Viel Rummel um Nichts
sie mit dem Schweif.
Qual holte eine Karte hervor und studierte sie.
»Auf der Landkarte der Menschen ist keine Stadt in dieser Gegend verzeichnet«, sagte er nach einem Moment. »Aber ich sehe einige Trappercamps und einen Handelsposten, der schon längere Zeit zu bestehen scheint.«
»Ich wittere zu viele Menschen für ein Camp oder einen Handelsposten«, hielt Garbo entgegen. »Doch vielleicht jagen sie in großen Rudeln wie die Goulfs auf unserer Welt.«
Dukes und Rüpel nickten zustimmend. »Ich wittere sowohl Männchen als auch Weibchen«, fügte Rüpel hinzu, der prüfend mit der Nase wackelte.
»Bestehen diese menschlichen Trappergruppen aus Männern und Frauen?«, fragte Qual. »In meinem Volk jagt jeder für sich, daher kann ich die Menschen nicht nach unseren Gebräuchen beurteilen.«
»Ihre Streitkräfte bestehen aus Soldaten beiderlei Geschlechts, so wie unsere auch. Vielleicht jagen sie ja auch zusammen«, vermutete Garbo. »Wenn wir uns näher an das Camp begeben würden, könnten wir vielleicht unseren Hauptmann wittern.«
»Bei Gazmas Schwanz! Ich finde es verwunderlich, dass eine Spezies mit solch dürftigen Zähnen überhaupt jagt«, bemerkte Qual mit einem Grinsen, das ihm von den Gambolts ein amüsiertes Katzenglucksen einbrachte. »Wir befolgen Garbos Vorschlag und erkunden den Pfad zu unserer Linken.«
Sie machten sich wieder auf in die Dunkelheit.
Kurz vor Anbruch der Morgendämmerung schreckten sie ein kleines Tier auf, das sogleich davonsprang. Das Tierchen kam jedoch keine zwei Sprünge weit, da hatte Rüpel es bereits gefangen, und die Gruppe frühstückte zügig, bevor sie weiterzog. Der Geruch nach Menschen wurde zunehmend intensiver.
Leutnant Rembrandt war gerade dabei, sich nach ihrer Morgendusche abzutrocknen, als der Kommunikator summte. Sie ließ das Handtuch fallen und nahm das Gespräch entgegen.
»Rembrandt hier«, meldete sie sich. »Wo brennt's, Mutter?«
»Überall, Remmie«, tönte die freche Stimme aus dem Lautsprecher. »Unser kleiner Echsenhexer und die drei Miezekatzen haben das Rebellenlager gefunden. Der Hauptmann ist dort.«
»Bewegt er sich frei im Lager oder hält man ihn gefangen?«, wollte Rembrandt wissen.
Mutter schwieg kurz, ehe sie fortfuhr. »Tja, Süße, das ist der komplizierte Teil. Sie wissen ja, dass Qual sich recht merkwürdig ausdrückt ...«
»Großer Gazma, hast du Töne?«, imitierte Rembrandt lachend den Rittmeister. Dann nahm ihre Stimme einen ernsteren Ton an. »Was wollen Sie mir sagen, Mutter?«
»Nun, die drei haben den Hauptmann gefunden. Aber sie bekamen ihn nur kurz zu Gesicht, denn sie lösten versehentlich eine Art Alarm aus. Eine Patrouille kam aus dem Lager und suchte nach ihnen, deshalb mussten sie fliehen. Daher haben sie nicht genug gesehen, um beurteilen zu können, ob der Hauptmann frei ist. Qual sagt, einer der Rebellen sei immer mit einem Gewehr in der Nähe des Hauptmanns gewesen, aber das bedeutet nicht zwangsläufig, dass man ihn gefangen hält, stimmt's?«
»Nicht zwangsläufig, nein«, pflichtete Rembrandt bei. »Verdammt. Jetzt wird mir klar, warum es ein Fehler war, dem Kundschaftertrupp nicht mindestens einen Menschen zuzuteilen. Dann hätten wir jetzt wohl eher eine Vorstellung davon, ob der Hauptmann zu irgendetwas gezwungen wird oder nicht. Jetzt muss ich die Gedanken eines Zenobiers interpretieren und entscheiden, ob wir einen Rettungstrupp entsenden oder uns besser vom Lager fern halten.«
Mutters Stimme schnitt durch Rembrandts laut ausgesprochene Gedanken. »Irgendwelche Befehle, Remmie? Ich hab hier nämlich noch ein paar eingehende Anrufe, um die ich mich kümmern muss.«
Rembrandt antwortete, ohne zu zögern. »Wenn einer der Anrufer Qual ist, stellen Sie ihn sofort zu mir durch. Wenn nicht, versuchen Sie unablässig, ihn zu erreichen. Und versetzen Sie den Rettungstrupp in Alarmbereitschaft. Er soll jederzeit aufbruchbereit sein. Sobald ich meine Uniform angelegt habe, komme ich zu Ihnen in die Kommunikationszentrale.«
»Oooh, sollte ich jemanden mit einer Kamera zu Ihnen schicken?«
Rembrandt gluckste. »Nicht, wenn Sie die Kamera unbeschadet zurückhaben wollen«, erwiderte sie. »Denken Sie daran, mich unverzüglich mit Qual zu verbinden, sobald Sie ihn in der Leitung haben. Rembrandt Ende.« Sie ergriff wieder das Handtuch, trocknete sich ab und kleidete sich in aller Eile an.
»Sir, es bereitet mir Kopfzerbrechen, dass Sie sich noch immer nicht mit dem Hauptquartier in
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