Verzeihen ist immer moeglich
Deutlichkeit, dass Bewusstsein unabhängig vom Körper existiert. Bei den empathischen Sterbeerlebnissen handelt es sich um spontanes unerwartetes Erleben, das mitunter natürlich auch schockiert. Ein Mann drückte das einmal so aus:
»Darauf war ich ganz und gar nicht gefasst. Schockiert stellte ich fest, dass es mich immer noch gab. Aber ich wusste nicht, wer oder was ich war. Nur ein Gedanke ging mir immer und immer wieder durch den Kopf: Wie kann ich sein, wenn ich nicht bin?« 16
Körperlos zu sein bedeutet Frieden, Entspannung, Freiheit und Leichtigkeit. Die herkömmlichen Sinne existieren nicht länger, denn das Ego fällt ab. Das Erleben wird durch neue, bisher unbekannte Wahrnehmungsmöglichkeiten der Übersinnlichkeit ersetzt. Es eröffnet sich eine ganz neue Welt.
Wichtig ist es zu wissen, dass die Loslösung vom Körper bei den empathischen Todeserlebnissen nicht durch Krankheit, Unfall oder einen klinischen Tod bedingt ist, sondern spontan in der Begleitung eines Sterbenden auftritt. Die Energiewelle, die von vielen beschrieben wird, geht vom Sterbenden aus, dessen Bewusstsein sich endgültig vom Körper löst. Die Ablösung der Seele ist ein gewaltiges energetisches Geschehen und wird gesteuert durch die Präsenz geistiger Helferkräfte.
Wenn Angehörige empfänglich sind für diese Energien, ist es möglich, dass die göttlichen Kräfte die Begleitenden wie in einem Sog in den Vorgang des Sterbens mit einbeziehen, wodurch der Betroffene eine außerkörperliche Erfahrung erlebt. Dabei spielt die Nähe und Liebe zum Sterbenden eine große Rolle.
Veränderte Raumwahrnehmung
Bedingt durch ihre außerkörperliche Erfahrung sprechen Erlebende davon, dass sie beobachten konnten, wie sich die Form des Raumes veränderte. So wird ein rechteckiges Zimmer in eine andere Form verdreht und dehnt sich dabei aus. Der Raum öffnet sich gleichsam einer höheren Wirklichkeit, in der Zeit keine Rolle mehr spielt. Diese Menschen wohnen der Ablösung der Seele vom Körper direkt bei und beobachten genau, wie das geschieht. Menschen, die das Sterben eines anderen empathisch miterleben, erhalten Einblick in die feinstofflichen Vorgänge hinter dem Schleier der Alltagswahrnehmung.
Raymond Moody, der legendäre Pionier der Nahtodforschung, erlebte im Kreise seiner Familie das Sterben seiner Mutter, die an Krebs erkrankt war. Er berichtet:
»Während wir warteten, geschah es mit uns: Wir erlebten ihr Sterben empathisch mit. Das Zimmer schien seine Form zu verändern und vier von uns sechs hatten das Gefühl, als würden wir vom Boden hochgehoben. Mir kam es so vor, als hätte der Raum die Form einer Eieruhr angenommen. Ich spürte einen starken Sog, wie wenn die Brandungsrückströmung mich ins Meer hinauszöge, nur dass dieser Sog nach oben führte. Sieh mal, sagte meine Schwester und wies auf eine Stelle am Bettende. Da ist Papa! Er ist wiedergekommen, um sie abzuholen. Alle Anwesenden berichteten später, das Licht im Zimmer sei weich und nebelartig geworden. Während all das geschah, herrschte im Zimmer große Freude. Wir alle wussten, dass uns beim Tod unserer Mutter etwas Unglaubliches widerfahren war. Es war, als hätte sich das Gefüge des Universums geteilt und als hätten wir für einen Augenblick die Energie jenes Ortes gespürt, der Himmel genannt wird.« 17
Doktor Jamieson wurde beim Sterben ihrer Mutter aus ihrem Körper gezogen und sah ihre Mutter in geistiger Form direkt neben ihr stehen. Dann beobachtete sie, wie sich die Form des Raumes veränderte, und schaute dabei zu, wie ihre Mutter von verstorbenen Freunden in Empfang genommen wurde.
»Ich sah in die Zimmerecke und bemerkte eine offene Stelle im Universum, aus der Licht strömte, wie Wasser, aus einer defekten Röhre. Aus diesem Licht kamen Menschen, die ich jahrelang gekannt hatte, verstorbene Freunde meiner Mutter. Aber da waren auch andere Leute, Menschen, die ich nicht wiedererkannte, die aber vermutlich Freunde meiner Mutter waren, die ich nicht kennengelernt hatte. Dann schloss sich die Röhre wieder, wie eine Spirale, wie die Linse einer Kamera und das Licht war weg.« 18
Begegnung mit dem Licht
Interessanterweise berichten Menschen mit einem empathischen Todeserlebnis, dass sie das helle Licht im Raum wahrgenommen haben, von dem auch die Nahtoderlebenden immer wieder gesprochen haben. Das irdische Raum-Zeit-Gefüge ist aufgehoben und das kristallklare Licht wird mit Liebe und Frieden, mit Angenommensein, wie man ist, beschrieben. Es
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