Viel Rummel um Nichts
die Rebellen auszutricksen, oder wir gehen gewaltsam gegen sie vor oder finden eine Lösung, auf die wir bisher noch nicht gekommen sind. Nur eins weiß ich genau, dass Sie beide keinen Fuß in den Dschungel setzen werden. Gewöhnen Sie sich an den Gedanken.«
»Wissen Sie, Frau Leutnant, meiner Meinung nach sind Sie zu vorsichtig«, beanstandete Sushi. »Aber wenn Sie versprechen, meinen Plan im Hinterkopf zu behalten, lassen wir Sie wieder in Ruhe arbeiten. Und danke fürs Zuhören.«
»Ich vergesse Ihren Plan nicht«, versicherte Rembrandt. »Aber ich mache keine weiteren Versprechungen. Das wäre geklärt. Haben Sie beiden eigentlich nichts zu tun?«
»Äh, wie Sushi schon sagte, wir lassen Sie dann mal wieder arbeiten«, sagte Schubidu, und die beiden Legionäre räumten eilig das Feld. Rembrandt seufzte und nahm ihren Skizzenblock wieder zur Hand. Sushis Idee könnte sich eventuell als brauchbar erweisen. Sie würde nach einer Möglichkeit suchen müssen, wie man die Idee erfolgreich umsetzen könnte ...
»Frau Leutnant, ich müssen mit Ihnen reden«, drang eine vertraute Stimme an ihr Ohr. »Rebellen haben Hauptmann gefangen. Ich bei Team dabei sein müssen, das ihn retten.«
Rembrandt seufzte erneut. »Schoppen-Hauer, soweit ich mich erinnere, steht in Ihrer Akte nichts darüber, dass Sie von einem Dschungelplaneten stammen«, sagte sie. Allmählich beschlich sie der Verdacht, dass sie noch viele Diskussionen über dieses Thema führen müsste, bevor das Kundschafterteam aufbrach.
Schließlich hatten Armstrong und Rembrandt eine Rettungsmission ausgetüftelt, die aus zwei Phasen bestand. Zunächst würden Qual und die Gambolts ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und das Rebellencamp aufspüren, in dem man Narrisch vermutlich gefangen hielt, woraufhin sie dem Kompaniehauptquartier die genaue Lage des Camps unverzüglich melden sollten. Falls Quals Bericht die Offiziere davon überzeugte, dass Narrisch gerettet werden müsste, begann Phase zwei: Ein Kampftrupp aus Freiwilligen würde ins Lager eindringen und den Hauptmann befreien.
Nach Einbruch der Dunkelheit glitt ein Hoverjeep im Tiefflug über die Wellen zum Festland und setzte Quals Team am Küstenufer in der Nähe des Gebietes ab, in dem man das Rebellencamp vermutete. Der Zenobier und die drei Gambolts verschmolzen beinahe vollkommen mit der Dunkelheit, ehe sie das dunkle Gebüsch erreichten, das sich wenige Dutzend Meter oberhalb der Flutmarke längs des Strandes erstreckte. Nachdem sie außer Sicht waren, machte der Hoverjeep kehrt und glitt wieder auf die Insel und die Legionsbasis zu.
Aus den Schatten sah Qual dem Jeep nach, dann drehte er sich zu den Gambolts um. »Wir werden uns ab jetzt leise fortbewegen«, sagte er, und die drei Katzenwesen nickten; Quals Augen hatten sich der Dunkelheit angepasst, und er vermochte das bestätigende Nicken der Gambolts ebenso zu erkennen, wie sie seine stumme >Folgt-mir<-Geste sehen konnten.
Sie marschierten mit leichtem Gepäck und hatten beschlossen, ihre Nahrung aus dem Dschungel zu beziehen, anstatt sich mit überflüssigem Proviant oder unnötiger Ausrüstung zu belasten. Alle vier gehörten sie einer Jägerspezies an, und Versuche hatten ergeben, dass sie das einheimische Wild ebenso unbedenklich verzehren konnten wie die Tiere, die die ersten Siedler von der Erde mit auf den Planeten gebracht und ausgesetzt hatten. Die Gambolts mochten Nutria-Fleisch sogar besonders gern. Als Escrima das Gericht erstmals auf der Legionsspeisekarte angeboten hatte, kostete Dukes davon und sagte anerkennend: »Schmeckt sehr stark nach Nagetier - ist aber ungewöhnlich groß.« Die anderen Gambolts hatten genickt. Brandy, die das Kompliment gehört hatte, sorgte gründlich dafür, dass es Escrima nicht zu Ohren kam - zumindest nicht in wortgetreuer Übersetzung.
Zunächst folgte das Team einem breiten Strom, der sie anfangs nach Westen und dann nach Norden aufs Binnenland führte. Qual legte ein hohes Tempo vor, doch die Gambolts konnten mühelos mit ihm Schritt halten. Gegen Mitternacht gelangten sie an einen Baumstamm, der auf natürliche Weise umgestürzt zu sein schien und den Strom wie eine Brücke überragte. An beiden Ufern entdeckten sie eine schmale Fährte, die von einem Stück Wild stammte. Sie untersuchten den sandigen Boden auf Menschenspuren.
»Der Menschengeruch kommt stärker von links«, murmelte Garbo. »In dieser Richtung muss eine Siedlung liegen.« In unwillkürlicher Erregung peitschte
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