Viel Rummel um Nichts
Verbindung gesetzt haben«, sagte Beeker, als er das Zelt betrat, das man ihm und seinem Arbeitgeber zugewiesen hatte. »Wäre ich einer Ihrer Leutnants, würde ich mich um Ihre Sicherheit sorgen.«
»Wir führen eine dieser Operationen durch, bei der Geheimhaltung an oberster Stelle steht, Beeker«, antwortete Narrisch. Er speicherte die Datei, an der er gerade gearbeitet hatte, in seinem Port-A-Brain-Computer ab, lehnte sich zurück und blickte dem Butler in die Augen. »Wenn die Regierung erfährt, dass wir hier draußen sind, glaubt man wahrscheinlich, wir würden den Rebellen helfen und sie aufhetzen.«
»Tun Sie nicht genau das, Sir?«
»Höchstens im strengen Sinne, Beeker«, antwortete Narrisch. »Ich kann ein hervorragendes Argument dafür anführen, dass unsere Aktion dem gesamten Planeten zugute kommt. Doch wäre mein Argument noch viel durchschlagender, wenn wir unser Projekt bereits in Gang gebracht und etwas vorzuweisen hätten, ehe uns jemand dumme Fragen stellt.«
Beekers Gesicht nahm einen leicht missbilligenden Ausdruck an. »Ich erwarte, dass die Regierung die Angelegenheit aus ihrem eigenen Blickwinkel beurteilen wird, Sir. Wenn man Ihnen vorwerfen kann, Sie hätten sich auf die Seite der Rebellen geschlagen, wird man vermutlich darum ersuchen, Ihre Kompanie wieder von Landohr abzuziehen. Dann haben Sie hier sehr viel Zeit und Mühe investiert, nur um mit einem blauen Auge davonzukommen. Genauer gesagt fürchte ich, dass Sie General Blitzkrieg genau den Vorwand in die Hände spielen, den er gesucht hat, um Sie unehrenhaft aus der Legion zu entlassen.«
»Solche Leute wie Blitzkrieg haben die Legion zum Gespött der Föderation gemacht«, hielt Narrisch entgegen. »Zum Glück gibt es auch gute Offiziere im Oberkommando der Legion. Einige davon haben wohl bemerkt, dass ich der Legion eine gute Presse verschaffe, woran sie gar nicht gewöhnt sind. Ich hoffe, man schenkt meinem Standpunkt Gehör, bevor man etwas unternimmt, was man am Ende bedauern müsste, Beeker. Man hat zu viel investiert, um mich einfach beim ersten Anzeichen für stürmisches Wetter über Bord zu werfen.«
»Ich habe den Eindruck, das Oberkommando wird genau das tun, wenn Sie es zu bunt treiben, Sir«, entgegnete Beeker. »Ich muss Sie davor warnen, Ihren Wert für die Legion nicht zu überschätzen, Sir - die Generäle sind nämlich nicht zwangsläufig mit Ihnen einer Meinung darüber, was für Sie das Beste ist.«
Narrisch lehnte sich noch weiter zurück und schlang die Finger hinter dem Nacken ineinander.
»Guter alter Beeker, wie immer spielst du meine Glucke. Mach dir keine Sorgen, alter Freund, diesmal weiß ich, was ich tue. Am Ende stehen wir als strahlende Sieger da.«
»Mag sein, Sir«, sagte Beeker steif. »Dennoch erachte ich es als meine Pflicht, Sie auf ein weiteres Szenario hinzuweisen, das Sie vielleicht nicht berücksichtigt haben.«
»Und was wäre das?«
»Angenommen, die Regierung erfährt von Ihrer Beteiligung an dem Projekt und beschließt, bei der Föderation keinen Protest einzulegen, sondern einen Präventivschlag gegen diese Basis zu führen. Falls die Regierung bisher alle bedeutenden Mittel zur Kriegsführung vor uns lediglich versteckt haben sollte, wäre sie imstande, dieses Camp innerhalb eines Nachmittags zu zerstören. Sie, Sir, wären ein bedauerliches Kollateralopfer - oder man behauptet vielleicht, die Rebellen hätten Sie bei dem Angriff getötet. Selbstverständlich gäbe es niemanden, der gegen diese Darstellung Widerspruch einlegen könnte. Die Legion könnte Ihnen posthum einen Orden verleihen, wenn den Generälen der Sinn danach stünde.«
»Tja, das bestätigt mich nur in der Ansicht, dass wir unsere Operation geheim halten müssen«, sagte Narrisch. »Zerbrich dir nicht den Kopf, alter Freund, wir überstehen die Sache heil. Wenn du willst, kann ich die Rebellen bitten, dich ins Hauptquartier zurückzuschmuggeln, damit du aus der Gefahrenzone heraus bist.«
»Sir, ich verwehre mich gegen die Implikation, meine Ratschläge seien in erster Linie darauf zurückzuführen, dass ich mich vor der Gefahr furchte.«
Narrisch hob die Augenbrauen. »Du meinst, das ist nicht so? Das überrascht mich, Beeker. Ich dachte bisher, für dich sei die Selbsterhaltung eine Kardinaltugend.«
»Das stimmt auch, Sir«, erwiderte der Butler. »Doch achte ich ebenfalls darauf, stets meine persönlichen Vermögenswerte zu bewahren. Genau betrachtet lehne ich Ihr Angebot nicht unbedingt ab, mir
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