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Viel Laerm um Stratfield

Titel: Viel Laerm um Stratfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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aber den Colonel zu konfrontieren war die einzige Möglichkeit gewesen, wie er mit sich selbst leben und das Gedächtnis seines Bruders ehren konnte. Jetzt konnte er nach vorne blicken. Er wollte die Vergangenheit aus seinen Gedanken verbannen und sich auf das Gute in seinem Leben konzentrieren, auf Chloe.
    Voller Bedauern wandte er sich von ihr ab. Ihre Tante betrachtete ihn mit einem ziemlich bedrohlichen Gesichtsausdruck. Adrian und Sir Humphrey waren gerade aus dem Geheimgang getreten, klopften sich den Staub von den Kleidern und diskutierten dabei ausgerechnet über die politische Situation in China. Finley folgte ihnen nach. Er trug das Skelett mit dem Umhang in den Armen und verursachte so einen weiteren kollektiven Aufschrei des Entsetzens bei den Menschen, die in der Galerie versammelt waren.
    Dominic unterdrückte das Bedürfnis, den Kopf in den Nacken zu werfen und laut zu lachen. Wie würde er erklären, was im Dorf geschehen war? Er hatte nicht so weit vorausgedacht. Nur zu gut konnte er sich vorstellen, welche Gerüchte bald über den Geist von Stratfield, seinen knochigen Begleiter und die berüchtigte junge Dame aus London kursieren würden.
    „Hör auf", flüsterte Chloe und biss sich auf die Lippe.
    „Hör auf womit?", fragte er.
    „Hör auf zu ... zu grinsen."
    „Ich habe nicht gegrinst."
    „Oh, doch, das hast du."
    „Ich habe versucht, nicht zu lachen."
    Tante Gwendolyn, die sich offensichtlich wieder von ihrem Schrecken erholt hatte, nahm es auf sich, Dominic entgegenzutreten. „Nun, Mylord, jetzt zeigen Sie sich endlich, und Sie wirken sehr viel irdischer als beim letzten Mal, als ich Sie gesehen habe."
    Er lächelte sie zerknirscht an. „Lady Dewhurst, ich versichere Ihnen, dass es eine Erklärung dafür gibt."
    „Es wird eine Erklärung geben müssen."
    Chloe legte die Hand auf den Arm ihrer Tante. „Tante Gwendolyn, bitte versteh doch, dass wir dich nie täuschen wollten."
    „Mich täuschen? Wovon redest du?"
    Chloe senkte die Stimme. Der Butler hatte sich inzwischen wieder so weit unter Kontrolle, dass er die restlichen Dienstboten anwies, ihre Pflichten aufzunehmen, aber ein paar Bedienstete zögerten noch auf der Treppe und warfen dem Skelett in Finleys Armen ängstliche Blicke zu.
    „Ich meine", erklärte Chloe leise, „als wir dich in jener Nacht im Garten im Glauben gelassen haben, Dom... äh, Lord Stratfield wäre ein Geist."
    „Ein Geist?", wiederholte Tante Gwendolyn spöttisch. „Ich habe keine Minute daran geglaubt."
    „Wodurch habe ich mich verraten?", fragte Dominic. Seine Stimme war herzlich, als er die ältere Frau ansprach.
    Tante Gwendolyn musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen. „Es stimmt, zunächst habe ich wirklich daran geglaubt, aber dann fiel mir am nächsten Tag auf, dass rund um mein Pfefferminzbeet große Fußabdrücke waren. Aus meinem Haushalt darf niemand meine Kräuter pflücken, wenn ihm sein Leben lieb ist. Plötzlich habe ich mich daran erinnert, wie gerne Sie immer Pfefferminzblätter gekaut haben, Mylord."
    Dominic grinste wieder.
    „Ich beschloss, Sie nicht zu verraten", fuhr Tante Gwendolyn fort, „obwohl ich nicht so verständnisvoll gewesen wäre, wenn ich gewusst hätte, dass Sie sich mit meiner Nichte eingelassen haben."
    Dominic schenkte ihr sein charmantestes Lächeln. „Dann verzeihen Sie mir meine kleine Maskerade?"
    Tante Gwendolyn erwiderte das Lächeln nicht. „Ich habe Ihnen noch gar nichts verziehen, Mylord. Es bleibt abzuwarten, was genau und wie viel ich Ihnen Ihrer Meinung nach vergeben soll, und selbst wenn ich mich dazu entschließen sollte, Ihnen zu verzeihen, so befreit Sie dies noch nicht von Ihrer Verantwortung Chloes Familie gegenüber und von der Frage, ob sie Ihnen verzeihen wird oder nicht." Sie hielt inne, um durchzuatmen. „Natürlich immer angenommen, es gibt etwas zu verzeihen, wovon ich, dem Kuss nach zu schließen, den Sie meiner Nichte eben gegeben haben, ausgehe."
    „Gütiger Himmel", sagte Chloe. Ihr wurde bewusst, dass der Weg vor ihnen eine Herausforderung darstellen würde.
    Dominics Lächeln verblasste. „Ich bin mir nicht ganz sicher, was Sie eben gesagt haben, Madam, aber ich nehme nicht an, dass es etwas Gutes für mich bedeutet."
    Lady Dewhurst blickte ihre Nichte ernst an. „Dies ist nichts, worüber wir in der Öffentlichkeit sprechen sollten. Du wirst jetzt sofort mit uns nach Hause kommen, Chloe, damit dein Onkel und ich entscheiden können, was wir mit dir anfangen."
    Dominic

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