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Verzeih mir, mein Herz!

Verzeih mir, mein Herz!

Titel: Verzeih mir, mein Herz! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Collins
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ermessen, wie ernst Lord Plaisleys Frage zu nehmen war, und spitzte lieblich die vollen Lippen. „Nein, nein, es kann nicht schaden, wenn Aylesbury mitbekommt, dass es zumindest einen Gentleman gibt, der meine Gesellschaft zu schätzen weiß.”
    „So schlimm?”, fragte er mitfühlend und zwinkerte ihr vergnügt zu. „Vielleicht sollten Sie ihn dann ein wenig eifersüchtig machen. Manche Männer benötigen einen kleinen Extra-Anreiz, um zu begehren, was ihnen bereits gehört.”
    Elizabeth warf dem Lord einen scheelen Blick zu. „Ich bin kein Schrankkoffer!”
    „Nein. Verzeihen Sie mir, meine Worte waren schlecht gewählt. Vielleicht sollte ich eine andere Metapher anwenden? Manche Männer brauchen die Jagd … der Hase im Stall ist uninteressant.”
    Bei Elizabeths grimmiger Miene hob Ambrose Campbell die Hände.
    „Überlegen Sie es sich, Beth, Sie wissen, ich bin für Sie stets zu jeder Schandtat bereit!”
    Elizabeth schnaubte. „So wie gestern?”
    „Jedes Wort war ernst gemeint.”
    „Muss ich mir jetzt Sorgen um Ihr gebrochenes Herz machen?”, fragte sie schelmisch und grinste ihn an.
    „Sie könnten es wieder heilen.”
    „Soll ich Aylesbury sitzen lassen und mit Ihnen durchbrennen? Wirklich Ambrose, Sie enttäuschen mich!” Elizabeth schnalzte missbilligend mit der Zunge, aber ihre Augen funkelten übermütig.
    „Sie wären nicht Sie, wenn Sie das täten, Beth.” Ambrose seufzte auf und wandte seinen Blick von der bezaubernden Frau ab. Er hatte sich schon lange damit abgefunden, dass sie einem anderen gehörte, und gedachte nicht, sie zu einem Schritt zu überreden, der so deutlich gegen ihre Überzeugungen stand. „Obwohl mir das schon gefallen würde.”
    Elizabeth lachte glockenhell auf und schlug dem Mann an ihrer Seite auf den Arm. „Gehören Sie etwa zu den Männern, die stets das begehren, was sie nicht haben können?”
    Ernst sah Ambrose auf das Mädchen herab, aus dessen feinen Zügen die Belustigung rasch schwand, und musterte sie prüfend.
    „Mich zu küssen wäre eine äußerst dumme Tat.”
    „Ich weiß.”
    „Dann wissen Sie auch …”
    „Ich werde Sie nicht küssen”, unterbrach er sie rasch und sah weg. „Ich gehöre nicht zu den Männern, die begehren, was sie nicht haben können. Außerdem weiß ich, dass Sie mir jegliche Freiheiten bitterböse nehmen würden. Hat Southampton Sie geküsst?”
    Jegliche Farbe wich aus Elizabeth Gesicht und sie umklammerte hart die steinerne Brüstung, an der sie mit dem Rücken lehnte.
    „Wir sind uns erst vor ein paar Tagen vorgestellt worden.”
    „Dann ist er wohl total hingerissen von Ihnen, wenn er seinem Freund so in den Rücken fällt.”
    Ambrose vermied es, in ihre Richtung zu sehen, hatte er ihr Erstarren doch sogleich bemerkt und wollte ihr das Gefühl geben, ihre Privatsphäre zu wahren.
    „Ich habe ihn nicht ermutigt, ganz im Gegenteil! Er ist ein Ärgernis. Wie kann man nur mit so einem Menschen befreundet sein?”, echauffierte sie sich und drehte sich mit einem ärgerlichen Ruck um. „Allein sein beständiges Grinsen treibt mich in den Wahnsinn! Außerdem hält er sich für unwiderstehlich. Sie haben ihn ja gehört: Er sieht ja so viel besser aus als Jordan! Tz, das ist wohl Geschmackssache!”
    Ambrose warf einen belustigten Blick auf Elizabeth, die wütend in den Garten starrte, als fände sie dort eine Erklärung für Southamptons übersteigerte Selbsteinschätzung.
    „Jordan?”
    „Habe ich Jordan gesagt? Ich meine natürlich Aylesbury!”
    „Natürlich.” Der Lord nickte leicht und verzog seine Lippen zu einer Andeutung eines belustigten Grinsens. „Und Sie ziehen Aylesbury Southampton vor … rein äußerlich.” Ambrose bemühte sich redlich, eine ernste Miene beizubehalten, aber Elizabeth amüsierte ihn wirklich.
    Indigniert kniff sie die auf ihn gerichteten Augen zusammen. „Selbst wenn Aylesbury aussehen würde wie Quasimodo, würde ich ihn allen anderen vorziehen. Wir sind verlobt!”
    „Ah, ja, wie konnte ich das vergessen”, warf er leicht dahin und zupfte angelegentlich an seinem Ärmel. „Vielleicht sollten Sie etwas mehr Objektivität wahren?”
    „Wie bitte?”
    „Ihre Reaktion gestern war übertrieben, besonders vor dem Hintergrund, dass er zum einen völlig recht hatte und zum anderen nur seinen Wunsch, Sie näher kennenzulernen, ausdrückte. Wären es meine Worte gewesen, hätten Sie über sie gelacht.”
    Unangenehm berührt senkte Elizabeth den Blick auf ihre ineinander

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