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Verzeihen ist immer moeglich

Verzeihen ist immer moeglich

Titel: Verzeihen ist immer moeglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Jakoby
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›Joseph, du bist zurückgekommen, um mich abzuholen.‹ Tatsächlich stellte sich nach einem Anruf im Pflegeheim heraus, dass Joseph eine Viertelstunde vor der Vision seiner Frau plötzlich durch einen Herzinfarkt gestorben war.« 9
    Aus den Nahtoderfahrungen wissen wir, dass hier ebenfalls Verstorbene gesehen werden, von denen die Betroffenen gar nicht wussten, dass sie gestorben sind. Selbst kleine Kinder berichten von Begegnungen mit Angehörigen, die sie gar nicht gekannt haben. Eine Kinderhospizhelferin berichtete mir:
    »Ein fünfjähriger Junge lag im Sterben. Er war in einem sehr schlechten Zustand und litt an Leukämie. Plötzlich öffnete er seine Augen und schaute erstaunt nach oben. Da ist ja Hannes und dahinter steht Moni. Seine Augen begannen zu leuchten, als er von der Anwesenheit Eddies berichtete. Nun war ich doch überaus überrascht. Hannes und Moni waren junge Patienten, die vor einigen Wochen gestorben waren. Doch ich wusste genau, dass Eddie noch lebte. Aber ich sollte mich täuschen. Als ich mich nach ihm erkundigte, erfuhr ich, dass er am Abend zuvor gestorben war.«
    Derartige Erlebnisse sind ein eindeutiger Indikator für die Realität der Sterbebettvisionen. Todesnähe ist stets verbunden mit übersinnlichen Wahrnehmungen. Es handelt sich nicht um Halluzinationen, noch sind die Visionen auf Sauerstoffmangel zurückzuführen. Für viele Angehörige sind sie eine große Herausforderung, besonders dann, wenn eigene Ängste oder das Nicht-wahrhaben-Wollen des nahenden Todes den Blick für die Bedeutung der Visionen verstellen.
    Die Begegnung mit jenseitigen Wesen
    Manchmal werden neben den vertrauten Angehörigen auch Engel wahrgenommen. Eine Frau erlebte in der Begleitung ihrer Mutter Folgendes:
    »Wenige Tage vor ihrem Tod erzählte sie mir, dass ein Engel mit ihr Kontakt aufgenommen habe, mit ihr spreche und dass sie nun wisse, dass ihre Tage gezählt seien. Als meine Schwester zu Besuch kam, erzählte ihr meine Mutter, dass in der Nacht der Engel zu ihr gesagt habe, es sei noch nicht so weit, aber sie solle sich bereithalten. Sie war ganz ruhig, ja, ich wage zu sagen, fast gelöst. Die ganze Anspannung der vergangenen Monate schien sich aufzulösen.« 10
    Die Mutter nimmt ebenfalls ein helles Licht wahr und hört wunderbare überirdische Musik.
    »Während wir so zusammensaßen, fragte sie mich, ob ich heute Nacht auch das helle leuchtende Gold gesehen hätte, überall wären Goldfäden um sie herum gewesen, das Licht so hell, wie sie es noch nie gesehen hätte. Nach der folgenden Nacht fragte sie mich: ›Hast du heute Nacht auch den wunderbaren Gesang gehört, es war, als würden Engel singen.‹« 11
    Beim Sterben einer katholischen Theologin, die ihr Leben lang eine innige Beziehung zu Gott und der heiligen Katharina pflegte, kam es zu einer intensiven Gotteserfahrung. Das zeigt uns auf, dass ein starker Glaube das Sterben sehr wohl zu erleichtern vermag.
    »Plötzlich begann Frau B. in diese Runde hineinzusprechen: ›Wo bin ich hier? Hier war ich ja noch nie – oh, wie ist das hier schön, wie wunderbar! Oh, da kann man ja rausschauen, ist das unbeschreiblich.‹ In ihrem Gesichtsausdruck stand Entzücken, Freude und Konzentration. Danach trat wieder eine kurze Ruhepause ein, bis die Patientin laut ausrief: ›O mein Gott, du bist es, Gott, du bist unbeschreiblich!‹ Eine weitere kleine Pause trat ein, da sieht sie auch Katharina, sie sagt: ›Da ist ja auch Katharina! Wie schön!‹ Sie war erfüllt von dem, was sie wahrnahm, und strahlte ein tiefes Glücksempfinden aus. « 12
    Sterbebettvisionen in der Sterbebegleitung
    In der Begleitung Sterbender ist es sehr wichtig, die subtilen Äußerungen der Sterbenden ernst zu nehmen. Aufmerksamkeit und Achtsamkeit im Hinblick auf den anderen sind erforderlich sowie das Einfühlungsvermögen in das, was sich zeigt. Dazu gehört, vorurteilsfrei zuhören zu können und der eigenen Intuition zu vertrauen. Die meisten Ängste und die Berührungsscheu Sterbenden gegenüber entstehen aus Unwissenheit und Unsicherheit. Dazu kommt grundsätzlich ein mangelndes Wissen über die Vorgänge im Sterbeprozess.
    Es sollte unerlässlich werden, dass professionell Begleitende die Angehörigen über alle Phänomene, die im Sterben auftreten können, eingehend informieren. Das Verschweigen oder Wegreden der feinstofflichen Aspekte der Loslösung der Seele vom Körper sollten endlich überwunden werden, da sie ein integraler Bestandteil des Sterbeprozesses

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