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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Nun erkannte sie, dass sie ein Dummkopf gewesen war, Narrisch zu glauben, sein Butler sei mit ihrer Beraterin durchgebrannt. Höchstwahrscheinlich hatte der Hauptmann beide mitgenommen. Doch auch das ließe sich leicht herausfinden. Hatte Maxine die beiden erst aufgespürt, konnte sie den einen oder anderen Gefallen einfordern. Immerhin leitete sie den beliebtesten Urlaubsort des Syndikats, und wenn Mitglieder anderer Syndikatsfamilien auf Loreley Urlaub machten, versorgte Max sie stets großzügig mit kostenlosen Hotelzimmern, verköstigte sie unentgeltlich und besorgte ihnen die besten Sitzplätze für Shows - und immer hatte sie dies als Vorauszahlung für Gefallen betrachtet, derer sie vielleicht eines Tages bedürfte. Nun war es an der Zeit, dass sich ihre >Freunde< für diese Annehmlichkeiten revanchierten, und zwar in vielerlei Hinsicht.
    Maxine überlegte angestrengt, ob sie jemanden auf diesem Planeten kannte, auf dem einer der beiden Narrischs sich nun aufhielt - wie hieß die Welt doch gleich? Offenbar hatte sie die Reportage nicht aufmerksam genug verfolgt. Doch wenn sie nun das Holo wieder anschaltete und zwanzig Minuten wartete, würde der Sender den Beitrag erneut von Anfang an ausstrahlen. Nein: Sie würde Leute dazu anheuern, diese Aufgabe zu übernehmen.
    Sie würde jemandem befehlen, die Nachrichten anzuschalten und sich Notizen zu machen, während sie sich darüber den Kopf zerbrach, was sie mit Narrisch anstellen sollte. Sie nahm den Handkommunikator und drückte einen Knopf.
    Seltsamerweise bekam sie kein Freizeichen.
    Stattdessen meldete sich nach wenigen Augenblicken eine Computerstimme. »Der von Ihnen gewünschte Teilnehmer ist nicht zu erreichen. Wenn Sie eine Nachricht hinterlassen möchten, warten Sie bitte, bis ...« Fluchend unterbrach Max die Verbindung. Weder war sie gewohnt, mit Anrufbeantwortern zu sprechen, noch dass man sie warten ließ. Weshalb zum Teufel bezahlte sie eigentlich diese Clowns, wenn sie nicht zu erreichen waren, wenn man sie brauchte? Bei Laverna wäre das nie vorgekommen.
    Einen Moment lang erwog sie, einen anderen Mitarbeiter anzurufen, doch dann knallte sie den Handkommunikator auf den Tisch. Sie war ganz in der Stimmung, ein wenig Wirbel zu veranstalten, und sie würde damit beginnen, den faulen Blödmann zu suchen, der eigentlich ihren Anruf hätte entgegennehmen müssen. Dann würde sie ihm in Erinnerung rufen, wer hier der Boss war. Zwar lag es schon eine Weile zurück, seit sie dergleichen hatte tun müssen, doch wie man einem Angestellten den Kopf wusch, das hatte sie längst nicht vergessen. Und dieser Kerl, der sich erdreistete, sie an seinen Anrufbeantworter zu verweisen, würde ebenfalls etwas nicht vergessen: Bis an sein Lebensende würde er an den Rüffel denken, den sie ihm gleich verpasste! Sie verzog die Lippen zu einem grimmigen Lächeln und schritt zur Tür.
    Die Tür schwang auf, ehe sie sie erreichte.
    Verblüfft blieb Max stehen. Außer ihr sollte niemand diese Tür öffnen können. Sie griff nach ihrer Waffe, als ein Mann den Raum betrat und sagte: »Das würde ich nicht tun, Frau Pruet. Wir haben das Kasino umstellt, und das Strafmaß für den tätlichen Angriff auf einen Föderationsagenten ist sehr hoch.«
    »Föderationsagenten?«, keuchte sie, doch beinahe sofort gewann sie ihre Fassung zurück. »Was zum Teufel haben Sie in meiner Wohnung zu suchen? Sie agieren außerhalb Ihres Zuständigkeitsbereiches. Das Gesetz auf Loreley berechtigt mich dazu, Sie wegen Einbruchs und Hausfriedensbruchs wegzupusten. Machen Sie, dass Sie hier rauskommen, bevor ich genau das tue.«
    »Ich fürchte, da irren Sie sich. Loreley ist mein Zuständigkeitsbereich«, entgegnete der Mann, klappte seine Brieftasche auf und zeigte ihr einen Holo-Ausweis. Unter den Buchstaben IFB stand:
    Roger Peele, Special Agent. »Die Föderation sichert ihren Bezirken zwar in Fragen des Straf- und Zivilrechts ein recht hohes Maß an Autonomie zu«, erklärte Peele ruhig, »aber die Steuergesetze sind überall gleich.«
    »Steuergesetze? Sie können mich nicht wegen eines Steuervergehens einsperren«, erwiderte Maxine. »Ich bin diejenige, die Ihnen den Hinweis über das >Fette Chance< zukommen ließ. Sie sollten hinter diesen verfluchten Legionsganoven her sein, nicht hinter mir.«
    »Wen wir einer Steuerprüfung unterziehen, das entscheiden wir selbst«, antwortete Agent Peele. »Wir überprüfen das >Fette Chance< und werden uns mit dem Ergebnis auseinandersetzen, wann wir

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