Verzeihen ist immer moeglich
war alarmiert und versuchte, den Onkel zu erreichen, doch er meldete sich nicht.
Wenig später kam ihr Mann von der Arbeit und sie fuhren zum Haus des Onkels. Dort lag er genau so, wie Max ihn im Traum gesehen hatte. Das Erstaunlichste an diesem Fall ist der Umstand, dass die Frau mit den roten Haaren die älteste Schwester des Onkels war, die schon vor Max’ Geburt gestorben war.«
Sobald alle Begrenzungen des menschlichen Körpers aufgelöst sind, erleben die Betroffenen, ob Kind oder Erwachsener, einen erweiterten Bewusstseinszustand. Sie sind imstande, Dinge und Ereignisse, die sie vom Ort ihres Aufenthalts gar nicht wissen können, wahrzunehmen. Wie in dem obigen Beispiel des vierjährigen Max befinden sie sich am Ort des Geschehens und nehmen konkret wahr, was dort geschieht. Darüber hinaus werden anwesende Verstorbene, die offenbar den soeben Verstorbenen in Empfang nehmen, konkret wahrgenommen.
Erlebende berichten immer wieder darüber, dass sie Musik, Töne oder sphärische Klänge vernommen haben. Das wird auch von Sterbenden immer wieder geschildert. Eine Frau berichtete:
»Ich saß in der Ecke in einem Sessel, hundemüde. Plötzlich bemerkte ich eine Menge Leute um das Bett herum. Ich konnte meinen Mann im Bett sehen und plötzlich war es, als würde aus der oberen Zimmerecke ein Glitzern herunterkommen, gleichzeitig hörte ich Musik. Ich bat alle, still zu sein, damit ich der Musik zuhören konnte. Als sie lauter wurde, verstärkte sich das Glitzern und bewegte sich zu meinen Mann hinüber. Es war die schönste und erstaunlichste Musik, die ich je gehört hatte. Jede Note war ein Glitzerpunkt. Ich sah Musik. Da waren Millionen Noten, und es erinnerte mich an das Gefühl, das ich in der Kirche bekomme, wenn mit den Glöckchen geklingelt wird. Während das geschah, kam die Krankenschwester zu mir herüber und sagte mir, dass mein Mann tot sei. Er war gestorben, als das Glitzern ihn berührte.« 22
Das Beispiel deutet an, dass manche beim Sterben eines Menschen die anwesenden Verstorbenen sehen können. Eine Frau beobachtete beim Tod ihrer Mutter Folgendes:
»Ich sah meinen Vater, der sieben Jahre zuvor gestorben war, da stehen, wo das Kopfende des Bettes sein musste. Ich sah ihm direkt ins Gesicht und ein liebevolles Strahlen wanderte zwischen uns hin und her, doch er konzentrierte sich sofort wieder auf meine Mutter. Er sah aus wie ein junger Mann, obwohl er bei seinem Tod neunundsiebzig gewesen war. Er hatte etwas Strahlendes, das ganz durch ihn hindurchging – etwas sehr Mitreißendes. Er war voller Leben.« 23
Empathische Todeserlebnisse zeigen uns in aller Deutlichkeit, dass die Vorgänge beim Sterben, wie sie im Sterbeprozess und in den Nahtoderfahrungen wahrgenommen werden, ein universales Muster beinhalten. Dass sie in den letzten Jahren so zugenommen haben, ist durchaus auf die Beschäftigung vieler Menschen mit Spiritualität und dem Leben nach dem Tod zurückzuführen. Die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er- und 1960er-Jahre haben die Entstehung der Sterbeforschung durch Elisabeth Kübler-Ross und die Erkenntnisse der Nahtodforschung als Zeitzeuge erlebt. All das öffnet den Blick für die Existenz der jenseitigen Welt. Wenn wir uns dieses Wissen mehr zu eigen machen würden, bräuchten wir keine Angst mehr vor dem Tod zu haben.
16 Berman, Phillip L., Wir sind nicht getrennt vom Himmel. Mystik und Nahtoderfahrung. Amerang 2012, S. 84 f.
17 Moody, Raymond und Perry, Paul, Zusammen im Licht. Was Angehörige mit Sterbenden erleben. München 2011, S. 65 f.
18 Moody, Raymond und Perry, Paul, Zusammen im Licht. Was Angehörige mit Sterbenden erleben. München 2011, S. 16.
19 Moody, Raymond und Perry, Paul, Zusammen im Licht. Was Angehörige mit Sterbenden erleben. München 2011, S. 108.
20 Moody, Raymond und Perry, Paul, Zusammen im Licht. Was Angehörige mit Sterbenden erleben. München 2011, S. 20.
21 Moody, Raymond und Perry, Paul, Zusammen im Licht. Was Angehörige mit Sterbenden erleben. München 2011, S. 24.
22 Moody, Raymond und Perry, Paul, Zusammen im Licht. Was Angehörige mit Sterbenden erleben. München 2011, S. 110.
23 Moody, Raymond und Perry, Paul, Zusammen im Licht. Was Angehörige mit Sterbenden erleben. München 2011, S. 51.
Zweiter Teil –
Das Phänomen
der Nachtodkontakte
1. Kapitel – Was sind Nachtodkontakte?
Unter dem Begriff Nachtodkontakte wird ein In-Verbindung-Treten oder eine Kommunikation eines Verstorbenen mit lebenden Verwandten oder anderen
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