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Verzeih mir, mein Herz!

Verzeih mir, mein Herz!

Titel: Verzeih mir, mein Herz! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Collins
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entsprechenden Reifs eine güldene Kordel geschlungen und der helle Ton, der über der linken Schulter geschlossenen Toga, unterstrich die Blässe ihrer Haut. Ihre Lippen schimmerten blutrot und bildeten damit einen auffälligen Kontrast, bei dem zugegeben mit einem speziellen Balsam nachgeholfen wurde. Ein lockerer Gürtel schlang sich locker um ihre schlanke Hüfte und gab ihrem Körper eine verführerische Kontur. Eine viel zu verführerische Kontur! Sie konnte unmöglich so vor Jordan erscheinen. Und schon gar nicht vor Southampton! Aber sie hatte es Melanie versprochen, und wenn man es genau nahm, war dieses Kostüm um einiges keuscher als das der Aphrodite, mit dem sie zum Charlton House Ball erschienen war. Leise seufzend bedankte sie sich bei Molly für ihre hervorragende Arbeit und schlich sich schnell in Melanies Arbeitszimmer.
    Lord Chadwick hatte der jungen Nichte trotz Lady Chadwicks lautstarkem Protest erlaubt, den alten Ballsaal als Atelier zu nutzen. Sie traf das Mädchen, das konzentriert ihr Arbeitswerkzeug zurechtlegte, allein an. Aufgeschreckt durch das Schließen der großen Flügeltür fuhr Melanie herum und riss die Augen auf. Das Kostüm stand der Cousine wundervoll! Im Freien vor den Ruinen einer alten Kirche könnte man sich fast vorstellen, Elizabeth wäre Helena!
    Elizabeth eilte auf die Cousine zu, wobei sie einen schnellen Blick auf die Umgebung warf. Melanie hatte ein Set aus Pappmaschee Säulen, Kanapees und zwei hohen, samtbezogenen Stühlen nahe der Verandatür errichtet. Ein Schwall goldenes Sonnenlicht drang hindurch und umflirrte die Aufbauten.
    „Du siehst atemberaubend aus, Beth …”
    Elizabeth errötete bei dem Kompliment und wischte es mit einer fahrigen Handbewegung zur Seite. „Ich fühle mich nackt, Meli! Und die Aussicht, von Aylesbury, Plaisley und Southampton so gesehen zu werden, behagt mir gar nicht! Ich nehme doch an, dass mir Southamptons Gegenwart nicht erspart bleibt?”
    Melanie kicherte, weil Elizabeth ihre Frage mit einem missmutigen Gesicht unterstrich.
    „Eigentlich wollte ich dich fragen, ob es dir etwas ausmacht, wenn er Hector ist …”
    „Es macht mir etwas aus, aber es wäre zu gemein von mir, wenn ich ihn der Gesellschaft von Lady Chadwick und Susan aussetzen würde.”
    „Es wäre nicht nur gemein, Beth, es wäre unausstehlich! Ich habe Lord Southampton bereits versichert, dass du nichts dagegen hättest.”
    „Und das hat er dir geglaubt?”, grinste Elizabeth mit einem Zwinkern, bevor sie sich zu der verdeckten Leinwand umdrehte. „Hast du schon angefangen?”
    Melanie lächelte geheimnisvoll. Natürlich hatte sie schon angefangen, das wusste Elizabeth auch genau und ihre Frage zielte einzig und allein darauf ab, einen Blick auf die präparierte Leinwand zu erhaschen. Abgelenkt, wie die Mädchen waren, bemerkten sie nicht gleich, dass sie nicht mehr allein waren. Jordan war in der Tür stehen geblieben und blockierte damit das Eintreten der beiden anderen Lords. Daniel schob ihn grob zur Seite und blieb dann selbst überrascht stehen. Elizabeth war atemberaubend und dazu trug auch der gleißende Schein der Sonne bei, der durch den hellen Stoff ihres Kostüms fiel und keine Fragen offenließ. Nach einem schnellen Blick auf den immer noch fassungslosen Freund drehte Daniel dem überaus verführerischen Anblick den Rücken zu. „Das werden vergnügliche Nachmittage.”
    Jordan grummelte und die Mädchen schwangen erschrocken herum. Bei dem Bild, das sich ihr bot, drei Männer in knielangen Togen, drehte Elizabeth sich entsetzt wieder um.
    „Mein Gott Melanie!” Ihre Wangen färbten sich tiefrot und sie ballte die Hände zu Fäusten.
    „Da sind sie ja! Kommen Sie, ich möchte das Licht nutzen!” Das Mädchen ignorierte die etwas anrüchigen Kleider der Herren und winkte ihnen zu. Jordan starrte immer noch auf seine verführerische Verlobte, die ihnen den Rücken zugedreht hatte und leise vor sich hin schimpfte. War sich Elizabeth ihrer Wirkung bewusst? Wusste sie, dass dieses Kostüm durchaus dazu angetan war, einen Mann in den Wahnsinn zu treiben? Und dann ihr Haar! Dieser herrlich goldene Schweif, der bei jeder sachten Bewegung verführerisch über ihren Rücken strich. Wer wollte Aphrodite, wenn er Helena haben konnte? Allerdings gab es da noch ein kleines Problem. Helena wollte ihn nicht. Elizabeth wollte ihn nicht, war sie doch in den Trottel hinter ihm verliebt, der sich zu Jordans immensem Ärger so verflucht edel verhielt, dass er

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