Viel besser als fliegen - wahre Geschichten für Teens
hatte versucht, meinen hässlichen Zustand mit einem alten verwaschenen Nachthemd und spröden Perlen zu verdecken, machte damit aber bloß einen noch erbärmlicheren Eindruck. Ich war alles andere als schön und hatte keine Ahnung, wie wichtig dieser Moment in meinem Leben war.
Denn vor mir stand kein Prinz – vielmehr ein König. Und nicht nur irgendein König, sondern der König aller Könige. Jesus Christus, in der Pracht seiner Majestät und seiner Heiligkeit, war der absolute Gegensatz zu mir. Doch scheinbar hinderte mein Zustand ihn nicht daran, sich mir zu nähern und mir Liebe zu schenken. Jesus verließ sein Zuhause, seinen Thron und seine Familie, um in ein fernes Land zu kommen und eine Braut zu suchen. Er wählte mich.
Hier stand Jesus vor mir und bot mir die Chance meines Lebens an – dass ich sauber und neu werden kann, dass mir vergeben ist. Er bat mich, seine Braut zu werden und in einer königlichen Beziehung zu ihm zu leben. In diesem Augenblick wurde ich zur Prinzessin. Mein Märchen wurde Wirklichkeit.
Jesus kannte meine tiefsten Wünsche und Sehnsüchte. Er erfüllte sie. Er schenkte mir das wunderbarste aller Geschenke: mein eigenes Märchen. Was wünscht sich ein Mädchen mehr? Jahrelang hatte ich nicht mehr an Märchen geglaubt – aber nur, weil ich an den falschen Stellen gesucht hatte. Mit Jesus erlebe ich die größte Liebesgeschichte aller Zeiten. Der Einzige, der überhaupt zählt, hat mich als Braut ausgesucht. Er hat mein ausgeblichenes, viel zu kleines Nachthemd gegen ein edles Leinenkleid ausgetauscht, das hell und sauber ist. Ich habe die Plastikperlen, die mir einst teure Schätze waren, gegen Gold, Silber und wahrhaft wertvolle Steine eingetauscht. Ich bin gesegnet mit der Liebe, die nicht bloß von einem wunderschönen Prinzen stammt, sondern vom allerheiligsten und allerschönsten König der Könige.
Mein Bräutigam liebt mich. Er hat mich ausgesucht. Ich bin sein Schatz und eines Tages wird er wiederkommen, um mich zu holen. Ja wirklich: Ohne Vorwarnung wird sich eines Tages der Himmel öffnen und mein Märchenprinz wird auf seinem edlen weißen Ross von Osten herbeireiten. Er wird mich umfassen, mich emporheben und nach Hause bringen – genau wie im Märchen. Und wir werden nicht sterben, wir werden leben – in Ewigkeit!
Das Beste daran ist, dass meine Geschichte nicht bloß ein Märchen ist. Sondern sie ist meine Hoffnung und ein Versprechen! Sie ist wahr.
Joseph Rojas (Seventh Day Slumber)
KAMPF GEGEN DIE SUCHT
Ich schloss die Augen und stellte mir vor, wie ich mit meinem Vater in einem Boot saß, das mitten auf einem blauen See fuhr. Ich spürte den sanften Wind, der mir um die Nase blies, und hörte die Vögel um uns herum singen. Der Tag war wie geschaffen zum Angeln, nichts trieb uns zur Eile.
Ich hielt meine Rute ins Wasser und wartete auf den großen Fang, nebenher unterhielten mein Vater und ich uns über Sport. Schließlich zerrte etwas an meiner Schnur. Mit der Hilfe meines Vaters zog ich einen Fisch aus dem Wasser. Als ich den Kopf hob, sah ich meinen Vater lächeln, weil er so stolz auf mich war. Da konnte ich nicht anders: Ein Strahlen machte sich auf meinem ganzen Gesicht breit.
Da stieß mich plötzlich jemand an und riss mich aus den Gedanken. Ich schlug die Augen auf und sah den vertrauten Strom an Mitschülern, die an mir vorbei in die Schule liefen. Mit einem tiefen Seufzer stieß ich mich von der Wand ab und ging zum Unterricht. Die schöne Erinnerung an den Tagtraum blieb jedoch noch ein Weilchen haften.
Ich war ein Außenseiter
Die einzigen Erinnerungen, die ich an meinen richtigen Vater habe, sind, wie er meine Mutter schlug. Er verließ uns, als ich drei Jahre alt war, und meine Mutter musste ab diesem Zeitpunkt an zwei Arbeitsstellen arbeiten, um über die Runden zu kommen. Nie hatte ich erlebt, wie es sich anfühlt, einen Vater im Leben zu haben.
Aufgewachsen war ich als der dicke Junge, der nie in die Mannschaften gewählt wurde. Niemand hatte mir je beigebracht, wie man einen Football wirft oder einen Baseball fängt. Nie hatte ich das Gefühl dazuzugehören.
Mit zwölf Jahren fühlte ich mich so wertlos, dass ich keinen Grund mehr sah, am Leben zu bleiben. Ich hatte es satt, verletzt zu werden. Ich wollte den Schmerz für immer weg haben. Mein Leben zu beenden war da eine gute Lösung. Dann würde ich dieses Leben, das ich führte, nicht mehr ertragen müssen.
Doch ich schob diesen Gedanken ganz weit nach hinten. Im Laufe der
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