Verzeihen ist immer moeglich
den Berichten und die Ähnlichkeit des Erlebten mit den unterschiedlichen Phasen der Nahtoderfahrungen.
Wissenschaftliche Forschungen
Bereits 1978 erschien in Deutschland eine Studie von Dr. Karlis Osis und Erlendur Haraldsson: »Der Tod – Ein neuer Anfang. Visionen und Erfahrungen an der Schwelle des Seins«. Es handelte sich dabei um die erste wissenschaftliche Untersuchung über die Visionen der Sterbenden auf interkultureller Basis.
Die Forschungsarbeit beruht auf den Beobachtungen von mehr als tausend Ärzten und Krankenschwestern weltweit. Die empirische Tatsache des Vorhandenseins der Sterbebettvisionen konnte weder durch kulturelle, psychologische, religiöse oder medizinische Bedenken wegdiskutiert werden. Sie sind ein integraler Bestandteil des Sterbeprozesses und wurden zu allen Zeiten erlebt und dokumentiert. Hierzu ein typisches Beispiel:
»Er schaute meistens in die Ferne; dann erschienen ihm gewöhnlich diese Dinge, und sie schienen für ihn völlig real zu sein. Er starrte immer wieder an die Wand. Seine Augen und sein Gesicht leuchteten auf, als ob er jemanden sähe. Er pflegte dann von Licht zu sprechen, von Helligkeit, und er sah Menschen, die anscheinend für ihn wirklich waren. Gewöhnlich sagte er: ›Hallo‹ oder ›Da ist meine Mutter‹. War die Vision vorbei, schloss er die Augen und schien voller Frieden. Er machte mit ausgestreckten Händen Gebärden. Vor der Erscheinung war er sehr krank und unleidlich, danach war er heiter und friedlich.« 7
Außerhalb der Hospize oder Palliativeinrichtungen werden die Erfahrungen Sterbender oft abgetan und auf Fieber, Halluzinationen, Schmerzmittel oder Sauerstoffmangel zurückgeführt. Die westliche Gesellschaft hat immer noch ein grundsätzliches Problem mit allen geistigen und außersinnlichen Wahrnehmungen, da das Unsichtbare, das nicht Greifbare zum einen Angst auslöst, zum anderen sofortigen Widerstand hervorruft, da derartige Phänomene nicht für möglich gehalten werden. So werden die Visionen der Sterbenden als Halluzinationen gedeutet und dementsprechend mit Psychopharmaka oder Beruhigungsmitteln unterdrückt.
Eine neue Studie des Camden Primary Trust in London über Sterbebettvisionen, ihr Auftreten und ihre Auswirkungen auf die Mitarbeiter des Gesundheitswesens stellte 2010 jedoch fest, dass derartige Erlebnisse nicht medikamenteninduziert sind, sondern ein wichtiger Bestandteil des Sterbeprozesses. Die Patienten sprechen eher mit dem Pflegepersonal über ihre Erfahrungen als mit Ärzten. Allerdings sind viele Mitarbeiter im Pflegebereich nicht ausreichend geschult, um den Tod als Teil des Lebens zu betrachten. 8
Die auftretenden Phänomene verweisen auf das Eingebundensein in ein größeres Ganzes und das Fortleben nach dem Tod. Die Boten der Anderswelt, die in den Visionen der Sterbenden erscheinen, sind eine tröstliche Gewissheit, dass niemand allein stirbt. Die Visionen treten meistens in den letzten Tagen oder Stunden vor dem Tod auf. Sie sind ein untrügliches Zeichen für den kurz bevorstehenden Tod und werden bei klarem Bewusstsein erlebt.
Die innewohnende Kraft des höheren Selbst lenkt die feinstofflichen Vorgänge im Sterbeprozess und macht den Sterbenden durchlässig und empfänglich für die Gegenwart vorangegangener geliebter Menschen. Deswegen sind wir im Sterben immer geborgen.
Schmerzlinderung und Symptomkontrolle sind ein Aspekt, die Leiden der Sterbenden zu lindern. Opiate und angstlindernde Medikamente vermögen die Furcht und Unruhe vieler Patienten zu verringern, doch nur das wahre Wissen über den Übergang ins Jenseits vermag wirkliche Hoffnung zu vermitteln. Dann steht nicht mehr das Leiden im Mittelpunkt oder die Traurigkeit des Abschiednehmens, sondern die Gewissheit, erwartet zu werden.
Der Mensch hängt viel zu sehr an seinen irdischen Wünschen und Bedürfnissen. Wir haben darüber vergessen, dass wir von unserer Natur her geistige Wesen sind, die nur für kurze Zeit in einem Körper inkarniert sind. Wir alle werden eines Tages die Erfahrung machen, dass wir radikal alles, was uns im Leben etwas bedeutet hat, seien es andere Menschen oder Tiere, Autos oder Bücher, Musik oder was auch immer, hinter uns lassen müssen.
Aus den vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen lassen sich folgende Schlüsse ziehen:
• Über achtzig Prozent der Sterbenden berichten von Erscheinungen und Visionen von Verstorbenen oder geistigen Wesen, die den Patienten abholen wollen.
• Sehr viele Sterbende
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