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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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ersten Blick gehaßt, wenn ich nicht bereits jeden Quadratzoll an ihm verabscheut hätte.
    Joseph empfand das Ganze als einen absoluten und totalen Jux. »Von mir aus kann’s losgehen, Mr. de Mille«, war das Erste, was er zu mir sagte.
    »Sie können Cecil zu mir sagen«, war das Erste, was ich zu ihm sagte. Dann sah er mein Hemd an und schauderte.
    »Ich war letztes Jahr in Hawaii; das war ganz furchtbar«, sagte er, als wäre das meine Schuld. War es ja vielleicht auch.
    Dann kamen wir zur Sache. Pam kicherte und führte Regie. Ich schlich bei der Tür herum. Lucy zog sich bis auf ihren gelben Schlüpfer aus. Joseph sagte ständig hilfreiche Dinge wie »Auf die Plätze bitte« und »Ruhe auf dem Set« und »Maske! Maske!«
    Ich muß sagen, ganz soviel Spaß machte es gar nicht; es war sogar deprimierend, besonders für Lucy; ich mußte Pam und Joseph bewundern, weil sie ihr Bestes taten, damit die Session nicht völlig in Ernst ausartete. Pam hatte entschieden, daß wir Aufnahmen nackter Torsi brauchten, bei denen Lucys Gesicht voll erkennbar blieb, ohne Ganzkörpereinstellungen, obwohl Joseph dazu mehr als bereit war. Als die beiden eine Stellung eingenommen hatten, die alle befriedigte, ging ich auf den Korridor und verknipste eine schnelle Rolle durch die offene Tür; wir gingen von der Theorie aus, daß die Liebenden von ihrer Leidenschaft so gefesselt waren, daß sie mich nicht bemerkten. Ich glaube, wir gingen außerdem von der Theorie aus, daß ihnen die nackte 100-Watt-Birne, die direkt über ihnen hing, entweder nichts ausmachte, oder daß sie das ganz toll fanden. Ich habe gehört, daß es Menschen gibt, denen es Spaß macht, es in blendender Beleuchtung miteinander zu treiben; das soll in unseren modernen Zeiten sogar ganz modisch sein; alles teilen, nichts verbergen. Die spinnen, kann ich da nur sagen. Hat mein Vater auch schon gesagt.
    Es dauerte nicht lange; bald waren wir wieder draußen in Hitze und Dunst. Pam wechselte auf dem Weg hinaus ein paar Worte mit Mr. Universum; ich habe nie herausgefunden, welches Arrangement sie mit ihm getroffen hatte. Vielleicht haben sie es aus Freundschaft gemacht; vielleicht besteht ja auch entfernt die Möglichkeit, daß jemand sämtliche Muskeln der Welt besitzt und trotzdem nett ist.
    Ich brachte die Mädchen zu ihren Autos.
    »NDTE«, sagte ich. »Mr. Seburn müßte morgen nachmittag die Abzüge haben. Also laßt euch mal was einfallen, falls ihr, was äußerst unwahrscheinlich ist, euch nicht längst was habt einfallen lassen.«
    Lucy stellte sich auf die Zehenspitzen und gab mir einen spitzmäuligen Kuß auf die Wange, dann gab mir Pam einen lauten auf die andere. Ich überquerte den Ventura Boulevard, ging zurück zu Moe’s und setzte mich zur Abwechslung in der Sonne auf einen Hocker. Als Moe mir ein mittleres Root Beer brachte, bedachte er mich mit einem Du-bist-mir-ja-ein-ganz-geriebener-Hund-Blick, welchen ich mit einem Hast-du-ne-Ahnung-Kumpel-Blick quittierte.
    Ich nippte an meiner Brause und wippte mit den Hacken. Ich beobachtete, wie ein Hund gegen einen meiner Weißwandreifen pinkelte. Ich sah eine Katze, die überprüfte, was von einer toten Möwe in der hintersten Ecke von Moe’s Parkplatz noch übrig war. Ich sah eine Fliege huckepack auf der anderen. Erstaunlich, was der aufmerksame Naturbeobachter alles in einer Großstadt finden kann.
    Ich fragte mich, um wieviel ich den guten, alten Bob, Bob-den-He-Man, anhauen konnte, wenn ich ihm die höchstwahrscheinlich letzte Rechnung schrieb. Mal sehen... Da war die gesalzene Bestechung für Mr. Universum im Empfang, item für den Hausmeister, der dafür sorgte, daß die Luft rein war und mir vielleicht auch noch die Tür aufgeschlossen hatte... Waren Hotdogs und Root Beer legitime Auslagen? Die Kosten für den Film natürlich, nur vom Besten, dann die spezielle Blitz-Entwicklung... Was war, wenn der feurige Liebhaber mich erwischt hatte, und es kam zum Handgemenge, und ich verlor ein paar Zähne... Was war, wenn er mich bis zum Auto verfolgte, sich einen bereitliegenden Knüppel schnappte und anfing, den Wagen zu zertrümmern...?
    Oh ja, es gab viel nachzudenken, als ich westwärts über den Freeway zum Valley Bowl und zu Barbara Herbert, ledig, Alter: vierundzwanzig Jahre, fuhr. Als ich vierundzwanzig war, war ich bereits um die dreißig. Da war ich in Louisiana, prägte tagsüber Nummernschilder und versuchte abends herauszukriegen, welche Züge man mit den verdammten Springern auf dem Schachbrett

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