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Verzeihen ist immer moeglich

Verzeihen ist immer moeglich

Titel: Verzeihen ist immer moeglich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Jakoby
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körperlichen Verstümmelungen. Eines Morgens, kurz nach dem Aufstehen, stand Peter plötzlich in der Küche.
    »Es kam mir vor, als brauchte ich nur die Hand auszustrecken, um ihn anzufassen, so nah war er. Er trug seine Jeans und sein Lieblings-T-Shirt. Seine Gestalt war in ein helles Licht gehüllt, doch er wies zu meiner Überraschung und Freude keinerlei Verletzungen auf. Im Gegenteil, er sah gesünder und strahlender aus als zu seinen Lebzeiten. Er sagte mir, dass ich mir keine Sorgen machen soll. Sein Tod sei seine Bestimmung gewesen. Ich solle nicht so tief um ihn trauern und ihn gehen lassen, bis wir uns wiedersehen. Dann löste sich das Licht auf, wie auch seine Gestalt. Ich war sehr erleichtert darüber, dass er ganz und heil war, und ich wusste nun, dass es Peter gut geht. Das half mir dabei, mein eigenes Leben in Angriff zu nehmen und nicht in der Trauer stecken zu bleiben.«
    Das ist ein weiteres Beispiel dafür, dass Verstorbene nicht wollen, dass wir unter ihrem Tod leiden. Sie machen immer wieder deutlich, dass sie von sämtlichen Schmerzen und Begrenzungen des irdischen Körpers befreit sind. Es gibt immer wieder Fälle vollständiger Erscheinungen, in denen sich der Verstorbene sogar körperlich manifestiert und Stimme, Berührung und Geruch zusammenwirken, wie zu Lebzeiten. Eine Frau erlebte eine derartige Begegnung mit ihrem Bruder:
    »Vor dieser Erscheinung glaubte ich nicht an solche Dinge. Ich hatte schon von meinem Bruder geträumt, aber das hier war kein Traum. Drei Monate nach Josefs Tod lag ich im Bett neben meinem Mann und schlief. Ich spürte, wie jemand mich am Fuß rüttelte, um mich aufzuwecken. Ich schaute hin und da saß Josef am Bettrand mit der Hand auf meinem Fuß. Er sah ganz echt aus, wie jeder andere Mensch. Ein warmes, gelblich weißes Licht umgab ihn wie eine Aura. Er wirkte ruhig und zufrieden.
    Er umarmte mich – ich spürte seine Umarmung körperlich, er fühlte sich wunderbar warm und liebevoll an, und ich roch auch sein Rasierwasser. Josef sagte: ›Es geht mir gut, und du solltest nicht unglücklich sein. Alles ist in Ordnung. Es ist schön, wo ich bin.‹ Ich redete durch meine Gedanken mit ihm und sagte ihm, dass ich ihn liebe. Dann verblasste er langsam. Ich war erleichtert, weil ich mich nicht mehr fragen musste, wie es meinem Bruder wohl gehen mochte.« 36
    Der Anblick eines geliebten Menschen und das Wissen darüber, dass es ihm gut geht, vermag die Trauerarbeit zu erleichtern. Visuelle Nachtodkontakte erweisen sich als lebhafte geistige Bilder der Unversehrtheit. Wir können daraus schließen, dass wir einst alle Heilung erfahren werden und uns dann in einer anderen Welt befinden, in der wir mit unseren geliebten Verstorbenen wieder vereint sind.
    Partielle Erscheinungen
    Zum Abschluss dieses Kapitels über Erscheinungen möchte ich kurz noch auf die Formen eingehen, bei denen die Gestalt eines Verstorbenen nicht vollständig, sondern nur Körperteile oder auch Licht gesehen werden. Partielle Erscheinungen treten mit allen anderen Formen der Nachtodkontakte zusammen auf. Sehr häufig innerhalb dieser Kategorie ist die Wahrnehmung eines Verstorbenen als helles Licht. Eine Frau berichtete mir:
    »Ich werde nie den Tag meiner Hochzeit vergessen. Meine Mutter war erst sechs Wochen zuvor gestorben, und ich hätte mich sehr gefreut, wenn sie dieses Ereignis noch erlebt hätte. Plötzlich, als ich vor dem Altar stand, fühlte ich eindeutig ihre Gegenwart. Im selben Moment schien ein Licht auf, und ich erkannte darin das schemenhafte Gesicht meiner Mutter. Ihre Augen strahlten in einer Art Seligkeit und Zuneigung, wie ich das zuvor bei ihr noch nie gesehen habe. Es war, als hebe sich ein Schleier zwischen dieser und der anderen Welt, und Wärme und Liebe durchfluteten mich. Es dauerte nur ein paar Sekunden, doch nun wusste ich, dass meine Mutter bei mir ist. Diese wunderbar friedliche Gegenwart spendete unbeschreiblichen Trost und gab mir Kraft.«
    Verwaiste Eltern, deren Kind durch einen Unfall oder einen Suizid ums Leben gekommen ist, sind häufig dermaßen aufgewühlt und verstört, dass sie glauben, nicht mehr leben zu können. Gerade in solchen Situationen sind Erscheinungen besonders hilfreich. Solange wir hier leben, haben wir alle unsere spezifischen Lebensaufgaben zu erfüllen, seien sie bewusst oder nicht. Verluste jeder Art stellen eine große Herausforderung dar für geistiges Wachstum.
    Eine Frau verlor ihren zwanzigjährigen Sohn durch einen

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