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Verzeih mir, mein Herz!

Verzeih mir, mein Herz!

Titel: Verzeih mir, mein Herz! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Collins
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Ruin ihrer Cousine. Ihr beide passt zueinander, werdet glücklich zusammen! Bevor ich es vergesse: keine Dienstboten und eure Apanagen sind gestrichen. Ich werde es testamentarisch festlegen, dass Gordon dieses Arrangement beibehält, also hofft nicht auf mein baldiges Ableben!” Robert Carmichaels Gesicht hatte mittlerweile seine gesamte Farbe eingebüßt, und als er sich den Gentlemen zuwandte, strahlte er nur noch eine übergroße Müdigkeit aus.
    „Daniel, du bist hier nicht mehr willkommen, ich muss dich bitten, morgen in der Frühe abzureisen! Ich muss Sie bitten, Lord Aylesbury, sich ihrem Freund anzuschließen. Und von Ihnen beiden verlange ich bis dahin, sich von meiner Nichte fernzuhalten. Sie hat bereits genug durchgemacht!”
    Jordan erbleichte. Das war unmöglich! Er musste mit Elizabeth sprechen! Sie musste doch erfahren, dass alles in bester Ordnung war! Er hatte ihr am Nachmittag schließlich nicht gesagt, dass er sie immer noch zu heiraten gedachte, was dieser dumme Brief, der zwischen den beiden Fischplatten lag, deutlich zeigte!
    „Lord Chadwick, ich muss darauf bestehen …”
    „Onkel Robert, ich versichere dir, ich habe Elizabeth nicht angefasst!”
    Der Lord brachte die beiden mit einem harschen Wink zum Schweigen. „Du erwartest nicht, dass ich dein Wort über Beths stelle?”
    „Chatwick”, rief Jordan ihm nach, als er den Speisesaal verlassen wollte.
    „Das ist mein letztes Wort, Aylesbury!” Chatwick bedachte ihn mit einem letzten abweisenden Blick und warf die Tür hinter sich ins Schloss.

8. Kapitel
    Surrey, Barks End
,
Herbst 1815
    Ernest Barkleys fünfter Todestag war der erste, an dem man Elizabeth gestattete, sein Grab aufzusuchen und eine Totenmesse für ihn halten zu lassen. Bisher hatte sie sowohl die Sorge der Großmutter, sie würde es emotional nicht verkraften, als auch Lady Chatwicks permanente Rückweisung ihrer Bitte, nach Barks End zu reisen, davon abgehalten.
    Nach ihrer Flucht aus dem Speisesaal ihres Onkels vor fast zwei Monaten, die sie direkt in die Gemächer ihrer Großmutter geführt hatte, hatte die alte Dame bestimmt, dass es für alle das Beste wäre, wenn Elizabeths Wunsch, Chatwick Park zu verlassen und fortan auf Barks End zu leben, erfüllt wurde. Schon einen Tag später war Lady Charlotta mit der immer noch aufgelösten Enkelin nach Guildford aufgebrochen. Zärtlich streichelte Elizabeth über den schlichten Stein, den ihre Eltern als Mahnmal für ihren Sohn ausgesucht hatten und den sie heute zum ersten Mal berühren durfte. Nach Ernests Tod war sie nicht mehr nach Barks End zurückgekehrt, auch nicht zur Beerdigung ihrer Eltern. In ihrer Trauer war sie nicht in der Lage gewesen, Dartmoor zu verlassen, oder auch nur das Bett. Die Heimkehr war schmerzlich gewesen, stürmten doch die Erinnerungen an ihre behütete Kindheit auf sie ein und ließen sie den Verlust vergegenwärtigen. Wie einsam sie war! Tränen rannen über ihre vor Kälte leicht geröteten Wangen und tropften unbeachtet in die harte Erde zu ihren Füßen. Ernest wäre in diesem Sommer einundzwanzig geworden, ein junger Mann. In ihren Gedanken versunken überhörte sie die leise knirschenden Schritte hinter sich und schreckte beim Klang ihres Namens zusammen. Schnell stand sie auf und drehte sich, die Tränen von den Wangen wischend, um. Überrascht knickste sie und murmelte einen höflichen Gruß.
    „Du siehst blass aus, meine Liebe, darf ich dir meine Schulter anbieten?”
    Das leichte Lächeln auf dem vertrauten Gesicht ließ Elizabeth erneut in Tränen ausbrechen und die Arme nach dem Lord ausstrecken. Wie oft hatte er sie so gehalten?
    „Du musst doch schrecklich böse mit mir sein!”
    Der Mann seufzte schwer und tätschelte beruhigend die Schulter des weinenden Mädchens. Böse war das Letzte, was er war. „Nein, Elizabeth, ich bin nicht böse auf dich. Ich habe übrigens einen sehr rührenden Brief von deiner Cousine erhalten. Es war allerdings nicht immer ganz eindeutig, wen sie verteidigte: dich oder Southampton.” Sebastian St. John lachte leise und schüttelte bei der amüsanten Erinnerung an seine Verwirrung den Kopf.
    „Sie mag ihn ziemlich gern.”
    „Ich nehme an, du hast noch immer nicht vor, ihn zu heiraten?”, fragte der Duke vorsichtig, ohne jedoch auf eine positive Antwort zu hoffen. Wenn es um Entscheidungen ging, war Elizabeth genauso sturköpfig, wie ihr Vater es gewesen war. Elizabeth schüttelte stumm den Kopf. Sebastian seufzte. So hatte er sich ihre

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