Viel Rummel um Nichts
sich der Lage gewachsen zeigten. Bislang hatten sie nicht erkennen lassen, dass sie dazu imstande wären. Solange sich dies nicht änderte, lief die Chaos-Kompanie Gefahr, wieder in jene Mittelmäßigkeit zu verfallen, aus der sie sich endlich erhoben hatte.
»Was zur Hölle geht da drüben vor?« Maxine Pruet deutete auf das Fette-Chance-Kasino. Die Geste war überflüssig; jeder im Raum wusste genau, worauf sich Max bezog.
»Soweit ich weiß, absolut nichts, Boss«, antwortete Adler-Allie. Als Max erfahren hatte, dass ihre Intrigen gegen die Chaos-Kompanie allmählich Gestalt annahmen, hatte sie Allie damit beauftragt, die Vorgänge im >Fette Chance< zu beobachten.
»Wie Sie ja wissen, war da drüben an einem Tag die Hölle los - als nämlich der Yakuza-Bursche den Kampf angezettelt hat, die kleine Echse mit dem ganzen Kasino Fangen gespielt hat und die Steuerfahnder und Biker aufgetaucht sind. Aber seitdem ist nichts mehr passiert. Die Armeejungs tun so, als wär das alles Routine für sie.«
»Nicht Armee - Weltraumlegion«, korrigierte Laverna.
Adler-Allie machte eine geringschätzige Geste.
»Was auch immer. Sie tragen Gewehre und Uniformen, und das reicht mir; für mich heißen sie Armee. Der springende Punkt ist, dass sie so tun, als wär alles in Ordnung.«
»Genau«, stimmte Laverna zu. »Für morgen Nachmittag haben sie eine großangelegte Übung angekündigt. Sie ist für die Öffentlichkeit zugänglich, und wir werden natürlich ebenfalls zusehen. Ich beabsichtige sogar, persönlich hinzugehen. Aber wie dem auch sei, sie benehmen sich so, als hätten sie keinen der Hemmschuhe bemerkt, die wir ihnen geschickt haben. Wir haben eine Menge Fäden ziehen müssen, um ihnen all den Kummer zu bescheren. Ein paar Schmiergelder hat's auch gekostet.«
»Und ich habe verdammt noch mal damit gerechnet, dass unsere Mühen eine größere Wirkung zeigen würden«, sagte Maxie mit grimmigem Stirnrunzeln. »Die Legionäre sollten mittlerweile zumindest Besorgnis zeigen ... Nein, sogar noch Schlimmeres. Unter dem momentanen Druck sollten sie eigentlich aus allen Knopflöchern schwitzen. Was läuft schief?«
»Der Yakuza-Agent hat vor zwei Tagen die Station verlassen«, unterrichtete Laverna sie. »Sowohl er als auch die Frau in seiner Begleitung sind abgereist, ohne mit uns Kontakt aufzunehmen, daher wissen wir nicht, was da drüben geschehen ist. Jedenfalls ist der Hochstapler, wegen dem sie hier waren, immer noch quicklebendig.«
»Das stimmt, ich hab' ihn gestern Abend im Pub gesehen«, sagte Adler-Allie. »Sah nicht so aus, als hätte er in letzter Zeit zu wenig geschlafen.«
Maxies Stirnrunzeln vertiefte sich. »Was ist mit den Renegades?«
»Die sind noch hier«, antwortete Allie. »Soweit ich weiß, haben sie bisher nichts unternommen. Aber man hat inzwischen einen Teil des Hotels für Außenstehende geschlossen. Vielleicht verstecken sie da eine neue Geheimwaffe oder so, aber ich wette zwei zu eins, dass sich dieser dicke Gauner Schokoladen-Harry da versteckt - das ist der Kerl, hinter dem die Biker her sind.«
Maxie nickte. »Wenn er sich da versteckt, muss er früher oder später rauskommen. Wir müssen einfach nur die Renegades hier behalten, bis er sich zeigt, damit sie ihn erledigen können. Und das wird uns nicht sonderlich schwer fallen. Ein erstklassiges Hotelzimmer und kostenloses Essen sollten mehr als genug Anreiz für sie sein, meint ihr nicht?«
»Mir würde es genügen«, verkündete Adler-Allie.
»Aber wenn sie nichts zu tun bekommen, könnte ihnen das bald auf die Nerven gehen.«
»Wenn sie zapplig werden, lassen wir uns schon eine Beschäftigung für sie einfallen«, erwiderte Maxie. »Eine gute, altmodische Rauchbombe, am richtigen Ort eingesetzt, kann so manchen aus seinem Versteck treiben ...«
»Legionäre sind aber nicht irgendwelche dahergelaufenen Typen«, wandte Laverna kopfschüttelnd ein. »Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass dieser Trick funktioniert.«
»Seit wann verehrst du so abgöttisch Legionäre?«, fuhr Maxie ihre Beraterin an. »Bringt dich etwa dieser geschniegelte Butler mit seiner Süßholzraspelei dazu, mich zu hintergehen?«
»Du solltest mich eigentlich besser kennen«, versetzte Laverna. »Du bezahlst mich dafür, die Wahrheit zu sagen, und genau die bekommst du von mir. Bisher habe ich mich noch nie zurückgehalten, aber wenn dir das lieber ist ...«
»Ich habe nicht gesagt, dass du dich zurückhältst, sondern dass du dich auf die Seite
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