Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
er für richtig halten. In der Zwischenzeit befassen wir uns jedoch mit Ihnen; wir haben guten Grund zu der Annahme, dass Sie Ihre Einkommensteuererklärung systematisch und beharrlich zu Ihren Gunsten verfälschen. Ich muss Sie auffordern, mit mir zu kommen, Frau Pruet - wir haben Ihnen einige Fragen zu stellen.«
    »Solange mein Anwalt mir nicht zur Seite steht, beantworte ich keine einzige Frage!«, schrie Maxine. »Nun verschwinden Sie aus meiner Suite, bevor ich den Sicherheitsdienst rufe.«
    »Wir haben Ihren Anwalt und Ihre Sicherheitsleute bereits in Gewahrsam«, sagte der Steuerfahnder. »Sie können in unserem Hauptquartier mit ihnen reden.« Er streckte ihr die Hand entgegen. »Nun schlage ich vor, Sie händigen mir Ihre Waffe aus, bevor Sie sich in noch viel größere Schwierigkeiten bringen.«
    Maxine stieß einen Fluch aus.
    Sie reichte dem Steuerfahnder die Waffe und begleitete ihn schweigend. Sie schon war lange genug Kasinobesitzerin, um erkennen zu können, wann das Glück sie verließ. An diesem Tag hatte sie offenbar Pech wie noch nie.
     
    Als General Blitzkrieg den Tumult im Vorzimmer hörte, wusste er sogleich, dass er in Schwierigkeiten steckte. Nur eine Person besaß die Frechheit, in sein Büro zu stürmen und ohne Voranmeldung mit ihm sprechen zu wollen.
    »Ich weiß, dass er da drin ist, Major. Sie können sich mir nun in den Weg stellen und sich umrennen lassen, oder Sie treten zur Seite und lassen mich da hinein. Egal, wie Sie sich entscheiden, ich werde mit ihm reden, ob's ihm gefällt oder nicht.«
    Nicht zum ersten Mal wünschte sich Blitzkrieg, für Situationen wie diese ein Büro zu besitzen, das über einen Notausgang verfügte. Doch seine Flucht würde nur das Unausweichliche hinauszögern. Seine Lage besaß eine gewisse Ähnlichkeit mit einer unangenehmen Zahnbehandlung: Er konnte die bevorstehende Konfrontation nur zu dem Preis aufschieben, hinterher umso schlimmere Schmerzen erdulden zu müssen. Der General drückte einen Knopf an seiner Gegensprechanlage und sagte so unbekümmert, wie es ihm nur möglich war: »Major, Sie brauchen Frau Oberst Streitaxt nicht zurückhalten. Schicken Sie sie bitte zu mir herein.«
    Selbst in seinen Ohren klangen die Worte unaufrichtig.
    Die Tür schwang auf und Oberst Streitaxt marschierte in den Raum. Durch die offene Tür erhaschte der General einen Blick auf Major Sperber. Offenbar gefiel es dem Major ebenso wenig, wegen ihres Verzögerungsversuchs zum Sündenbock gestempelt zu werden, wie es Frau Oberst Streitaxt behagte, dass man sie hatte warten lassen. Blitzkrieg erkannte, dass er für beide Fehler würde bezahlen müssen. Manchmal fragte der General sich, was sein Dienstgrad eigentlich wert sei, wenn er ihn nicht einmal vor wütenden Untergebenen schützte.
    »Guten Morgen, Sir«, begann Oberst Streitaxt.
    Das ist nur ein kleiner Trost, dachte er, während er ihren formell korrekten Gruß erwiderte.
    Zumindest würde sie also das militärische Protokoll einhalten. Doch abgesehen davon würde er die Unterredung höchstwahrscheinlich nicht sonderlich angenehm finden.
    »Nehmen Sie Platz, Frau Oberst«, sagte er. »Was verschafft mir das Vergnügen Ihres Besuchs?«
    Versuch so auszusehen, als seist du froh, sie zu sehen, dachte er. Vielleicht reißt sie dir dann diesmal nicht den Kopf ab. Allerdings setzte er in diese Taktik nicht allzu viel Vertrauen.
    Oberst Streitaxt nahm im Sessel vor seinem Schreibtisch Platz.
    »Ich habe die Nachrichten gesehen, Herr General«, begann sie. »Sie haben schon wieder Ihre Beziehungen spielen lassen.«
    Blitzkrieg heuchelte Überraschung. »Was meinen Sie?«
    »Ein Nachrichtenbeitrag über Landohr. Sieht so aus, als seien am dortigen Raumhafen Schüsse gefallen. Vermutlich stecken regierungsfeindliche Rebellen dahinter.«
    »Landohr ... Der Name kommt mir bekannt vor ...«
    »Natürlich kommt er Ihnen bekannt vor«, erwiderte Streitaxt, und ihr Ton verriet, dass sie allmählich die Geduld verlor. »Sie haben mit dem Generalstab einen Kuhhandel abgeschlossen, um eine Legionskompanie als Friedenstruppe auf dem Planeten zu stationieren. So etwas machen Sie eigentlich nicht allzu oft, daher bezweifle ich, dass Sie's schon vergessen haben können - es sei denn, Ihre Senilität schreitet mit größerer Geschwindigkeit voran als alle geglaubt haben. Sie haben die Chaos-Kompanie - Hauptmann Jokers Kompanie - nach Landohr beordert.«
    »Nun, ja, das habe ich wohl«, gab Blitzkrieg zu. »Ich dachte, die Legion

Weitere Kostenlose Bücher