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Verzeih mir, mein Herz!

Verzeih mir, mein Herz!

Titel: Verzeih mir, mein Herz! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Collins
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halbgeschlossenen Augen verweilte ebenso hungrig auf seinem Gesicht wie seiner auf ihrem. Sie wollte nichts verpassen, keinen Moment, keinen Ausdruck und keine Berührung. Jedes Prickeln und jedes Erbeben, das seine Zärtlichkeiten in ihr auslösten, wollte sie unvergesslich in ihr Gedächtnis einbrennen. Sie drängte sich seinen sanften Bewegungen entgegen, von dem Wunsch getrieben, ihn tief in sich zu spüren, und klammerte sich dabei verlangend an ihn.
    Fasziniert beobachtete Jordan, wie sich das Begehren in ihren Augen aufbaute, und hielt sich schmerzhaft zurück. Es sollte für sie unvergesslich sein. Niemals wieder sollte sie an etwas anderes denken, als daran, wie es war, mit
ihm
zusammen zu sein!
    „Oh Gott!” Sie erzitterte unter ihm und schrie auf, als eine weitere Welle der Ekstase über sie hinwegrollte. Sie spürte, wie Jordan seine Bewegungen intensivierte und sie im nächsten Moment fest an sich drückte. Er küsste sie stöhnend und verhielt in ihrem köstlichen Leib, wobei er sanft ihr gerötetes Gesicht streichelte.
    „Das war schön, Liebes”, raunte Jordan und betrachtete seine offenkundig erschöpfte Verlobte. Was für eine Untertreibung! Jordan konnte nicht anders und grinste wie ein Honigkuchenpferd.
    Elizabeth brachte kaum mehr als ein schwaches Lächeln zustande. Sie war todmüde, hatte sie doch die letzte Nacht durchwacht und bereits einen mehrstündigen Ausritt hinter sich. Sie gähnte hinter vorgehaltener Hand.
    „Ruh dich etwas aus, Beth, du siehst nicht aus, als würdest du es bis in dein Bett schaffen, natürlich unter der Voraussetzung, dass ich dich gehen lassen würde, was ich ganz sicher nicht vorhabe.” Sein Grinsen vertiefte sich bei seiner Nachmittagsplanung, und dass sie gehorsam die Augen schloss und sich an ihn schmiegte, ließ sein Innerstes erbeben. Der Duke hatte eine gute Wahl getroffen, eine Bessere hätte der Sohn nicht finden können und offensichtlich bestand dazu auch keine Veranlassung.

7. Kapitel
    Elizabeth ließ sich Zeit mit der Abendtoilette. Sie hatte ihre Zofe schon fast in den Wahnsinn getrieben, als sie sich partout nicht für eine Robe entscheiden konnte. Nun war sie unzufrieden mit ihrer Frisur, fand keinen passenden Schmuck, auf den sie – ganz ungewöhnlich für sie – bestand, und wollte unbedingt die Escarpins tragen, die Molly nirgends finden konnte. So war es nicht verwunderlich, dass sie erst zum Dinner erschien, als sich die Familie bereits um den Tisch versammelt hatte. Eine Entschuldigung murmelnd ließ sie sich neben ihrem Onkel und der sichtlich besorgten Melanie nieder, ohne zu Jordan hinüberzusehen, der neben ihrer Ladyschaft und Susan platziert war. Jordan musterte sie nicht minder besorgt, denn ihr blasses Antlitz zeugte von ihrer Anspannung. Sie hatten sich vor knappen zwei Stunden getrennt, weil Elizabeth behauptet hatte, die verbleibende Zeit für die Abendtoilette zu benötigen. Unsinnig! – fand Jordan, hatte sie aber trotzdem gehen lassen. Er hatte die zwei Stunden Ruhe durchaus gebrauchen können, hatte ihn doch ihr wiederholtes Liebesspiel ebenso ermüdet wie Elizabeth.
    Susan verzog verächtlich die Lippen, als ihre Mutter die verspätete Cousine um eine Erklärung bat.
    „Ich bitte vielmals um Verzeihung, Lady Chadwick, ich habe schlicht und ergreifend die Zeit aus den Augen verloren.”
    „Ach, tatsächlich?”, fragte Susan zuckersüß. „Wobei denn?”
    „Beim Briefe schreiben.” Elizabeths Erklärung war absichtlich knapp gehalten, sie wollte einem Streit am Dinnertisch unbedingt aus dem Weg gehen. Der erste Gang wurde aufgetragen und Susan beließ es bei mokierenden Blicken, die Elizabeth einen eisigen Schauer über den Rücken jagten.
    „Hast du den ganzen Tag Briefe geschrieben? Ich habe dich den ganzen Tag nicht
gesehen
.”
    Die Art, wie Susan
gesehen
betonte, behagte Elizabeth ganz und gar nicht und so rutschte sie nervös auf ihrem Stuhl hin und her.
    „Dann hättest du früher aufstehen müssen. Ich habe einen ganzen Haufen Briefe geschrieben, unter anderem an deine Schwestern!” Das stimmte freilich nicht, sie hatte die Briefe an die Cousinen bereits gestern fertig gehabt. Aber da sie diese erst am heutigen Abend von Molly hatte nach unten bringen lassen, so dass sie in die nächst größere Stadt zum Postamt gebracht werden konnten, würde dies niemand nachprüfen können. Lord Chadwicks zusammengepresste Lippen ließen Susan einige Bissen pausieren. Elizabeth lauschte abwesend der leichten

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