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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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tanzen und singen.
    Ich hielt unterwegs bei Blumenfeld’s Bürobedarf an, Neu & Gebraucht, Magnolia Boulevard Ecke Colfax Street, wo ein Verkaufsgenie namens Syd erregt einen Schreibtisch plus Drehstuhl (beides aus 2., aber selber Hand), einen Extrastuhl, einen Aktenschrank und einen Karteikasten auf mich ablud. So günstig wie nie wieder in meinem Leben bot er mir eine große, gerahmte 3-D-Fotografie von Reagan im Oval Office an, aber ich beherrschte mich. Syd und ich packten den Schrott auf den Lieferwagen, dann wechselte Geld den Besitzer.
    Der nächste Halt war Mrs. Martels Laden neben dem Postamt. Ich brauchte, wie sie entzückt vernahm, alles, neues Briefpapier mit Briefkopf und Umschläge mit Absender, etwas zur Überbrückung, bis es gedruckt war, Notizblöcke, Stifte, das gesamte unnötige Gepäck des jungen Aufsteigers. Ich machte mir im Geiste eine Notiz; ich wollte meinen Hausbesitzer fragen, ob dieser ganze Kack auch von seiner Versicherung abgedeckt ist. Mrs. Martel machte mir ein sensationelles Angebot — eintausend Kugelschreiber mit meinem Namen drauf—, aber wieder gelang es mir irgendwie, an mich zu halten.
    »Darf es... sonst noch was... sein?« fragte sie mich mit Bühnenflüstern, als sie mir mein Wechselgeld gab. »Etwas... Spezielles? Werden Sie auch weiterhin Briefe für die Einwanderungsbehörde schreiben oder für die Staatliche Park-, Wild- und Forstverwaltung oder für die Bau- und Aufsichtsbehörde Fern- und Schnellstraßen Bereich Orange County?« Ich errötete, was mir sehr gut stand, trat von einem Bein aufs andere und sagte, ich würde ihr Bescheid sagen. Dann nach nebenan, Briefmarken holen. Ich stehe gern Schlange auf dem Postamt; das gibt mir so ein demütiges Gefühl.
    Mein Büro war leer; ich machte auf und begann abzuladen. Mrs. Morales war nicht zu sehen, aber die konnte sowieso der Teufel holen. Ganz ehrlich, wo ich doch jetzt ein Aufsteiger war, wäre sie bei Anlässen wie den Picknicks vom Rotary Club und den Diners des Jungunternehmerverbands doch nur hinderlich gewesen. Mein Büro hatte immer noch diesen Ammoniakgeruch nach billiger Tünche, aber es war sonst ordentlich und sauber, Auslegware war ausgelegt, was angestrichen gehörte, war angestrichen. Ich stellte die neuen alten Möbel dorthin, wo die alten alten Möbel gestanden hatten, arrangierte meine zehn Siebensachen auf dem Schreibtisch, öffnete die Hintertür, um den Raum zu lüften, hob den Stapel Post bei der Tür auf, setzte mich auf meinen neuen alten Drehstuhl und begann, mich meiner Korrespondenz zu widmen. Betsy und die Schreibmaschine ließ ich, wo sie waren, für den Fall, daß ich sie nicht brauchte.
    Ganz oben lag ein Zettel von den Inneneinrichtern: »Nicht vergessen!!! Telefon & Strom und Glas & Licht morgen«, was heute war. Ich hatte es nicht vergessen. Darunter stand: »Haben der Katze Milch gegeben. Nochmal vielen Dank!« Haig’s-mit-dem-Grübchen hättet ihr dem Vieh geben sollen, dachte ich, das ist eher sein Stil.
    Vom Botendienst gab es eine Nachricht. Sie seien Montag und Dienstag mit einer Lieferung da gewesen, und nun kämen sie nicht eher wieder, als bis sie von mir, dem Adressaten, etwas über meinen zukünftigen Aufenthaltsort erfahren hätten. Stimmt ja. Glatt vergessen. Ich ging zum Öffentlichen Fernsprecher vor den Nus und rief den Botendienst an. Sie sagten, sie sind schon unterwegs. Dann schaute ich bei den Nus persönlich vorbei, um mit dem umtriebigen Cousin der Familie, Nyom Pnung, etwas Geschäftliches zu bereden; ich wußte nie, ob er so hieß oder daher kam oder beides. Ich wartete, bis er einer Dame in Shorts und in den besten Jahren ein paar knackharte Schweinevideos verkauft hatte. Dann, nachdem wir Nettigkeiten ausgetauscht hatten, fragte ich ihn, ob er auch Telefone habe.
    »Welche Farbe, ist wichtig?«
    »Nein, ist nicht wichtig.« Er verkaufte mir ein knallrotes, federleichtes Touch-tone- Teil zu einem haarsträubend niedrigen Preis und legte noch vier Meter Schnur drauf. Er versuchte, mich zu einem Telefonbeantworter zu verleiten, der so ziemlich alles konnte außer Mutter nach Hause schreiben, und zum drittenmal an jenem Tage, und es war noch früh, blieb ich hart. Ich hasse diese Dinger sowieso mehr als Mundduschen, elektrische Tranchiermesser und tiefgekühlte Schnapsgläser.
    Ich schlenderte zurück durch den Mittagsdunst zu Büro und wartender Post. Weg mit etwas vom Reader’s Digest , das mich zu einem sehr reichen Mann gemacht hätte. Weg mit etwas von

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