Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Viel Laerm um Stratfield

Titel: Viel Laerm um Stratfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
Vom Netzwerk:
London dieses Mal in die schlimmsten, bösesten Schwierigkeiten ihres Lebens geraten war.
    Und damit würden sie alle recht haben.
    Dominic machte es Chloe unmöglich, so zu tun, als wären sie kein Liebespaar, und darauf zu warten, bis sie alleine waren, um sich zu umarmen. Er ging geradewegs auf sie zu und zog sie in seine Arme. In diesem Moment brauchte er das Gefühl, ihre Wärme und ihre Zustimmung zu spüren, und er musste ihr versichern, dass alles, was er ihr versprochen hatte, auch eintreten würde. Voller Staunen und Erleichterung blickte sie in sein Gesicht hinauf, und ihre schönen blauen Augen leuchteten unter Tränen.
    „Es ist vorbei", sagte er und neigte den Kopf, um sie zu küssen. „Heirate mich, Chloe Boscastle. Werde meine Frau."
    Bei dieser unerwarteten Entwicklung schnappten Lady Dewhurst und ihre Tochter einhellig nach Luft. Die versammelte Dienerschaft von Stratfield Hall, die sich offensichtlich nicht darüber im Klaren war, ob Dominic nun ein Mensch oder ein Geist war, beobachtete die Szene in sprachloser Faszination.
    Keinem von ihnen schenkte Dominic auch nur das geringste bisschen Aufmerksamkeit. Er war zu sehr damit beschäftigt, die Frau zu küssen, die ihm Kraft geschenkt hatte, die Frau, die der einzige Grund dafür war, warum er so lange überlebt hatte, ohne den Verstand zu verlieren.
    „Chloe", sagte er und fuhr mit seinen großen Händen ihre zarten Gesichtszüge nach. Seine Berührung war sanft und doch zugleich leidenschaftlich und beschützend. Er war voller Bewunderung und Sorge gewesen, als Finley ihm erklärt hatte, wie sie ihn geistesgegenwärtig in der Bibliothek gefunden und ihn fürsorglich befreit hatte.
    Dominic liebte Chloes ungestüme, sture Seite, und er liebte den Teil von ihr, der verletzlich und ein wenig vom Leben überfordert war und ihr bereits so viele Schwierigkeiten eingehandelt hatte. Er bedauerte lediglich, dass er sie nicht schon vor Jahren kennengelernt hatte, als er noch einen besseren Eindruck auf ihre Familie gemacht hätte. Ja, den verschworenen Boscastle-Clan auf seine Seite zu ziehen würde auf jeden Fall seine nächste große Aufgabe sein. Vermutlich wäre das die schwerste Prüfung, die er je bewältigt hatte.
    „Dominic", flüsterte sie an seinem    Mund, „wage es  nicht, mir je wieder so etwas anzutun."
    Er lachte. Seine Stimme war tief und heiser. „Ich glaube, das steht vollkommen außer Frage."
    Ihre blauen Augen funkelten verlegen und belustigt. „Dir ist hoffentlich klar, dass wir ein Publikum haben?"
    Er sah kurz auf, und erst in diesem Augenblick wurde ihm bewusst, welchen Eindruck er auf die erstaunten Beobachter auf der Galerie machen musste. „Carson, steh nicht da und glotz mich an wie ein Karpfen. Hol mir Badewasser und etwas Frisches zum Anziehen."
    Der erstaunte Lakai blinzelte. „Aber ...    aber ... Sie ..."
    „Sie glauben immer noch, dass du    ein Geist bist",    flüsterte
    Chloe und unterdrückte ein Kichern.
    Dominic lächelte zu ihr hinunter und zog sie noch enger an sich. „Ich schätze nicht, dass ich sie so lange in diesem Glauben lassen kann, bis wir beide hier draußen sind?"
    Chloe blickte aus den Augenwinkeln zu ihrer Tante. „Es scheint mir nicht sehr wahrscheinlich. Du wirst ihnen wohl alles erklären müssen." Sie zögerte. „Wo ist mein Onkel? Und Adrian?"
    Sanft nahm Dominic ihr Gesicht in die Hände. Er hatte nur für diesen Augenblick gelebt, dafür, zu dieser starrköpfigen Frau zurückzukehren, die er liebte. Die unsagbare Erleichterung in ihren Augen war der einzige Lohn, den er brauchte, der Beweis, dass er richtig gehandelt hatte.
    Jetzt war er an der Reihe, sie zu schützen, ihr auf eine angemessenere Art den Hof zu machen und ihr zu beweisen, dass er sie nicht nur als Geist lieben konnte.
    „Chloe", sagte er zärtlich und legte die Hände auf ihre Schultern. „Ich würde dich gerne ewig weiterküssen und all diese Leute fortschicken, aber es sieht so aus, als müsste ich mir nun, da ich erneut zum Leben erwacht bin, wieder das standesgemäße Benehmen eines Gentlemans aneignen."
    Sie seufzte, als sie auseinandergingen. „Wenn es sein muss."
    Er streckte die Schultern. Nun, da seine Leiden vorüber waren, würde es ihm körperlich wehtun, sie auch nur außer Sichtweite zu lassen. Er hatte zugesehen, wie sein Feind gestorben war, und vielleicht hätte er mehr Reue dabei empfinden sollen. Auf jeden Fall hoffte er, dass er solchem Unheil nie wieder ins Gesicht blicken musste,

Weitere Kostenlose Bücher