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Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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grauhaarigen, aber immer noch kräftigen Krieger halb verdeckt, der Blaidd gestern schon am Tor aufgefallen war. Der Mann hatte die gestrigen Geschehnisse mit Interesse verfolgt. In seinen Augen hatte außerdem noch etwas aufgeschimmert, als die Lady sprach: Zuneigung …
    Blaidd vermutete, dass es sich bei dem Mann um den Befehlshaber des Lagers handelte. Er war recht alt, also nahm Blaidd an, dass der Anführer Rebecca sicherlich schon lange kannte. Vielleicht fühlte der Alte sich der jungen Frau deshalb so ergeben, weil er sie auch schon als Kind auf den Armen gewiegt hatte.
    Lady Rebecca spürte plötzlich, dass Blaidd sie betrachtete. Ihr Gesicht nahm einen verächtlichen Ausdruck an, als ob Blaidd eine ganz besonders widerliche ansteckende Krankheit hätte.
    Blaidd befürchtete erneut, dass sein Besuch auf Throckton Castle jäh ein unschönes Ende nehmen würde. Er bahnte sich durch die Menge einen Weg nach vorn.
    "Guten Morgen, Sir Blaidd!" rief Lord Throckton mit jovialer Herzlichkeit, als Blaidd den Edelmann und seine schöne Tochter erreichte. "Ich bin entzückt herauszufinden, dass Ihr nicht wie so viele andere junge Männer heutzutage seid, die wenig Respekt für unseren Glauben zeigen. Die meisten Ritter entsinnen sich immer erst ihres Glaubens, wenn sie sich auf einen Kreuzzug begeben."
    Die Freundlichkeit des Lords ließ Blaidd sein Verhalten von letzter Nacht noch mehr bedauern. "Es gibt viele junge Männer, die viel gläubiger sind als ich", antwortete er bescheiden.
    Jemand hinter ihm zog mit hörbarer Verachtung die Nase hoch. Blaidd erriet, um wen es sich dabei handelte.
    Der Priester betrat die Kapelle und begann mit der Messe, was Blaidd zu seiner großen Erleichterung erst einmal jedes weitere Gespräch ersparte. Er konnte sich kaum auf die Worte des Gottesdienstes konzentrieren, weil er viel zu aufgeregt war. Immer tauchte die gleiche furchtbare Szene vor seinem inneren Auge auf. Er stellte sich vor, wie Lady Rebecca im Anschluss an die Messe zu ihrem Vater ging und ihm erzählte, dass er, Blaidd, ein unmoralischer, ekelhafter Schweinehund sei, den man ohne jegliche Verzögerung aus Throckton Castle hinauswerfen müsse. Dann sah er vor sich, wie der entrüstete Vater unverzüglich auf ihn zukam und ihn zwang, sofort die Burg zu verlassen.
    Als die Messe sich dem Ende näherte, standen Blaidd diese schrecklichen Bilder so lebendig vor Augen, dass es ihn nicht weiter überrascht hätte, wenn Becca nach vorne zum Altar gegangen wäre und ihn vor allen Leuten als Schurken bloßgestellt hätte.
    Er stählte sich und blickte sich zu ihr um – und bemerkte, dass sie bereits gegangen war.
    Einerseits fühlte er Erleichterung, andererseits jedoch fürchtete er, dass es nur ein Aufschub des Unausweichlichen war. Wenn er schon in Ungnade fallen sollte und gehen musste, dann würde er lieber alles sofort hinter sich bringen.
    Vielleicht bestand ja auch Beccas eigentliche Rache insgeheim darin, Blaidds Rauswurf möglichst lange hinauszuzögern, um ihn zu quälen, indem sie ihn über sein Schicksal im Ungewissen ließ. Wenn dem so sein sollte, dann würde sie wohl bald erkennen müssen, dass dieser Plan zum Scheitern verurteilt war. Denn Sir Blaidd Morgan gestattete niemandem, mit ihm zu spielen. Weder Mann noch Frau – komme, was da wolle. Tief in Gedanken versunken, folgte er Lord Throckton und Lady Laelia hinaus aus der Kapelle. Draußen erspähte er Lady Rebecca, die außerhalb der Hütten mit einigen Kriegern redete. Er beschloss, sofort zu klären, ob er sich in Schwierigkeiten befand oder nicht. Er erklärte Lord Throckton und Laelia, dass er wegen seines Gepäcks mit Lady Rebecca sprechen wolle, entschuldigte sich und ging zu ihr.
    Sie schien nicht überrascht zu sein, ihn zu sehen. "Wenn du mich kurz entschuldigen würdest, Dobbin", sagte sie zu dem älteren Krieger. "Ich glaube, unser Gast wünscht, mich zu sprechen."
    Der Mann nickte und schlenderte mit seinen Männern weg, nicht ohne Blaidd vorher von Kopf bis Fuß zu mustern.
    Nun waren Becca und Blaidd allein.
    "Auf ein Wort, Mylady", begann Blaidd und blieb vor ihr stehen. Er bemühte sich, nicht ungeduldig zu klingen, obwohl seine Nerven schier zum Zerreißen gespannt waren. "Gibt es einen ruhigeren Ort, wo wir uns ungestört unterhalten können?"
    Sie hob fragend eine Braue. "Glaubt Ihr, dass ich es noch einmal riskiere, mit Euch allein zu sein?" fragte sie leise. "Was auch immer Ihr zu sagen habt, sagt es hier."
    Er unterdrückte einen

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