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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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dass man mich seiner Kompanie zuteilen würde, oder stimmt dies etwa nicht?«, wandte Qual ein und blickte dabei Narrisch an.
    »Ja, natürlich hat man mich davon unterrichtet«, antwortete Narrisch. »General Blitzkrieg hat mich vor einiger Zeit informiert.«
    »Und hat er Ihnen meine Mission erklärt?«
    Narrisch überlegte kurz, bevor er antwortete: »Ja, er hat sie recht gut dargelegt. Sie sollen unsere Taktik studieren ... und unsere Ethik, wenn ich mich der Worte des Generals richtig entsinne. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, bin ich mir nicht sicher, ob ich diesen letzten Punkt vollends verstanden habe.«
    »Ist das nicht offensichtlich, Hauptmann Clown? Unsere beiden Spezies wollen einen Vertrag miteinander schließen, im Grunde ein begrüßenswertes Vorhaben. Doch wünschen wir Zenobier vorher zu wissen, mit wem wir uns da eigentlich auf ein Abkommen einlassen und wie unsere Vertragspartner sich voraussichtlich verhalten werden; noch wichtiger ist sogar, ob von ihnen erwartet werden kann, dass sie sich dann auch genau an alle getroffenen Vereinbarungen halten. Folglich bin ich hergekommen, um Ihre Kompanie zu studieren und all diese Dinge herauszufinden.«
    Quals Gesichtsausdruck zu deuten war ein Ding der Unmöglichkeit, und der Translator gab Nuancen nur sehr wacklig wieder. Narrisch fragte sich plötzlich, was geschähe, wenn Qual seinem Volk berichtete, die Menschen seien nicht vertrauenswürdig. Das war ein ernüchternder Gedanke. Sollte es zwischen den Menschen und dem zenobischen Gesandten zu einem simplen kleinen Missverständnis kommen, könnte dies einige höchst unerfreuliche Folgen zeitigen ... Er fragte sich, ob General Blitzkrieg ihn wohl absichtlich in diese Situation hineinmanövriert hatte.
    Rembrandt hing den gleichen Gedanken nach. Sie hatte soeben ihr Weinglas zum Mund führen wollen, verharrte jedoch mitten in der Bewegung und wandte sich an Qual: »Herr Rittmeister, heißt das etwa, Ihr Bericht über unsere Kompanie ist maßgeblich dafür, ob Ihr Volk ein Abkommen mit der Menschheit unterzeichnet oder nicht?«
    Der Zenobier schlang einen weiteren Brocken roher Meeresfrüchte hinunter, wobei seine Zähne furchterregend aussahen. »Um sicherzugehen, Frau Leutnant, messen wir Vertrauenswürdigkeit und ethischem Verhalten große Bedeutung bei«, antwortete er sachlich. »Natürlich bin ich nur ein Beobachter, aber meine Regierung hat Ihren Wirtschaftsbossen und Politikern ebenfalls Beobachter zugeteilt. Für uns ist es wichtig, genügend Informationen über Ihre Spezies zu besitzen, um eine weise Entscheidung treffen zu können. Selbstverständlich war es ein glücklicher Umstand, dass Hauptmann Clown der erste Mensch war, der unsere Bekanntschaft gemacht hat - seine Großzügigkeit öffnete den Speisestall, was, wie wir hoffen, den Beginn einer sehr lohnenden Beziehung darstellt.« Er stopfte sich eine Handvoll Shrimps in den Mund und grinste - zumindest hoffte Narrisch, dass es sich um ein Grinsen handelte. Abgesehen von der makellos anliegenden Legionsuniform glich der Alien in außerordentlichem Maße der Miniaturausgabe eines Allosaurus. Dass er seine vielen Zähne zur Schau stellte, konnte alles Mögliche zu bedeuten haben.
    Doch waren Quals erklärte Absichten gutartig, und er war nun einmal ein offizieller Gesandter seiner Spezies. Solange das Gegenteil nicht bewiesen wäre, mussten Narrisch und seine Offiziere ihn beim Wort nehmen. Auch wenn es nicht gerade angenehm war, Quals Tischmanieren aus nächster Nähe beobachten zu müssen.
     
    Das Abendessen hatte Narrisch sehr erquickt, und er hatte sich überdies auch einige Gläser exzellenten Weines gegönnt (Boordy Grand Cru Blanc, von einem hervorragenden Jahrgang). Nach diesem ereignisreichen Tag erschien dem Hauptmann der Gedanke, früh zu Bett zu gehen, sehr verlockend. Er hatte jedoch seinen Offizieren versprochen, die bedrohlichen Krisen nicht einfach zu ignorieren.
    Daher wollte er noch in der Kommandozentrale vorbeischauen, um zu erfahren, ob sich etwa weitere Schwierigkeiten ergeben hatten. Gegebenenfalls könnte er dann sogleich nach klugen Lösungen für die neuen Probleme suchen.
    Als er den Korridor zur Kommandozentrale erreicht hatte und ein halbes Dutzend Schritte gegangen war, hörte er aus einer dunklen Nische ein Flüstern: »Herr Hauptmann!«
    Narrisch wandte sich um und blickte angestrengt in die Schatten, wo eine magere Gestalt in Zivilkleidung lauerte. »Sushi!«, sagte er zornig. »Was ist los? Wissen Sie,

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