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Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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blonden Schönheit und ließ sie ein wenig vortreten. "Dies ist meine Tochter, Lady Laelia. Laelia, dies ist Sir Blaidd Morgan, ein Ritter vom Hofe des Königs."
    Die Lady hob weder den Kopf noch den Blick – eine segensreiche Abwechslung, nachdem er gerade wie ein dressierter Bär angestarrt worden war, der nur zur Belustigung einer gewissen Dame hier war.
    Er verbeugte sich tief und nahm die rechte Hand Lady Laelias, die sich leblos und kalt anfühlte. Er führte sie dennoch an die Lippen und küsste sie. "Mylady, die vielen Berichte über Eure Schönheit, die an meine Ohren gedrungen sind, werden Euch nicht im Geringsten gerecht", sagte er und richtete sich wieder auf.
    Es war ein einfaches, einfallsloses Kompliment. Normalerweise fiel ihm Besseres ein, besonders wenn es darum ging, schönen Frauen zu schmeicheln. Wenn ihm das jetzt nicht gelang, musste das an der Gegenwart dieses unverschämten Weibes liegen, das seine Sinne zu benebeln schien.
    "Ich heiße Euch in unserer Halle willkommen", begrüßte Lady Laelia ihn und betrachtete ihn mit ihren grasgrünen Augen. Ihre Stimme war so hoch wie die eines kleinen Mädchens. Oder wie die einer Frau, die versuchte, jünger zu wirken, als sie war?
    Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals gehört zu haben, wie alt Lady Laelia war.
    Die braunhaarige junge Frau räusperte sich laut und vernehmlich. War sie vielleicht eine verrückte Verwandte? Das würde ihren Platz erklären und auch ihr merkwürdiges Benehmen.
    Lord Throckton zog die dichten, grauen Brauen zusammen und starrte sie finster an. "Sir Blaidd, dies ist Rebecca. Meine andere Tochter."
    Seine andere Tochter?
    Niemand hatte in seiner Gegenwart je erwähnt, dass Lord Throckton eine weitere Tochter hatte. Vielleicht, weil sie nicht so schön wie ihre Schwester war und darüber hinaus mehr als unverschämt.
    Der Mangel an Schönheit vermochte ihr ungehobeltes Benehmen erklären. Vielleicht hatte schierer Neid sie in ein zänkisches Weib verwandelt.
    "Was, kein Kompliment für mich, Sir Blaidd?" fragte Lady Rebecca, als sie den Kopf neigte und ihm ein verspieltes Lächeln zuwarf. "Es stimmt, ich bin mit Laelia nicht zu vergleichen. Aber seid Ihr Höflinge nicht geübt im Schmeicheln und Komplimentemachen? Ihr werdet mich doch sicher nicht enttäuschen."
    Blaidd zeigte sich der Herausforderung gewachsen. Er legte die Hand aufs Herz und sprach mit der rauen sinnlichen Stimme, die er normalerweise für heimliche Rendezvous reserviert hatte. "Es liegt mir fern, eine Lady zu enttäuschen, gleichgültig, worum es geht."
    Er lief auf sie zu, nahm ihre Hand und führte sie an die Lippen. Er küsste sanft ihre Knöchel, dann hob er den Blick und sah sie an.
    "Ihr, Mylady, seid die ungewöhnlichste Frau, der ich je begegnet bin."
    Ihre Wangen röteten sich, und sie entzog ihm ihre Hand. "Das ist wohl kaum ein Kompliment, Sir Ritter. Ich bin nicht beeindruckt."
    Er hob die Mundwinkel zu der Art nachlässigem Lächeln, das er einer Frau schenkte, nachdem er sie geliebt hatte. "Ich versichere Euch, Mylady, ein Mann schätzt es durchaus, von einer Frau überrascht zu werden. Und eine wahrhaft überraschende Frau ist eine überaus seltene und ungewöhnliche Kreatur."
    Für einen Moment weiteten sich ihre Augen vor Schreck. Er wäre am liebsten vor Freude in Triumphgeheul ausgebrochen.
    Aus ihren Augen schoss das verächtliche Feuer, an das er sich langsam gewöhnte. "Kreatur?" fragte sie. "Sind Frauen für Euch … Kreaturen?"
    Er wurde jetzt ganz zu dem erfolgreichen Ritter, der viele Turniere gewonnen hatte. "Frauen, die sich über Fremde und Gäste lustig machen, sind Kreaturen für mich. Ja, das stimmt."
    "Becca, ich glaube, wir haben für den Moment genug von dir vernommen", erklärte Lord Throckton. Er ging hinter ihr vorbei und setzte sich auf einen thronähnlichen Stuhl. "Dieser Mann ist unser Gast. Und deshalb sollte er auch dementsprechend behandelt werden."
    Sie wandte sich von Blaidd ab und ihrem Vater zu. "Ich behandele ihn nicht anders als die anderen Männer, die herkommen, um Laelia in Augenschein zu nehmen."
    Die Art und Weise, wie Lady Laelia die Lippen verzog, schien die Aussage ihrer Schwester zu bestätigen.
    "Verdammt, Becca, das ist ja gerade das Problem! Wann wirst du endlich lernen, dich zu benehmen? Warum kannst du nicht so wie deine Schwester sein?"
    "Weil ich nicht meine Schwester bin!"
    "Du weißt genau, wie ich das meine." Throckton deutete auf einen Stuhl zu seiner Rechten. "Setzt Euch, Sir

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