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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Kasinowachdienst ist eigentlich nicht die Art von Aufgabe, wegen der ich in die Legion eingetreten bin, und ich fürchte, sie hat eine negative Wirkung auf die Bereitschaft der Kompanie, ihren Kampfauftrag zu erfüllen.«
    »Hmmm ... Ein ähnlicher Gedanke ist mir auch schon gekommen«, gab Narrisch zu. »Das Kasino braucht keine Eliteeinheit der Legion, um Raufereien an der Bar beizulegen und Falschspieler zu entmutigen. Ich befürchte, viele unserer Leute laufen Gefahr abzustumpfen, weil keine der hiesigen Aufgaben sie wirklich auslastet.«
    »Das denke ich auch«, bestätigte Armstrong. »Ein Haufen Zivilisten könnte diesen Job größtenteils ebenso gut bewältigen wie wir. Wenn sich Pruet nicht einmischen würde, könnten wir unsere Schauspieler in Uniform zurücklassen, damit sie hier Wache schieben. Mit einem Kader ausgebildeter Sicherheitsleute, die sich der größeren Schwierigkeiten annähmen, wäre dieser Ort genauso sicher wie jetzt.«
    »Vielleicht haben Sie Recht«, sagte Narrisch nickend. »Der einzige Makel an diesem Bild besteht darin, dass Maxine nicht verschwinden wird. Selbst wenn sie fort wäre, würde ein anderer Gangster ihren Platz einnehmen.«
    »Womit wir wieder am Anfang stünden«, sagte Armstrong. »Wenn das Kasino nicht so profitabel wäre, würde ich Ihnen raten, es einfach aufzugeben.«
    »Oh, ich würde es innerhalb einer Nanosekunde verkaufen, wenn der Preis stimmen würde«, erklärte Narrisch. »Ein Investor kann keinen schlimmeren Fehler begehen, als eine Kapitalanlage so lange festzuhalten, bis es zu spät ist, sie zu verkaufen.«
    Beeker nickte zustimmend. »Bedenken Sie aber auch, dass es ebenso schlecht ist, etwas aus Panik zu früh zu verkaufen. Maxie Pruet sähe es nur zu gern, wenn Sie das Kasino zu einem viel zu günstigen Preis veräußerten. Innerhalb von sechs Monaten hätte sie es unter Kontrolle - wenn nicht gar sofort.«
    »Ja. Ich wette, sie würde zur Hintertür reinspazieren, während Sie zur Vordertür hinausgehen«, sagte Rembrandt.
    »Nun, im Augenblick gebe ich jedenfalls keinen Zollbreit nach«, versicherte Narrisch. »Der richtige Zeitpunkt für weiteres Handeln kommt schon noch und wenn er da ist, sind wir bereit. Inzwischen machen wir das Beste aus unserer Situation.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderten Rembrandt und Armstrong, doch sah keiner von beiden sonderlich glücklich aus.
     
    »Zu viel passieren«, sagte Schoppen-Hauer müde. »Nicht gut. Kann aus einem kleinen Fehler einen sehr großen machen.«
    »Ich weiß, was du meinst«, sagte Supermücke.
    Die winzige Legionärin hatte soeben ihren Dienst beendet und trug noch immer ihr Cocktailkellnerinnenkostüm, das ihr ermöglichte, sich unter den Kasinogästen zu bewegen, ohne übermäßig Aufsehen zu erregen - außer bei den Spielern, deren Gläser leer waren. »Unsere Kompanie wird mit jeder Art von Ärger fertig, solange wir als Team dagegen vorgehen. Aber augenblicklich hat sich Schokoladen-Harry wegen dieser Banditenbiker verschanzt, und es kommt einer größeren Expedition gleich, ins Versorgungslager reinzukommen. Und du hast diese IFB-Ermittler gesehen, die hier rumschleichen, um Informationen über den Hauptmann zu bekommen. Noch schlimmer ist, dass wir wahrscheinlich einen Spion in der Kompanie haben.«
    »Es geben eine Methode für diese Situation in Militärhandbüchern«, erklärte Schoppen-Hauer. Der riesige Voltrone hatte viele Nächte damit zugebracht, Bücher über jedes erdenkliche Thema zu wälzen, das mit Menschen in Zusammenhang stand.
    Vor allem Leutnant Armstrongs Bibliothek militärgeschichtlicher Texte hatte ihn sehr beschäftigt. »Halte Position gegen einen Feind, während du Stärke gegen einen anderen konzentrieren. >Im Detail den Gegner besiegen< es in Büchern heißen. Funktionieren gut in Theorie, vielleicht nicht so leicht in Praxis.«
    »Vielleicht nicht so leicht in Praxis«, wiederholte Supermücke. »Das sollte das Legionsmotto sein, zumindest trifft's auf die meisten Einheiten der Legion zu, wenn ich mir so deren Vorgehensweisen anschaue. Weißt du, Hauer, wir können uns glücklich schätzen, einen Kommandanten zu haben, der die Dinge nicht auf die übliche Weise angeht.«
    Schoppen-Hauer schnaubte - es war ein sehr schweineähnliches Schnauben, das jemand, der keine Erfahrung mit Voltronen besaß, falsch ausgelegt hätte. Supermücke jedoch wusste, dass es sich bei dem Laut um das Äquivalent eines menschlichen Kicherns handelte. »Mehr als glücklich«, erwiderte er.

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