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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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leider seine Telefonnummer nicht, und im Telefonbuch stand sie auch nicht. Seine Geschäftsnummer stand drin, und die wählte ich an, nur um zu hören, was passierte; ich hatte noch nie mit einem Vakuum telefoniert. Was passierte, war, daß mir eine Tonbandstimme sagte, es gebe keinen Anschluß unter dieser Nummer. Das hätte ich ihr gleich sagen können.
    Also rief ich die Sicherheitsabteilung der Pacific Telephone Company an und gab ihnen die Codenummer meines Bruders, was mir das Recht gab, jeweils bis zu zwei nicht aufgeführte Nummern zu erfahren. Ich wollte nur die von Art.
    Er sei nicht da, sagte mir seine Frau, werde aber in wenigen Minuten zurückerwartet. Ob ich eine Nummer hinterlassen wolle.
    Nein, ich riefe nochmal an, dankeschön.
    Ob ich sagen wolle, wer angerufen habe.
    Ein alter Kumpel.
    Während ich darauf wartete, daß er von dort, wo er war, zurückkam — vielleicht heckte er mit Dev irgendwo was Neues aus —, ging ich in die Küche, um ihm ein zierliches Geschenk als Zeichen meiner Zuneigung einzuwickeln. Ich borgte eine leere Pralinenschachtel aus Mutters umfassender Sammlung leerer Pralinenschachteln plus ein langes Stück allerliebste blausilberne Schleife. Ich füllte die Schachtel mit ein paar alten Zeitungen, um ihr etwas Gewicht zu verleihen, und packte dann aufmerksam ein Taschenbuch über Schach für Anfänger dazu, ein Buch, aus dem ich schon vor langer Zeit herausgewachsen war, das perfekte Geschenk für jemanden, der, wenn alles so lief, wie es laufen sollte, bald viel Freizeit haben würde, so etwa sieben bis zehn Jahre.
    Ich verschnürte die Schachtel fein säuberlich mit der Schleife. Ich steckte noch eine Glückwunschkarte für Geburtstage mit seinem Namen und seiner Adresse in meiner besten Handschrift dran. Aus schierem Übermut klebte ich einen
    Vorsicht Glas
    Nicht werfen!

    Aufkleber drauf. Dann versuchte ich nochmal, Art anzurufen; diesmal war er zu Hause.
    »Hallo, Art!« sagte ich herzlich. »Ich bin’s.«
    »Wer ich?«
    »Ich, der ich Ihre Frittenbude in die Umlaufbahn geschossen habe.«
    Pause.
    »Kenn ich Sie?«
    »Wir haben uns mal kurz getroffen«, sagte ich. »Ich würde Sie gern noch viel, viel besser kennenlernen.«
    »Ich Sie auch«, sagte er. »Sagen Sie einfach, wo und wann, Kumpel.«
    »Fahren Sie doch mit Ihrem Auto ein bißchen von zu Hause weg und sitzen Sie in etwa einer Stunde drin. Auf die Weise kann ich sehen, daß Sie alleine sind und umgekehrt.«
    »Sie wissen, wo ich wohne?«
    »Klar weiß ich das. Ich hätte auch gern so eine teure Wohnung.«
    »Sie kennen mein Auto?«
    »Klar kenne ich das. Ich würde mir auch gern sowas Neues leisten.«
    »Woher haben Sie meine Telefonnummer?«
    »Die habe ich nachgeschlagen, Art.«
    »Soso. Okay. Ich werde da sein.« Er legte auf.
    »Freu mich schon«, sagte ich in die unterbrochene Verbindung hinein. »Unbändig.«
    Ich rief meinen Botendienst an und sagte ihnen, sie sollten mir unverzüglich einen willigen Jungen mit klarem Gesicht und blitzblanken Bubenaugen schicken. Sie sagten, er sei bereits unterwegs. Ich zog eine alte Safarijacke an, die ich haßte, weil sie so zweitklassig hollywoodesk war, aber ich brauchte die Taschen: eine für das Koks, eine für einen Umschlag mit fünf falschen Zwanzigern und die Brusttasche für meinen kleinen Totschläger. Dann tippte ich etwas Kurzes auf meiner Reiseschreibmaschine und steckte das in einen weiteren Umschlag. Ich vergewisserte mich, daß ich einen Schreiber dabei hatte, der schrieb. Ich vergewisserte mich, daß ich eine Kanone dabeihatte, die schoß (wobei es sich um meine vierte Police Positive handelte, die, für die ich keinen Schein besaß).
    Ich rief die West Valley Police an.
    War Lieutenant Conyers auch samstags im Dienst?
    Jawoll.
    War er in seinem Büro?
    Jawoll.
    Konnte ich mal mit ihm sprechen?
    Jawoll.
    »Shorty? Ich bin’s, Ihr Lieblingsprivatdetektiv.«
    Er legte auf.
    Ich rief die West Valley Police an.
    Konnte ich bitte mal mit Lieutenant Conyers sprechen?
    Jawoll.
    »Drogen, Shorty«, sagte ich. »Sie wissen doch, wie sehr Sie Drogen hassen.«
    Erst sagte er nichts. Dann sagte er: »Fahren Sie fort.«
    »Um es, entschuldigen Sie den Ausdruck, kurz zu machen: Ich habe einen Dealer für Sie. Wenn wir es richtig angehen, erwischen wir ihn mit Boliviens Bestem im Gegenwert von ein paar Riesen und mit einer Handvoll Spielgeld und einer nicht zugelassenen Feuerwaffe und mit was weiß ich sonst noch. Wenn Sie natürlich nicht interessiert sind, wenn

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