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Verzeih mir, mein Herz!

Verzeih mir, mein Herz!

Titel: Verzeih mir, mein Herz! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Collins
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Jordan war von ihrer Wahl sehr angetan, bekam er doch nicht genug, sie in dem Kostüm zu betrachten. Da das Kerzenlicht weniger durchscheinend war als die Nachmittagssonne, hielt sich Jordans Eifersucht in Grenzen, schließlich gedachte er, seine Verlobte an diesem Abend ganz für sich zu beanspruchen.
    „Ganz im Gegenteil, ich freue mich über deine Aufforderung.” Zwinkernd nahm er ihre Hand und führte sie an seine Lippen, bevor er sie auf seiner Armbeuge ablegte, um das Mädchen hinter ihren Verwandten in den Saal und damit auch auf die Tanzfläche zu führen. Zufrieden zog Jordan seine Helena auf dem Parkett in die Arme und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Es gab keine schönere Frau auf diesem Fest und das machte ihn heute unzweifelhaft zum meist beneideten Mann. Beschwingt nahm er sich vor, alles dafür zu tun, dass daraus nicht schon bald der meist bedauerte Adlige des Königreiches wurde! Viel zu schnell war der Tanz vorüber und er musste Elizabeths Hand ihrem Onkel überlassen. Eifersüchtig verfolgte er, wie sich seine Verlobte danach in Lord Plaisleys Arme begab und sich dabei sichtlich entspannte. Nach zwei weiteren ortsansässigen Verehrern, die Elizabeth um einen Tanz baten, kam Elizabeth neben ihrer Cousine und Daniel Radcliff zum Stehen und verabschiedete sich mit einem strahlenden Lächeln von Lord Exeter. Dieser bat Melanie um die Ehre des nächsten Tanzes und ließ damit das Mädchen mit ihrem Schreckgespenst allein.
    Daniel beäugte sie von der Seite und registrierte bestürzt, wie sich ihre Haltung versteifte und ihre Hände sich in ihre Tunika vergruben. Angestrengt sah sie dem Paar nach und verfluchte ihre Unachtsamkeit. Daniel räusperte sich leicht. „Miss Barkley …”
    Elizabeth schloss gequält die Augen.
    „Erweisen Sie mir die Ehre dieses Tanzes?” Ihm entging weder ihr leises Stöhnen noch der Schauer, der ihr über den Rücken lief, und er runzelte die Stirn. In der Zeit, in der sie Melanie Model gestanden hatten, war ihr Verhalten ihm gegenüber aufgeweicht. Sie maß ihn nicht mehr mit vernichtendem Blick, bedachte ihn nicht mit harschen Worten oder fuhr aus der Haut, wenn er mit ihr scherzte, aber dies lag nicht daran, dass sie ihn schätzen gelernt hatte. Sie fügte sich nur ins Unvermeidliche und wahrte ihr gutes Benehmen.
    „Ich …” Sie wollte ablehnen, denn nichts war weniger in ihrem Sinne, als wieder in Daniels Armen zu liegen. Nicht einmal für einen Tanz! Aber Daniel umging ihre negative Antwort, indem er sie einfach auf das Parkett zog. Überrascht über seine Dreistigkeit protestierte sie nicht und zuckte nur unmerklich zusammen, als sich seine Hand auf ihre Taille legte. Verkrampft ließ sie sich in die ausladenden Bögen des Walzers führen und fixierte ihren Blick auf das aufwendig geschlungene Krawattentuch ihres Tanzpartners. Daniel betrachtete das Mädchen eingehend, was dank ihrer lächerlich knappen Maske gut möglich war, und brauchte sich nicht anzustrengen, um den Widerwillen und ihre Unzufriedenheit aus ihrem Antlitz herauszulesen. Seufzend nutzte er ihre Nachgiebigkeit und fragte sanft: „Ist es wirklich so schrecklich, mit mir zu tanzen?”
    Ein unangenehmer Schauer lief über ihren Rücken und ihr Puls beschleunigte sich wieder, nachdem sie gerade anfing, sich zu beruhigen. Sie war ihm stets aus dem Weg gegangen, da sie befürchtete, wieder seiner Anziehungskraft zu erliegen. Schließlich hatte beim letzten Mal ein Kuss genügt und sie war ihm verfallen. Deswegen war sie auch unter seiner harmlosen Berührung zusammengezuckt. Und dann war nichts passiert. Seine Hand ruhte ganz leicht auf ihrer Hüfte und seine Wärme drang mühelos bis auf ihre Haut, und doch unterschied sich seine Berührung nicht im Geringsten von denen ihrer anderen Tanzpartner. Außer der von Jordan, aber das Kribbeln, das er in ihr ausgelöst hatte, führte sie auf die vielen Stunden in seinen Armen zurück. Sie hätte sich nun mal niemals bereit erklären sollen, die Helena zu mimen, wenn sich auch die Herren an dem Gemälde beteiligten! Elizabeth biss sich auf die Lippe und sah dem spöttisch grinsenden Lord in die Augen.
    „Nein”, gab sie leise zu und runzelte die Stirn. Er sah wirklich gut aus. Schnell rief sie sich zur Ordnung. Sie wollte ihn nicht plötzlich sympathisch finden! Ihr Stirnrunzeln vertiefte sich und wischte damit Daniel das Grinsen aus dem Gesicht.
    „Was habe ich Ihnen getan, Miss Barkley? Warum mögen Sie mich nicht?”
    Elizabeth

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