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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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angesichts der Tatsache, dass seine Vorgesetzten ihm bei vielen Dingen, die er zuwege brachte, Steine in den Weg zu legen versuchten.
    Wie sich herausstellen sollte, veranlassten die Erfolge, die mein Dienstherr auf Loreley zu verbuchen hatte, seine Feinde zu nur umso größerem Hass.
     
    General Blitzkrieg stampfte in das Vorzimmer seines Büros. Bislang entwickelte sich der Tag wie jeder andere gottverdammte Tag auch. In letzter Zeit hatte es viele solche Tage gegeben - sogar schon beinah genug, dass er den vorzeitigen Ruhestand erwog und die geringere Pension in Kauf nehmen wollte, wenn ihm dafür nur dieser ganze Ärger erspart bliebe. Doch vorerst wollte er sich nicht so leicht aus dem Sattel werfen lassen. Nicht, solange er sein Ziel nicht erreicht hatte.
    »Hier sind Ihre Nachrichtenausdrucke, Sir«, sagte seine Adjutantin, ein müde wirkender Major, der bereits seit drei Jahren diesen Posten innehatte.
    Einige Jahre zuvor hatte sie es noch für eine ideale Sprosse auf der Karriereleiter gehalten, Adjutant eines der drei ranghöchsten Generäle der Weltraumlegion zu sein: Für einen ehrgeizigen Offizier wie Major Sperber war der Posten die ideale Abkürzung auf dem Weg nach oben, zumal sie weder politische Verbindungen besaß noch persönlichen Reichtum oder Talent für militärische Angelegenheiten. Sperber hatte sich jedoch zwischenzeitlich immer wieder gerügt, den Posten angenommen zu haben. Sie reichte dem General den Stapel Nachrichtentexte, die der Computer speziell für ihn zusammengestellt und ausgedruckt hatte. Die meisten ranghohen Offiziere bezogen ihre Nachrichten direkt aus dem Netz, doch Blitzkrieg war ein Verfechter der alten Printtechnik und mochte einen >guten alten Papierausdruck<, wie er es nannte.
    Der General blätterte die Seiten durch und warf sie dann in den Papierkorb. »Nichts von Bedeutung«, brummte er, wandte sich um und schritt auf seine Bürotür zu.
    Sperber räusperte sich. »Verzeihen Sie, Sir, aber ich sortiere für Sie Nachrichtenausdrucke, seit ich den Posten hier angetreten habe. Seit etwa einem Jahr schauen Sie die Texte kaum noch richtig durch, bevor Sie sie wegwerfen. Vielleicht sollte ich die Nachrichtenauswahl neu definieren oder eventuell weitere Berichterstattungen hinzufügen. Wonach suchen Sie denn die ganze Zeit so vergeblich?«
    Blitzkrieg blieb stehen und blickte seine Adjutantin so finster an, dass sie innerlich Anstalten machte, ihre Frage zu bereuen. »Das wissen Sie immer noch nicht? Ich warte darauf, dass dieser verdammte Hauptmann Joker etwas anstellt, wofür ich ihn unehrenhaft entlassen kann. Um diese Nachricht zu finden, brauchen Sie die Auswahl der Berichterstattungen nicht auszuweiten. Früher oder später wird dieser Idiot zwangsläufig einen Schnitzer begehen, der ihn in der gesamten Galaxis auf die Titelseiten bringen wird, und dann bekommt er von mir, was er verdient. Ich werde ihn mit dem Wissen in den Ruhestand schicken, dass ich der Legion einen Dienst erwiesen habe, für den mir meine Nachfolger auf ewig dankbar sein werden.«
    »Das habe ich mir schon gedacht«, sagte Sperber, und für einen Moment kniff sie die Augenbrauen zusammen. »Wenn das so ist, sollten Sie sich die Nachrichtenblätter noch einmal durchsehen, denke ich. Sie werden dabei auf einen Artikel stoßen, den ich mir auch zweimal durchlesen musste. Auf den ersten Blick war mir nämlich nicht ganz klar, warum der Computer, der schließlich Ihre Suchparameter befolgt, den Artikel ausgesucht hat. Aber ich glaube, Sie werden ihn in der Tat sehr interessant finden.«
    »Wirklich?« Blitzkrieg beugte sich vor und holte den Nachrichtenstapel wieder aus dem Papierkorb.
    Er blätterte erneut die Seiten durch, diesmal langsamer als zuvor. Seine Miene nahm einen zunehmend verwirrten Ausdruck an. Schließlich blickte er wieder Major Sperber an. »Major, wenn Sie glauben, dass mir Ratespiele gefallen, kennen Sie mich nicht sonderlich gut. Was ist das für ein Artikel und warum sollte er mich interessieren?«
    »Der dritte von oben, Sir«, antwortete sie, innerlich zufrieden, weil ihr Vorgesetzter die Nachricht zweimal in Folge übersehen hatte. »Der Bericht über die neue Regierung von Landohr.«
    »Hm ...« Der General überflog den Artikel, doch seine Verwirrung wuchs nur noch mehr. Schließlich hielt er anschuldigend das Blatt hoch. »Hier steht nichts über Hauptmann Joker, Major!«
    »Nein, Sir«, entgegnete Sperber geduldig. Sie wusste, dass sie ihm den Sachverhalt würde

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