ja«, sagte Venetia. »Aber irgendwie passt es nicht zu ihm, sich so eine Geschichte auszudenken.«
    »Was meinst du denn, worum es dabei geht?«, fragte Beatrice.
    Venetia trommelte gedankenverloren mit ihren Fingern auf dem Tisch. »Ich könnte mir vorstellen, dass derjenige, der sich als Mr. Gabriel Jones ausgegeben hat, möglicherweise eine Erpressung im Schilde führt.«
    »Erpressung .« Beatrice starrte sie entsetzt an.
    »Was, in aller Welt, sollen wir nur tun?«, fragte Amelia.
    »Was ist Erpressung?«, wollte Edward wissen und schaute einen nach dem anderen forschend an. »Ist das so etwas wie Auspressen?«
    »Mit Auspressen hat es nichts zu tun«, erwiderte Beatrice brüsk. »Zumindest nicht direkt. Egal, ich werde es dir später erklären.« Sie wandte sich wieder an Venetia. »Wir haben nicht genug Geld, um einen Erpresser zu bezahlen. Wir haben alles in dieses Haus und das Atelier investiert. Wenn dies ein Erpressungsversuch ist, sind wir ruiniert.«
    Das stimmte, dachte Venetia. Sie hatten beinahe jeden
Penny des großzügigen Vorschusses, den ihr die Arcane Society gezahlt hatte, ausgegeben, um das kleine Stadthaus in der Sutton Lane zu mieten und das Atelier in der Bracebridge Street auszustatten.
    Venetia trank einen Schluck Kaffee, in der Hoffnung auf einen Geistesblitz.
    »Dies könnte eine jener Situationen sein, in denen man am besten Feuer mit Feuer bekämpft«, sagte sie schließlich. »Vielleicht sollte ich mich ebenfalls an die Presse wenden.«
    »Du musst verrückt sein«, entfuhr es Amelia entgeistert. »Wir sollten alles in unserer Macht Stehende tun, um die Gerüchte im Keim zu ersticken, anstatt ihnen noch Nahrung zu geben.«
    Venetia schaute abermals auf die Zeitung und prägte sich den Namen des Reporters ein, der diesen empörenden Artikel geschrieben hatte. »Was, wenn ich diesen Mr. Gilbert Otford davon in Kenntnis setze, dass hier ein Hochstapler einer trauernden Witwe einen abscheulichen Streich spielt?«
    Beatrice blinzelte einige Male nervös, dann wurde sie schlagartig sehr nachdenklich. »Weißt du, das ist ein wirklich brillanter Einfall, Venetia. Wer kann dir widersprechen? Schließlich bist du Gabriel Jones’ Witwe. Du kanntest ihn besser als jeder andere. Solange dieser Schwindler nicht seine Identität beweisen kann, wird die Öffentlichkeit auf deiner Seite sein.«
    Amelia ließ sich das kurz durch den Kopf gehen. »Da könntest du Recht haben. Mit etwas Geschick könnte das Aufsehen sogar zu unserem Vorteil sein. Möglicherweise können wir eine Menge öffentliches Interesse und Mitgefühl für Venetia wecken. Die pure Neugier mag so manchen
potentiellen Kunden ins Atelier locken. Jedermann liebt einen Skandal.«
    Venetia lächelte leise, während der Plan Gestalt annahm. »Das könnte funktionieren.«
    Das gedämpfte Pochen des Türklopfers hallte aus der Eingangsdiele herüber. Gleich darauf ertönten Mrs. Trenchs Schritte.
    »Wer in aller Welt kann das denn um diese Uhrzeit sein?«, fragte Beatrice. »Der Briefträger war bereits hier.«
    Mrs. Trenchs stämmige Gestalt tauchte in der Tür des Frühstückszimmers auf. Ihr rundes Gesicht war rot vor Erregung.
    »Da ist ein Gentleman an der Tür«, verkündete sie. »Er sagt, sein Name sei Mr. Jones. Ich mag es kaum sagen, aber er hat darum gebeten, mit seiner Frau sprechen zu dürfen. Hat gesagt, ihr Name wäre Mrs. Venetia Jones. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Aus dem Stehgreif ist mir nur eingefallen, dass ich erst nachschauen müsste, ob die Dame des Hauses daheim ist.«
    Venetia war wie vom Donner gerührt. »Welche Unverfrorenheit! Ich kann nicht glauben, dass er die Frechheit besitzt, hierherzukommen.«
    »Gütiger Himmel«, hauchte Amelia. »Sollen wir die Polizei rufen?«
    »Die Polizei ?« Entsetzen spiegelte sich auf Mrs. Trenchs gerötetem Gesicht. »Als ich diese Stellung angenommen habe, war von gefährlichen Besuchern keine Rede.«
    »Beruhigen Sie sich, Mrs. Trench«, versuchte Venetia sie zu beschwichtigen. »Ich bin sicher, dass es nicht nötig sein wird, einen Constable zu rufen. Bitte führen Sie den Gentleman ins Arbeitszimmer. Ich komme gleich.«

    »Ja, Madam.« Mrs. Trench eilte davon.
    Amelia wartete, bis die Haushälterin gegangen war, bevor sie sich vorbeugte und leise sagte: »Du hast doch wohl nicht vor, diesen Erpresser zur Rede zu stellen, Venetia?«
    »Wie kannst du über so etwas auch nur nachdenken?«, echauffierte sich Beatrice.
    »Wir müssen

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