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Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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dem so war, bedeutete das, dass er nicht als Ehemann für Laelia in Betracht kam.
    "Das ist er aber nicht. Frag Vater."
    Becca lag die Erwiderung auf der Zunge, dass ihr Vater keineswegs unfehlbar war. Es war schließlich nicht besonders klug von ihm gewesen, die Frau des Königs auf Festen oder anderen Veranstaltungen öffentlich zu kritisieren. Aber Becca verkniff sich diese Bemerkung, da sie fand, es sei nicht der richtige Zeitpunkt, um dieses Argument ins Feld zu führen. "Und wie steht es mit seiner Haartracht? Das scheint mir nicht gerade ein passender Stil für den Hof des Königs zu sein."
    Laelia dachte über diesen Einwand nach, als ob es sich um eine Frage von größter Bedeutung handelte. "Sein Haar steht ihm gut, also ist Sir Blaidds Stil vielleicht doch passend. Falls nicht, werde ich ihn bitten, es kürzer zu tragen, falls wir heiraten sollten."
    "Und wenn er das nicht will?"
    Laelia schaute sie mit diesem überlegenen Lächeln an, das niemals seine Wirkung auf Becca verfehlte: Becca begann sich zu ärgern. Dieses Lächeln sollte ihr nämlich zu verstehen geben, dass Laelia über ein geheimes weibliches Wissen verfügte, welches sie, Becca, niemals besitzen würde. "Ich bin mir sicher, dass er es tun wird, wenn seine Frau ihn darum bittet." Dieser Gedanke versetzte Laelia in eine versöhnliche Stimmung. "Sicher, er ist ein wenig ungeschliffen, aber das kann ich schon richten."
    Becca stellte sich vor, wie Laelia Sir Blaidd so lange formte, bis er wie jeder andere Edelmann aussah und auch nur noch dummes Süßholz raspelte. Diese Vorstellung fand sie nicht gerade erbaulich.
    Becca überlegte, ob sie nicht vielleicht doch eine kleine Andeutung fallen lassen sollte, dass Sir Blaidd nicht ganz so wunderbar war, wie ihre Schwester anzunehmen schien. "Wenn ich nicht für ihn Partei ergreife, Laelia, dann genau deshalb, weil er so charmant und attraktiv ist. Er hat vermutlich unzählige Liebschaften und hält sich eine Hure – vielleicht sogar mehr als eine. Er wird wahrscheinlich nie ein treuer Ehemann werden."
    Laelia betrachtete sich eingehend im Spiegel. "Es würde mich nicht überraschen, wenn er sich mit vielen Frauen umgibt. Aber wenn er erst einmal mit mir verheiratet ist, wird er nicht mehr in Versuchung geraten."
    "Ich glaube nicht, dass eine Ehe in dieser Hinsicht einen großen Unterschied machen würde. Wenn er jetzt ein Lüstling ist, dann kann man davon ausgehen, dass er es auch nach einer Eheschließung sein wird – egal, wer seine Frau ist und wie sehr er vorgibt, sie zu lieben."
    Laelia war jetzt fertig frisiert und erhob sich seufzend. "Du würdest selbst aus einem Erzengel noch einen schrecklichen Ehemann machen."
    Becca wollte gerade erwidern, dass Erzengel nicht heirateten, als Laelia ihr einen strengen Blick zuwarf. Becca begriff, was ihr die Schwester zu verstehen geben wollte: Es war an der Zeit, die Kapelle zur Morgenmesse aufzusuchen.
    "Geh schon vor", sagte Becca. "Ich muss noch kurz mit Meg reden."
    "In Ordnung. Aber komm nicht zu spät."
    Schon wieder sprach Laelia mit ihr, als wäre Becca ein Kind. Becca biss die Zähne zusammen. Laelia eilte hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    "Ich hoffe, ich habe nichts Falsches getan, was Ihren Zorn erregt hat, Mylady", meinte Meg ängstlich. Sie runzelte besorgt die hübsche Stirn. "Oder habe ich etwas vergessen?"
    "Ich will dich nicht schelten", erwiderte Becca freundlich. Sie deutete auf den Stuhl.
    Meg setzte sich unsicher auf die Kante.
    "Ich wollte mit dir über Trevelyan Fitzroy sprechen", kündigte Becca an.
    Ungläubig starrte Meg sie an. "Ich habe nichts Unziemliches getan!"
    "Davon gehe ich aus. Aber ich wollte dich nur warnen, damit du gut auf dich Acht gibst. Er ist mit Sicherheit ein sehr einnehmender und faszinierender junger Mann, aber du bist eine Magd. Er steht über dir. Er könnte sich deshalb einfach gewisse Freiheiten herausnehmen. Falls er das tut, hast du meine Erlaubnis, ihn mit so viel Nachdruck wie nötig zurückzuweisen. Und wenn er nicht aufhört, dich zu bedrängen, möchte ich, dass du es mir mitteilst. Wir werden es nicht dulden, dass ein junger Mann unsere Mägde respektlos behandelt. Ich will nicht, dass du das gleiche Schicksal wie Hester erleidest."
    Und auch sie selbst sollte sich vor Augen halten, welche Konsequenzen es haben konnte, wenn man sich verführen ließ.
    "Natürlich würde ich sofort zu Euch kommen, Mylady, wenn er sich so verhalten sollte. Kein Knappe wird weit bei mir kommen, auch

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