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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Monate dauern könnte. Dann lägen die Bauarbeiten auf Eis, bis wir den Fall gewonnen haben.«
    »Wir werden auch so gewinnen, ohne gegen das Gesetz zu verstoßen«, gab Narrisch kund. »Herr Eastman, ich danke Ihnen für Ihren Rat. Doch falls Sie glauben, wir ließen uns durch diese Vorschriftsänderung aufhalten, haben Sie sich gründlich getäuscht.«
    »Mag sein, Hauptmann«, antwortete Eastman, noch immer grinsend. »Doch vergessen Sie nicht, dass wir Sie im Auge behalten. Überschreiten Sie die zulässige Höhe auch nur um einen Zentimeter, bringen wir ein Vorhängeschloss am Eingangstor an. Guten Tag, Sir.«
    »Ihnen einen beschissenen Tag«, grollte Buster, doch Eastman hatte bereits auf dem Absatz kehrt gemacht und schritt davon.
    Narrisch gab Buster einen Klaps auf die Schulter.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, wir wussten von Anfang an, womit wir's hier zu tun haben. Wir können die Regierung noch immer überflügeln, und die Herren Politiker werden feststellen, dass sie sich nur selbst Steine in den Weg gelegt haben, wenn sie uns das nächste Mal übertrumpfen müssen.«
    »Ich hoffe, Sie haben Recht«, erwiderte Buster.
    Als Narrisch ihm jedoch erklärte, was er im Sinn hatte, zeigte sich ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Ingenieurs. »Ja, das müsste funktionieren«, stimmte er dem Kompaniechef schließlich zu.
    »Gut«, sagte Narrisch. »Jetzt müssen wir das Ding nur noch bauen. Kommen Sie, die Arbeit wartet schon auf uns.«
     
    Zwei Wochen später erschien Oberst Mays am Tor. Er wedelte mit einer Kopie von Narrischs letzter Presseerklärung. »Jetzt haben wir Sie, Hauptmann! Noch heute wird dieser Park geschlossen!«
    »Herr Oberst, ich schlage vor, Sie lassen Ihre Inspektoren die Höhe unserer Achterbahn messen. Sie werden feststellen, dass sie die gesetzlichen Vorschriften nicht verletzt.«
    »Dann haben Sie sich des Werbeschwindels schuldig gemacht, da Sie falsche Angaben verbreitet haben«, sagte Mays. Er ließ seinen Zigarrenstumpen zu Boden fallen und zermalmte ihn unter dem Absatz. »In Ihrer Broschüre werben Sie damit, dass die Talfahrt Ihrer Achterbahn fünfzehn Meter länger ist, als das Gesetz erlaubt! Wenn Sie diese Angabe nicht einhalten, stellen wir Sie als den Schwindler dar, der Sie sind - und glauben Sie mir, wir Landohraner nehmen solche Betrügereien sehr ernst. Vor einigen Jahren musste das gesamte Management des Dunes-Parks zurücktreten, nachdem sich herausstellte, dass die Fahrtzeit einer ihrer Attraktionen zehn Sekunden kürzer war als angekündigt.«
    »Die Geschichte kenne ich«, erwiderte Narrisch. »Doch sehen Sie sich die Bahn ruhig an. Sie werden feststellen, dass wir die oberen zehn Meter des Gerüsts abgebaut haben, um den neuen Gesetzen Folge zu leisten. Aber das ist noch nicht alles.« Mit einem Kopfnicken bedeutete er dem Oberst, ihm zu folgen, und führte ihn in die Arbeitszone.
    »Wenn Sie sich der Bahn noch weiter nähern wollen, müssen Sie einen Helm anziehen, fürchte ich«, sagte Narrisch. Er zeigte auf ein Regal voller Schutzhelme, das an der Sperrholzwand hing, die den unteren Gerüstbau des Toppers umgab. Der Kompaniechef setzte sich salopp einen Helm auf den Kopf und wartete, bis auch der Oberst einen passenden gefunden hatte. Dann führte er Mays durch eine Tür in der Holzwand und nickte im Vorübergehen dem uniformierten Legionär zu, der die Tür bewachte.
    Im Inneren der Bauzone blinzelte der Oberst einige Sekunden, bis sich seine Augen an die trübe Beleuchtung gewöhnt hatten. Dann klappte ihm die Kinnlade herab. »Das ist ja wohl der blanke Hohn! So einfach kommen Sie damit nicht durch!«
    »Im Gegenteil, Oberst, wir haben uns sehr intensiv mit dem Gesetz befasst, bevor wir uns für diesen neuen Entwurf entschieden haben.« Narrisch deutete auf eine große Grube. Die Schienen der Achterbahn führten geradewegs hinein, was die Anfangstalfahrt der Bahn um wenigstens zwanzig Meter verlängerte. »Das Gesetz begrenzt zwar die Höhe einer jeden Achterbahn, aber gemessen wird diese Höhe ausdrücklich nur oberhalb der Planetenoberfläche. Der Gesetzestext macht allerdings keine Einschränkungen bezüglich der Gesamtlänge und -höhe der Talfahrt. Diese Achterbahn ist legal, Oberst.«
    »Sie Schurke! Wir werden einen Weg finden, Sie aufzuhalten«, wetterte der Oberst.
    Narrisch indes lächelte beharrlich weiter. »Wir wollen Ihnen übrigens danken, dass Sie uns zu dieser Umdisponierung gezwungen haben. Am Ende der Achterbahnstrecke haben wir noch

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