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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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mehr als ausglich. Und selbst trotz der wenig aufreizenden Wirkung schmiegte sich das Kostüm an den richtigen Stellen eng an ihren Körper und ließ überdies auch noch genug Bein erkennen, um den Betrachter zufrieden zu stellen ... Narrisch rappelte sich dazu auf, dem Starlet ins Gesicht zu blicken. »Tut mir Leid, Miss Watkins, aber ich fürchte, meine militärischen Pflichten haben zu viel meiner Zeit in Anspruch genommen, sodass ich mich nicht darüber auf dem Laufenden halten konnte, wie es denn nun genau um die künstlerische Seite unseres Unternehmens bestellt ist. Wenn Sie meine persönliche Meinung hören wollen, so finde ich nicht im Geringsten, dass Sie in diesem Kostüm lächerlich wirken, aber selbstverständlich bin ich auf diesem Gebiet kein Experte.«
    Dee Dees Stirnrunzeln vertiefte sich. »Nun, Herr Hauptmann, ich bin enttäuscht. Wenn Sie versuchen würden ...«
    Was auch immer sie hatte sagen wollen, wurde jäh unterbrochen, als jemand laut »Haltet ihn!« rief.
    Noch bevor Narrisch sich umdrehen konnte, um den Grund für die Aufregung zu erfahren, flitzte eine dunkel gekleidete Gestalt aus einer Tür, die zu den Spielsälen des Kasinos führte, jagte zwischen dem Hauptmann und der Schauspielerin hindurch und brachte die beiden aus dem Gleichgewicht. Zwei uniformierte Legionäre stürmten im Laufschritt aus der gleichen Tür. Irgendwie gelang es ihnen, Dee Dee auszuweichen, doch krachten sie dabei selbst ineinander. Einer prallte von der Wand ab und erlangte sein Gleichgewicht nur deshalb zurück, weil er gegen einen kleinen Froschholzbaum flog, der in einem Topf auf dem Flur stand. Der andere jedoch stürzte - und riss dabei Narrisch die Beine weg. Dee Dee stieß einen gellenden Schrei aus, als der Kompaniechef auf dem Boden landete.
    »Oh mein Gott, Herr Hauptmann, das tut mir leid!«, sagte der Legionär, der von dem Bäumchen zurückgefedert war. Er eilte zu Narrisch, um ihm aufzuhelfen, und wischte hektisch über die Uniform des Hauptmanns, als müsse er sie säubern.
    Der Legionär, der Narrisch mitgerissen hatte, sah benommen auf. Sein Blick ruhte einen Moment auf Dee Dees Beinen, wanderte aber rasch aufwärts, als der Mann bemerkte, wen er da in seiner Eile zu Fall gebracht hatte. Rasch erhob er sich und ging in Habachtstellung, »'tschuldigung, Herr Haup'mann«, sagte er.
    »Ist ja nichts passiert, Männer«, winkte der Kompaniechef ab und sah die Legionäre an.
    »Gabriel, was ist denn überhaupt los?«, fragte er den Mann, der ihm auf die Beine geholfen hatte.
    »Wir haben einen Spion entdeckt, Sir«, antwortete Gabriel. »Mitten im >Fette Chance<.«
    »Wat Gabriel sacht, dat stimmt, Herr Haup'mann«, meldete sich der andere Legionär.
    Narrisch kannte den Mann: Strolch, Gabriels Partner, ein magerer, aber starker Mann aus den Slums von Rockhall. In der Regel sprach er recht gutes Standard, wenn er jedoch aufgeregt war - wie in diesem Augenblick - redete er mit so starkem Dialekt, dass Narrisch ihn kaum zu verstand. »Er kam grad hier lang, wie wir ihn gesehen ha'm. Verwette meinen Arsch drauf, datter Ihnen gefolgt is'.«
    »Es könnte ein Attentäter sein«, sagte Gabriel mit grimmiger Miene.
    »Ein Attentäter?«, spottete Narrisch. »Das bezweifle ich. Denn um wen auch immer es sich bei dem Kerl gehandelt haben mag, er hatte vor weniger als dreißig Sekunden die perfekte Gelegenheit, mich zu eliminieren. Das hat er aber nicht getan. Wieso halten Sie ihn überhaupt für einen Spion?«
    »Null Problem, datt rauszukriegen«, antwortete Strolch. »Er is von der falschen Spezies. Wir ha'm keine kleinen Echsen in der Kompanie. Wir ha'm Menschen, Schoppen-Hauer, 'n paar Sinthianer, und ich hab mitgekriegt, datt wir jetzt 'n paar Katzen haben. Also keine Echsen, Herr Haup'mann.«
    »Vielleicht war er ein Kasinobesucher«, setzte Narrisch entgegen, der die Theorie der Legionäre noch immer anzweifelte.
    »Wieso hatter dann unsre Uniform an?«, fragte Strolch. »Der hat hier rumspioniert, da könn' Se Ihr ganzes Geld drauf verwetten.«
    Narrisch zog die Stirne kraus. Die kleine Gestalt, die an ihm vorbeigehuscht war, hatte er sich nicht mehr genau ansehen können, bevor er zu Boden stürzte. Doch hatte sie eine deutliche Ähnlichkeit mit einer etwa metergroßen Echse besessen - und sie hatte tatsächlich Legionsschwarz getragen.
    Vielleicht hatte das Hauptquartier einen Beobachter geschickt, der Narrisch im Auge behalten sollte, ohne seine Anwesenheit preiszugeben ...
    »Nun, für den

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