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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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Gefühle wie Neid bei Ihnen die Oberhand gewinnen...«
    »Details, bitte«, sagte er.
    Ich gab ihm die Details. Zumindest einige. Dann gab er mir das Sendezeichen seines Autofunks. Dann sagte er: »Wehe Ihnen, wenn Sie Scheiße bauen, Daniel«, und legte auf, bevor ich noch mehr sagen konnte, was irgendwie mit kurz zusammenhing. Wer weiß, vielleicht war er ja doch ein ganz anständiger Typ. Wenn er voll ausgewachsen war.
    Kurze Zeit später hörte ich das verräterische Geglotter des Botenmopeds. Ich rief dem Boten aus dem Fenster zu, er solle bleiben, wo er sei; ich käme gleich runter. Ich schnappte mir die Pralinenschachtel, schloß ab und ging hinunter. Der junge Mensch hatte seinen Helm abgenommen und kämmte sein langes blondes Haar mit einem langstieligen Damenkamm aus Plastik. Ich sah kurz in den Briefkasten; ein Brief war drin. Auf dem Umschlag stand von Hand zugestellt . Super-Punk hatte wieder zugeschlagen.
    »Sind Sie ein williger Junge?« fragte ich den jungen Menschen und versorgte meine Post.
    »Jawohl, Sir«, sagte er. »Ich würde mich durchaus als willigen Jungen bezeichnen. Das heißt, soweit es das Geschäftliche betrifft.«
    »Wie schön«, sagte ich. »Willige Jungens sind die Art Jungens, die gelegentlich mit sehr wenig Arbeit sehr viel Geld verdienen.«
    »Wirklich?« fragte er mit gespieltem Erstaunen. »Das muß man sich mal vorstellen. Aber ich möchte nicht, daß Sie glauben, ich täte diesen Job nur, um ein paar schnelle Dollars zu machen; ich habe ihn immer als die Chance angesehen, einen nützlichen Beruf zu erlernen.«
    »Gott«, sagte ich, »wenn es in diesem Lande nur mehr willige junge Burschen wie Sie gäbe, dann befände es sich jetzt nicht in diesem beklagenswerten Zustand.«
    Er senkte bescheiden den Kopf und mußte daraufhin seine Locken nochmal von vorne kämmen.
    »Um direkt zur Sache zu kommen, lieber williger Junge«, sagte ich, »ich habe hier ein Geschenk für einen lieben, alten Freund. Ich möchte, daß Sie es bei ihm anliefern. Da es sich jedoch um eine Überraschung handelt, werde ich meinen alten Kumpel schlau an der Nase herumführen, das heißt, ich werde bei ihm im Auto sitzen, während Sie das Geschenk bei seiner charmanten Gattin abgeben.«
    »Wie aufmerksam«, sagte er, nahm das Paket und schüttelte es ein ganz klein wenig argwöhnisch.
    »Nicht, was Sie denken«, sagte ich, »und auch nichts Illegales; sonst würde ich nicht hier draußen in aller Öffentlichkeit mit Ihnen verhandeln, und außerdem arbeite ich schon seit Jahren mit Ihrer Firma, und man kennt mich dort gut.«
    »Da ist was dran«, sagte der junge Mensch und verstaute das Paket in einer Satteltasche, nachdem er einen kurzen Blick auf die Adresse geworfen hatte. »Um reich zu werden, brauche ich dies also nur der kleinen Frau zu überreichen?«
    »Da wäre noch eine winzige Kleinigkeit«, räumte ich ein.
    »Ich war noch nie so unüberrascht«, sagte der junge Mensch. Ich begann ihn zu mögen; vielleicht konnte ich ihn mit Sara verkuppeln.
    »Sie werden all Ihren jugendlichen Charme spielen lassen, damit die Hausherrin Sie das Badezimmer benutzen läßt.«
    »Und was soll ich da?«
    »Für fünfzig Dollar pinkeln. Und vergessen Sie nicht, den Raum so zu hinterlassen, wie Sie ihn vorzufinden hoffen.«
    »Sonst nichts?«
    »Sonst nichts.«
    »Und was ist, wenn sie >nein< sagt? Ich meine, glauben Sie’s, oder lassen Sie’s bleiben, aber es ist durchaus schon vorgekommen, daß Damen >nein< zu mir sagten. Lassen Sie mich überlegen; erst letztes Jahr...«
    »Ich möchte, daß Sie sich irgendwie Zutritt zu dieser Wohnung verschaffen und dort, wenn möglich, einen Augenblick lang allein sind, und sei es auch nur, während sie den Lieferschein unterschreibt. Sagen Sie, Ihr Kuli sei kaputt, damit sie einen holen geht, sagen Sie, Sie müßten bei der Firma anrufen, irgendwas. Wenn Sie das schaffen, tun Sie etwas Auffälliges, damit ich es vom Auto aus sehen kann. Kapiert?«
    Der junge Mensch nickte. »Höre ich fünfundsiebzig Dollar?«
    »Hören Sie nicht«, sagte ich fest. »Sie hören fünfzig.« Ich gab ihm schon mal die Hälfte und sagte, ich würde ihm die andere Hälfte in einem separaten Umschlag schicken, wenn ich die Rechnung des Botendienstes bezahlte. Dann fuhren wir hintereinander her ins Ungewisse, oder prosaischer, zu Arts Eigentumswohnung. Und ich grübelte. Ich grübele nicht oft, aber an jenem Samstag grübelte ich. Vielleicht war es die Ruhe vor dem Sturm. Ich fragte mich, wie es

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