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Video-Kid

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Titel: Video-Kid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce Sterling
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leichten Overall darüber. Ich konnte mich wieder meinen Freunden präsentieren.
    Armitrage redete eindringlich auf Sanktanna ein, die ihrerseits an ihm vorbeisah, um einen Blick auf Tanglins Hologramm zu werfen. Pfingstkamm stand in einer Ecke, lauschte dem Vortrag meines alten Herrn und trank ein Glas Wasser. Erst nach ein paar Sekunden wurde mir bewußt, daß Pfingstkamm keine Ahnung hatte, daß hier eine Projektion vor ihm stand.
    »Nun bin ich wieder zu allen Schandtaten bereit«, erklärte ich frisch. Anna sah mich verwundert an. »Stil ist eine Waffe«, erklärte ich. »Ich würde es nie zulassen, daß meine Feinde mich in einem Augenblick der Formschwäche sehen. Damit hätte ich den Sieg schon zu zwei Dritteln vergeben. Das hat mir auch mein alter Herr immer gepredigt. Ist dem nicht so, lieber Papa?« Ich trat auf das Hologramm zu und streckte meine Hand hindurch. Tanglin verschwand. Pfingstkamm zog die Brauen hoch.
    »Anna hat mir erzählt, Hirn habe dich hintergangen«, sagte Armitrage. »Laß uns einen Augenblick in deinen Schneideraum gehen und über eine neue Strategie diskutieren.«
    »In Ordnung«, sagte ich. Wir verließen Anna und Pfingstkamm und begaben uns in den schallisolierten Schneideraum. Armitrage verschloß unauffällig die Tür.
    »Was sind das denn für zwei Typen?« fragte er.
    »Wer? Sanktanna und Pfingstkamm? Die sind harmlos«, lachte ich. »Sie sind beide schrullige Typen von auswärts. Anna stammt von Niwlind, und Pfingstkamm … hm … wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir ein, daß ich gar nicht weiß, wo er herkommt. Aber ich mag ihn, du nicht?«
    »Ich mag die Frau«, sagte Armitrage. »Was hat sie denn mit deinem alten Herrn zu schaffen?«
    »Sie hat ihn auf Niwlind gekannt. Er war ihr Patron oder wie immer sie das auf jener Welt nennen. Hältst du sie wirklich für attraktiv, Armi?«
    »Jeder, der so gräßliche Kleider tragen und dennoch so gut aussehen kann, muß attraktiv sein. Sie kann einem schon schlaflose Nächte bereiten. Aber ein Blinder hätte nicht übersehen können, wie sie Tanglin angeschaut hat. Und was diesen Pfingstkamm angeht … Weißt du, ich habe da den leisen Verdacht, daß er hinter all deinem Ärger steckt.«
    »Pfingstkamm? Meinst du, er ist der Rote? Aber was könnte er gegen mich haben? Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen.«
    »Bist du dir da auch ganz sicher, Kid? Irgendwie kommt er mir unglaublich bekannt vor. Ich könnte schwören, ich habe ihn schon auf Band gesehen.«
    »Na ja, zumindest ist er hier bei uns, und wir können ein Auge auf ihn halten. Ich denke, sie haben meine Geduld jetzt endgültig erschöpft. Ich sehe jetzt wieder halbwegs wie ein Mensch aus … zwar nicht kerngesund, aber auch nicht wie völlig auf den Hund gekommen. Ich rufe jetzt Scheinberg und Frostfaktor an und versuche, ein paar von den Kogs als Helfer für meine Blutfehde gegen den Roten zu gewinnen. Scheinchen kann uns mit seinem enormen Reichtum den Rücken stärken, damit ich den Roten und seine Mittel nicht mehr zu fürchten brauche.«
    »Laß mich dir auch helfen«, sagte Armitrage. »Ich verstehe diese Angelegenheit als das größte künstlerische Ereignis des gerade angebrochenen Jahres. Und du wirst meine Hilfe brauchen.«
    »Bist du billig?«
    »Nein, aber du kannst dich auf mich verlassen.«
    »Wenigstens ein Trost.« Wir kehrten ins Wohnzimmer zurück und traten an die Kommunikationsanlage. ich versuchte, Scheinberg zu erreichen, aber auf dem Bildschirm erschien zuerst nur ein Flimmern, bis plötzlich eine Abbildung auftauchte.
    Ein kreisrunder Regenbogen, der ein Bündel aus sechs Richtungspfeilen umschloß.
    »Tod und Schmerzen, was ist das?« entfuhr es Armitrage. »Sieht aus wie ein Testbild.«
    Ich drehte am Selektor. »Auf jedem Kanal das gleiche«, sagte ich erstaunt. »Jemand hat sich an meinen Kabeln zu schaffen gemacht! Was für eine Beleidigung! Großer schwitzender Tod, ich hätte nicht für möglich gehalten, daß es einem Lebenden einfallen könnte, so tief zu sinken!« Ich warf einen kurzen Seitenblick auf Pfingstkamm, aber er wirkte genauso überrascht wie wir anderen.
    »Das reicht, damit ist das Maß voll«, sagte ich. »Jetzt werde ich zu Fuß zu Scheinberg gehen und ein längeres, vertrauliches Gespräch mit ihm führen.« Mein Haar hatte sich aufgerichtet. Wild sah ich meine Freunde an.
    »Ich begleite dich«, sagte Armitrage. »Die Nichtkämpfer sind hier sicher genug.« Er öffnete die Haustür.
    Auf der anderen Straßenseite

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