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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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hatte er die Worte ausgesprochen, hörte die Gruppe drei laute Planscher im Wasser vor der Uferböschung, die dem Boot am nächsten war.
    »Was war das?«, fragte Supermücke, die zu den wenigen gehörte, die nicht über Bord gegangen waren. Sie drehte den Kopf, um die Ursache des Planschens zu ergründen, doch außer einigen Ringen, die sich rasch auf der Oberfläche des Flussarms ausbreiteten, war nichts zu sehen.
    »Nutria«, sagte Hansen unheilverkündend. »Die sind in dieser Gegend ganz schön dick. Vielleicht, halten Sie sich besser alle am Boot fest. Ich will mich lieber nicht mit einer Nutria anlegen.«
    »Beeilung«, befahl Armstrong. »Legt die Waffen ins Boot, damit sie nicht noch nasser werden.«
    »He, ich weiß nicht, ob mein Boot dieses Zusatzgewicht tragen kann«, wandte Hansen ein. »Ich kann die Waffen nur mitnehmen, wenn Sie alle ins Wasser springen.«
    »Ich werde nicht ins Wasser gehen, wenn sich Nutrias darin aufhalten«, wehrte sich Supermücke. »Ich wiege sowieso nicht so viel.«
    Hansen nickte. »In Ordnung, kleine Lady, dann bleiben Sie im Boot und achten auf die Nutrias, und der Rest legt die Gewehre ins Boot und hängt sich an den Dollbord. Dann bringe ich Sie zum Handelsposten.« Zu Hansens Glück war Mücke in Gedanken zu sehr mit Nutrias beschäftigt, um darauf zu reagieren, dass er sie >kleine Lady< genannt hatte.
    Schubidu und Moustache nahmen die Waffen der Legionäre entgegen, die im Wasser standen, und stapelten sie auf dem Vorderdeck. Dann sprangen auch sie zähneknirschend ins Wasser. Hansen ließ den Motor an - ganz sachte, als wolle er verhindern, dass sich das Leck durch die Vibration vergrößerte -, und das Boot schleppte sich zum Ufer, wo die Schar der Schaulustigen auf ein halbes Dutzend angewachsen war. Von den Nutrias war keine Spur mehr zu sehen.
    Schließlich wurde das Wasser seichter, und als die Legionäre Grund unter den Füßen spürten, ließen sie den Dollbord los und wateten neben dem Boot her aufs Ufer zu.
    Hansen deutete aufs Vorderdeck und sagte zu Supermücke: »Nehmen Sie dieses Tau da und werfen Sie's den Jungs am Ufer zu, damit sie das Boot festmachen können.«
    Supermücke legte ihre Schrotflinte aufs Deck, wandte sich um und warf das Tau ans Ufer. Als sie sich wieder umdrehte, hielt Hansen die Schrotflinte auf sie gerichtet.
    »Jetzt kommen Sie besser nicht auf dumme Gedanken, junge Lady. Außer mir hat keiner ein Gewehr zur Hand, und ich würde nur ungern auf jemanden schießen, der so hübsch ist wie Sie.«
    »Sie haben uns reingelegt«, sagte sie. »Ich wette, Sie haben das Boot absichtlich auf die Sandbank auflaufen lassen.«
    »Nein, junge Lady, da habe ich einfach einen Fehler gemacht. Aber ich wäre im Leben nicht so weit gekommen, wenn ich aus meinen Fehlern keinen Nutzen ziehen könnte. Und jetzt nehmen Sie die Hände hoch, falls es Ihnen nichts ausmacht.« Die Schaulustigen waren mittlerweile flink aufs Boot geklettert und nahmen die restlichen Waffen an sich.
    Armstrong blieb im Wasser stehen und starrte den Bootsführer an.
    »Sie werden uns an die Rebellen ausliefern«, sagte er anklagend.
    »Nicht ganz, mein Herr«, erwiderte Hansen. »Ich bin ein Rebell. Und ich werde Sie alle zu Le Duc Taep bringen, damit er entscheiden kann, was mit Ihnen geschehen soll. Sie werden Ihre Waffen unverzüglich zurückbekommen, wenn er es gestattet. Bis dahin gehen wir kein Risiko ein.«
    In diesem Augenblick watschelte ein großes, nagetierähnliches Wesen aus dem Wald und lief über die Uferböschung zum Wasser, ungefähr zehn Meter von der Gruppe entfernt.
    »Was zur Hölle ist das?«, fragte Schubidu.
    »Ach, das ist nur eine Nutria«, eröffnete einer der Schaulustigen, der nun einen zenobischen Betäubungsstrahler in den Händen hielt.
    »Schmecken gut. Sie brauchen keine Angst zu haben, die würden keiner Fliege was zuleide tun.«
    Supermücke fuhr zu Hansen herum und blickte ihn anklagend an. »Sie haben uns angeschwindelt, was die Nutrias betrifft.«
    Hansen grinste selbstzufrieden. »Ja, das hab' ich wohl.«
    Die Rebellen fesselten die triefnassen Gefangenen und führten sie sodann über einen schmalen Pfad zum Rebellenlager. Zwar drängten sie die Legionäre zum Weitergehen, doch forcierten sie ihr Marschtempo nicht, und nach einer guten halben Stunde kamen die Zelte von Le Duc Taeps Feldlager in Sicht.
    Ein Wächter rief die Gruppe an, als er sie erblickte. »Wen hast du denn da, Hansen?«
    »Ein paar Soldaten, die nach unserem Lager gesucht

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