Verzaubertes Verlangen
Fesseln. Sie musste sich weder über die Vergangenheit noch über die Zukunft Gedanken machen. Es bestand keine Gefahr, dass Edward oder Amelia unabsichtlich hereinstolperten und ihre ältere Schwester bei einem verbotenen Liebesakt ertappten. Kein Risiko, Tante Beatrice zu schockieren oder ihre Karriere aufs Spiel zu setzen.
Als ihr Haar von den Nadeln befreit auf ihre Schultern fiel, hörte sie Gabriel ein leises, kehliges Stöhnen ausstoßen. Seine Arme schlangen sich fester um sie.
Er küsste sie stürmisch, betäubte sie mit seinem Verlangen. Als sie für einen Moment aus dem lustvollen Rausch erwachte, bemerkte sie, dass er ihr die Jacke ausgezogen und sie achtlos auf den Sitz geworfen hatte.
Eilig streifte er seine eigene Jacke ab. Als er sich wieder über sie beugte, griff er nach ihrer Fliege. Das Wissen, dass seine Finger kaum merklich zitterten, als er den Knoten löste, bereitete ihr einen ganz besonderen Kitzel. Sein Verlangen nach ihr war nicht gespielt, erkannte sie. Zu was immer sonst sich dieser Moment entwickeln mochte, es war keine kaltblütige Verführung. Sie wurden beide vom Feuer der Leidenschaft verzehrt.
Endlich hatte er die Fliege gelöst. Seine Hand glitt zum ersten Knopf ihres steifen, frisch gestärkten weißen Leinenhemdes. Sie fühlte, wie sich seine Lippen auf ihrem Mund zu einem Schmunzeln verzogen.
»Wissen Sie«, sagte er, »ich hatte noch nie Gelegenheit, eine Dame auszuziehen, die Herrenkleidung trug. Es ist eine weit größere Herausforderung, als ich erwartet hätte. Ich stelle fest, dass ich alles verkehrt herum machen muss.«
Die Bemerkung entlockte ihr ein glockenhelles Lachen. Ihre Hemmungen verflüchtigten sich, und sie zog kühn an den Enden seiner Fliege.
»Erlauben Sie mir, Ihnen zu zeigen, wie es gemacht wird«, flüsterte sie.
Diesmal löste sie den Knoten gekonnter, als sie es in jener Nacht in Arcane House getan hatte, denn dank ihrer Abenteuer mit Harrow hatte sie inzwischen einige Erfahrung mit Herrenkleidung.
Gabriel reagierte auf jede ihrer Berührungen, indem er das Tempo beschleunigte, mit der er sie entkleidete. Sie merkte nicht, dass er ihr Hemd aufgeknöpft hatte, bis sie seine Hand auf ihrer Brust fühlte. Haltsuchend klammerte sie sich an seine Schultern. Er beugte sich über sie und küsste ihren Hals. Alles in ihrem Innern schnürte sich zusammen. Das Feuer in ihr brannte heißer und heißer.
»Gabriel«, hauchte sie.
Sie schob ihre Hände unter sein Hemd und legte ihre Handflächen gegen seine Brust.
Er lehnte sich an die Rücklehne des Sitzes zurück und setzte sie auf seinen Schoß. Dann langte er nach unten und zog ihr die Schuhe aus. Venetia hörte, wie sie auf dem Boden des Verschlags landeten.
Bevor sie sich versah, hatte er ihre Hose aufgeknöpft und sie von ihren Hüften gezogen. Die langen Unterhosen, die sie darunter trug, kamen als Nächstes an die Reihe. Die beiden
Kleidungsstücke verschwanden in den dunklen Schatten des gegenüberliegenden Sitzes.
Als sie nur noch das aufgeknöpfte weiße Hemd trug, küsste Gabriel sie, als würde ihrer beider Leben davon abhängen. Sie zuckte leicht zusammen, als sie seine warme Hand auf der Innenseite ihres nackten Schenkels spürte. Fast hatte sie vergessen, wie erregend es sich anfühlte, wenn er sie auf diese Weise berührte. Fast .
Er ließ seine Hand höher gleiten. Seine Handfläche umschloss sie. Venetia stockte der Atem, als sie die Nässe fühlte, die sich zwischen ihren Schenkeln sammelte.
»Du bist schon für mich bereit«, sagte er halb ehrfürchtig, halb jubilierend. »Du ahnst ja nicht, wie oft ich mir ausgemalt habe, dich abermals in dieser Weise zu nehmen; wie oft ich davon geträumt habe.«
Sein Mund presste sich von neuem auf den ihren, forschend, lockend, verlangend. Eine heiße Woge der Lust riss sie mit sich fort. Er schob ihre Beine auseinander und drehte sie so hin, dass sie unvermittelt rittlings auf seinem Schoß saß, ihre Knie auf dem Samtpolster des Sitzes.
Überrascht von dieser ungewohnten Position, klammerte sie sich an seine Schultern, um Halt zu bekommen. Mit einer Hand umfasste er ihre Hüfte und schob die andere zwischen ihre Schenkel.
Er begann, sie zu streicheln, sie zu erkunden, von neuem ihre Geheimnisse zu ergründen. Jede Berührung schien intimer und unerträglich erregender als die vorherige. Die meiste Aufmerksamkeit schenkte er der kleinen Knospe unterhalb ihres Venushügels, dort wo sich ihre Schamlippen trafen, massierte sie mit seinem
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