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Verzeih mir, mein Herz!

Verzeih mir, mein Herz!

Titel: Verzeih mir, mein Herz! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Collins
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schlug die Augen nieder und schüttelte betrübt den Kopf. Warum musste er sie erst zwingen, mit ihm zu tanzen, und ihr dann auch noch diese Fragen stellen? War dieser Abend denn nicht schon schrecklich genug?
    „Hat es etwas mit Susan zu tun? Miss Barkley, ich bin Jordans bester Freund, finden Sie nicht, dass wir für die Zukunft einen Weg finden sollten, miteinander auszukommen? Was verlangen Sie für eine Beilegung ihres Zwistes mit mir?”
    Elizabeth schwankte bei Daniels Verdacht und erhärtete ihn damit. Aber ihm war auch klar, dass er so nichts erreichen würde. Vielleicht musste er deutlicher werden, natürlich ohne Jordans Verwicklung aufzudecken. Jordan würde ihn wahrscheinlich erwürgen, wenn er ihren Unmut von sich selbst auf seinen Freund lenkte! „Was ist das mit Ihnen und diesem Kostüm?”
    Elizabeth blieb das Herz stehen und sie keuchte erschreckt auf.
    „Es ist offensichtlich, dass es ein Streitthema zwischen Ihnen und Susan ist. Hat sie es von Madame LeClerc? Hat sie es bereits auf dem Charlton House Ball getragen? Wissen Sie, eine Freundin von mir hat eben dieses Kostüm als Unikum bei besagter Modistin bestellt. Sie war nicht besonders erfreut darüber, es an einer anderen Frau zu sehen.”
    Elizabeth zitterte haltlos und sah sich verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit um. Sie könnte so tun, als falle sie in Ohnmacht, aber würde er dann nicht wissen, dass er richtig lag, und sein Verhör mit Susan fortführen? Das musste sie um jeden Preis verhindern! Aber wie?
    „Das war nicht Susan!”, flüsterte sie, da ihre Stimme ihr nicht gehorchen wollte, und sie räusperte sich leise. „Madame LeClerc hat es uns vorgeführt … eine Bestellung von Lady Plaisley? Susan ließ sich eine Kopie machen, aber auf den Charlton House Ball ging sie als Meeresgöttin, das sollten Sie eigentlich wissen, schließlich war sie auf dem Weg, Sie zu begrüßen, als ich sie aus den Augen verlor.” Das war die reine Wahrheit und offensichtlich beruhigte sie den jungen Lord immens. Ein erleichtertes Lächeln stahl sich auf seine Lippen und er zwinkerte ihr vergnügt zu.
    „Sie ist nie bei mir angekommen, worüber ich nicht traurig bin. Bitte erlauben Sie mir die Frage, warum sie sich dann dauernd über dieses Kleid in den Haaren liegen?”
    Elizabeth schluckte den Frosch hinunter, der es sich in ihrer Kehle bequem gemacht hatte, und beschloss, so nah bei der Wahrheit zu bleiben, wie möglich.
    „Ich habe das Kostüm verbrannt. Es ist bei ihr zu einer fixen Idee geworden. Wie Sie heute sehen konnten, ist es für sie nicht zu begreifen, dass es absolut unpassend für ein junges Mädchen ist.”
    „Das Kleid heute Abend …”
    „Sie muss es der Dorfschneiderin en détail beschrieben haben.”
    Wohlgemut führte Daniel Elizabeth von der Tanzfläche und lieferte sie zwinkernd bei seinem missmutigen Freund ab. Mit einer galanten Verbeugung verabschiedete er sich von ihr und verschwand vor sich hin pfeifend in der Menge.
    Jordan sah ihm grimmig nach, denn ihm war nicht entgangen, dass sich Elizabeth während des Tanzes mit dem Freund immer unwohler gefühlt hatte. Selbst jetzt noch zitterte sie und die Farbe kehrte nur ganz langsam in ihre bleichen Wangen zurück. Er berührte sie federleicht am Ellbogen, um ihre Aufmerksamkeit zu erhaschen, und deutete dann zu der geöffneten Verandatür. „Du siehst aus, als könntest du etwas frische Luft gebrauchen.”
    Widerspruchslos ließ sie sich von Jordan aus dem überhitzten Saal führen und atmete tief die angenehm kühle Abendluft ein. Langsam beruhigte sich ihre Atmung und auch ihre Gedanken hörten auf, sich wie in einem wilden Kaleidoskop zu drehen. Er hatte ihr geglaubt, da war sie sich ganz sicher, hieß das nun, sie war in Sicherheit? Sie musste unbedingt verhindern, dass Susan mehr von ihrem Gift versprühte, und erreichen, dass die beiden Gentlemen endlich abreisten!
    Jordan beobachtete Elizabeth von der Seite, während sie nebeneinander herschlenderten. Ihre Aufregung verflog und mit jedem Schritt entkrampfte sich ihre Haltung ein wenig mehr. Wahrscheinlich hatte er den Augenblick verpasst, wo sie ihm ehrlich geantwortet hätte, aber es störte ihn nicht. Die Antwort auf seine Frage war ihm mittlerweile gleich. Es war ihm egal, dass er ihre Cousine ruiniert hatte. Eigentlich fand er es sogar bemerkenswert, dass sie eine halbe Stunde lang begehrenswert gewesen war. Das einzige Problem für ihn war nun, wie viel Elizabeth wusste und wie umfassend daher seine

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