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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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zur Antwort. »Die Sendung wird halbstündlich wiederholt, in jedem großen Verkaufsmarkt dieses Sektors. Wenn sie Besucher von anderen Welten anlockt, wird Ihr Park auch davon profitieren.«
    »Ich habe so eine freche Antwort erwartet«, sagte Eastman. Er zeigte mit dem Finger auf Narrisch. »Was sagen Sie zu Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen? Das ist Spionage, egal, wie Sie's drehen und wenden.«
    Narrisch hob die Augenbrauen.
    »Staatsgeheimnisse? Ich kann mir nicht denken, was Sie damit meinen.«
    Mays beugte sich über Narrischs Schreibtisch.
    »Streiten Sie ab, Ihre Freundin vom Landohr-Park unterrichtet zu haben?«
    »Natürlich streite ich das ab«, entgegnete Narrisch und lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück. »Jennie ist eine gute Reporterin - sie kann Informationen aus eigener Kraft ermitteln, und ich denke, nichts anderes hat sie für diesen Bericht getan. Ich streite nicht ab, dass ich ihr vom Neu-Atlantis-Park erzählt habe. Publicity ist ein wichtiges Element in meiner Strategie, Herr Oberst. Wenn Taep mir seine Schulden zurückzahlen soll, ist sein Park auf Touristen von außerhalb dieser Welt angewiesen. Wir müssen die Bewohner anderer Planeten darüber informieren, dass der Park hier auf Landohr ist. Wie ginge das besser, als darüber mit einem Reporter zu sprechen?«
    »Und zugleich zwingen Sie uns zum Handeln«, sagte Mays. »Wenn wir Ihre Taktik aufgreifen, müssen wir einen radikalen Anstieg der Projektkosten in Kauf nehmen. Wenn wir unsere Taktik nicht ändern, haben Sie im Werbefeldzug die Nase vorn.«
    »Es kostet überhaupt nichts, mit Jennie zu reden«, zeigte Narrisch auf. »Wenn Sie ihren Bitten um ein Interview entsprochen hätten ...«
    »Unsere Regierung ist an gewisse Vorschriften gebunden«, erklärte Eastman. »Ich würde eine Haftstrafe riskieren, wenn ich Staatsgeheimnisse preisgäbe. Letzten Endes könnte mich das meine Position kosten.«
    »Ich an Ihrer Stelle würde dafür sorgen, dass diese Vorschriften geändert werden«, riet ihm Narrisch. »Die Zukunft des Planeten hängt davon ab.«
    »Sie sind derjenige, der uns in diese Zwangslage gebracht hat«, klagte Eastman. Sein Gesicht war rot angelaufen und die Klangfarbe seiner Stimme um einen Ton gestiegen. »Sie zwingen uns noch zu radikalen Maßnahmen, wenn Sie nicht aufpassen, was Sie tun.«
    »Tun Sie, was Sie tun müssen«, antwortete Narrisch. »Ich werde so handeln, wie ich es für den ganzen Planeten am besten halte, nicht nur für eine Gruppierung. Gibt es sonst noch etwas, Gentlemen?«
    »Augenblicklich nicht«, erwiderte Oberst Mays. Er packte Eastman am Ellbogen und führte ihn zur Tür hinaus. »Aber ich verspreche Ihnen, dass es das nicht so bleiben wird.«
     
    Es gibt gewisse Äußerungen, die kein Chef hören möchte, und die meisten lassen sich inhaltlich mit dem Satz >Boss, wir haben ein Problem< zusammenfassen. Genau das sagte Okidata, als er in den Speisesaal des Landohr-Plaza-Hotels stürmte.
    Narrisch hatte seine >Austern Landohr< erst zur Hälfte verzehrt - ein Gericht, das Escrima mit Freuden von den einheimischen Köchen übernommen hatte. Bluepoint-Austern zählten zu den Exportgütern der Erde, die bei Entwicklungswelten besonders beliebt gewesen waren. Auf Landohr indes hatten sich die Muscheln besonders gut an die Planetenverhältnisse angepasst.
    Narrisch tupfte sich Reste der pikanten Soße von den Lippen. »In letzter Zeit gab es unangekündigte Inspektionen, Rauchbomben, wilde Streikpostenketten und Stromausfälle, und all das haben wir überlebt. Wenn es sich also bei diesem neuen Problem nicht um anfliegende Raketen handelt, kann es wohl warten, bis ich meine Austern verspeist habe. Setzen Sie sich und bestellen Sie sich einen Drink. Um welches Problem geht es denn genau?«
    »Die Regierung baut eine neue Achterbahn«, verkündete Okidata und nahm auf dem Stuhl Narrisch gegenüber Platz. »Und wie's aussieht, will man unseren >Zipper< überbieten.«
    Narrisch seufzte. »Tja, so etwas in der Art hatten Sie ja schon vorhergesehen. Dann werden wir wohl nachsehen müssen, was der Maestro sonst noch für Entwürfe in der Mappe hat.«
    »Hoffentlich was ziemlich Spektakuläres«, sagte Okidata. Ein Kellner trat an den Tisch, und Okidata bestellte sich einen Eiskaffee. Dann wandte er sich wieder Narrisch zu. »Wir wissen noch nicht viel vom Entwurf, aber die Haupttalfahrt ist um fünf Meter länger als bei unserem Zipper, und die Konstrukteure planen etwas, das wie ein

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