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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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klang ungläubig. »Vor ein paar Minuten hat mich Devlin angerufen. Er sagt, letzte Nacht seien einige Spinde aufgebrochen worden.«
    »Ts ts«, sagte ich. »Die Jugend von heute.«
    »Die Jugend von heute. Mehr haben Sie dem Mann, der, falls Sie sich erinnern mögen, Ihr Arbeitgeber ist, nicht zu sagen?«
    »Und was macht Dev nun?«
    »Dev macht gar nichts, bis ich wieder mit ihm gesprochen habe; das macht Dev.«
    »Nun, in dem Fall wäre mein Vorschlag, daß Sie, teurer Arbeitgeber, Dev sagen, wenn Sie mit ihm sprechen, daß er damit weitermachen soll. Wir wollen nicht, daß der Dreck weggeräumt wird, wir wollen keine Polizei, aber wir wollen, daß ein halbes Dutzend junge Leute keinen Schimmer hat, was überhaupt Sache ist, wenn es Montagmorgen in die Schule kommt.«
    »Ach, wollen wir das?« sagte der Vize.
    »Dev hat nicht zufällig sonst noch was Berichtenswertes gehabt, oder etwa doch?«
    »Doch, zufällig hatte er das. Er erwähnte, er habe seine Schlüssel verloren und in seine eigene Wohnung einbrechen müssen.«
    »Warum hat er keinen Schlosser kommen lassen?«
    »Das hat er nicht gesagt.«
    »Das gefällt mir«, sagte ich. »Und Ihnen wird es auch gefallen, Mr. Lowenstein.«
    »Hoffentlich«, sagte er grimmig. »Ich möchte Sie eines fragen. Glauben Sie, es wird dermaleinst der Tag kommen, an dem Sie Ihren Vertrag mit Leben erfüllen und mir sagen, was hier in Gottes Namen vor sich geht?«
    »Ja, das glaube ich«, sagte ich. »Bald wird kommen der Tag, an dem die heilige Ilios hinsinkt.«
    »Das will ich ihm auch geraten haben«, sagte er. Im Hintergrund erhob sich ein Lärmen. »Ich muß Schluß machen; meine Tochter braucht das Telefon für etwas Lebenswichtiges, etwas, das keine Sekunde Aufschub duldet; es geht um Leben und Tod; die Zukunft der gesamten zivilisierten Welt scheint auf dem Spiel zu stehen.«
    »Och, Daddy«, hörte ich seine Tochter im Hintergrund sagen.
    »Dann leben Sie mal wohl«, sagte ich und legte auf. Armer, alter Daddy.
    So aß ich mein einsames Frühstück und wartete auf die Rückkehr von Charles-dem-getarnten-Blödmann, nicht ohne ein gewisses Maß Vorfreude. Ich glaube, ich hätte ihm stecken können, daß ein Teil des Geldes hausgemacht war, aber dann hätte er den Ankauf nicht einmal erwogen, weil er dabei hätte totgehen können. Und Benny wollte ich auch nicht in die Sache verwickeln, denn es sollte ein Fremder sein, der ein einziges Mal kauft und dann verschwindet, damit sie nicht wußten, wen sie suchen sollten, wenn sie herausfanden, daß sie gelinkt worden waren —, was bestimmt geschehen würde, und zwar nicht später, sondern früher. Wenn das Rock House dem Weißen Manne gehörte, würden sie sich, schwer bewaffnet, in der Dritten Welt Umsehen. Wenn es ein Drittwelthaus war, umgekehrt. Ein schöner, grausamer, kleiner Krieg zwischen den beiden Fraktionen schwebte mir sowieso vor. Aber ich war ein bißchen besorgt, denn in dieser Kreisliga konnte alles passieren, und das tat es ja auch meist, und wenn Charles etwas passierte, konnte ich mich auf Nimmerwiedersehen vom Antlitz der Erde verziehen. Möglichst gestern, denn Sam und seine übrige Familie würden mir richtig böse sein.
    Gegen 12:30h war ich mehr als ein bißchen besorgt, ich war sehr besorgt, und gegen 12:45h war ich so besorgt, daß mir schlecht wurde. Aber dann hörte ich, wie draußen jemand quietschend bremste; ich sah hinunter, und es war der große Komiker persönlich, der sich den Rest eines Big Mac ins Gesicht stopfte; er hatte nur kurz ein Mittagspäuschen gemacht.
    Also summte ich ihn herauf, er trat ein, wir dialogisierten noch einmal, als spielten wir in einem Zombiefilm, und dann verschwand er mit seinen hundert Dollar und Koks im Werte von weiteren fünfzig Dollar in den Nüstern, mich mit kleinen weißen Umschlägen mit je einem Gramm Kokain im Werte von zwei Riesen minus fünfzig Dollar zurücklassend. Ich hatte Charles die vier strammen Linien nicht nur geschenkt, weil ich gern gute Trinkgelder gebe, sondern ich wollte sichergehen, daß es das war, was es sein sollte, und das war es, aber hallo, wenn man von Charles’ Reaktion nach dem ersten Husch ausgehen konnte.
    »Heiße Scheiße!« sagte er und klatschte mehrmals seelenvoll in die Hände. »Das ist ja Oberboß! Manno! As, aber voll!« Und so weiter. Ich hatte den Eindruck, er könnte seine Zeit sinnvoller mit dem Erlernen der englischen als der französischen Sprache verbringen.
    Ein Uhr. Es war Zeit, Art anzurufen. Ich hatte nur

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