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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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der Legion stellst«, entgegnete Maxine zornig, wobei sie sich erhob und um den Tisch auf Laverna zuschritt. Aus nächster Nähe zeigte sie mit dem Finger auf ihre Beraterin und brüllte: »Wenn du ein falsches Spiel mit mir treibst, bist du erledigt! Verstanden?«
    »Das weiß ich schon seit langem«, antwortete Laverna noch immer gelassen. Ihr Spitzname >das Eisbiest< war nie passender gewesen als in diesem Augenblick. »Ich mache mir nichts vor; meine einzige Rückversicherung besteht darin, für dich so nützlich zu sein, dass du ohne mich nicht zurechtkommst. Und genau das tue ich jetzt: Ich berate dich und gebe dir wichtige Anregungen. Eigentlich solltest du meinen Rat in dieser Sache gar nicht benötigen - du müsstest dich nämlich noch daran erinnern können, wie es endete, als du dich zuletzt mit Narrischs Leuten angelegt hast. Du solltest auf keinen Fall riskieren, dass sie wirklich wütend werden. Und genau das wäre der Fall, wenn du Schokoladen-Harry aus seinem Versteck jagen würdest, damit die Renegades ihn sich schnappen können.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass wir das persönlich in die Hand nehmen würden«, hielt Maxine ihr entgegen. »Ich dachte eher daran, gewissen Leuten gegenüber die eine oder andere Andeutung fallen zu lassen ...«
    »Ich weiß, was du gemeint hast, und du hast mich ebenfalls verstanden«, sagte Laverna. »Tu, was du willst - das machst du ja sowieso immer, aber glaub' bloß nicht, dass dir alle Konsequenzen gefallen werden. Außerdem könntest du mal versuchen, nicht hinterher wütend auf mich zu werden, weil ich dich vorher gewarnt habe.«
    Maxine blickte finster drein, nickte aber. »In Ordnung, ich verstehe. Also gut. Wir werden nicht in dieses Hornissennest stechen. Außerdem haben wir Narrisch ja noch die IFB auf den Hals gehetzt. Allie, gibt's über die Steuerfahnder irgendwas zu berichten?«
    »Sie schnüffeln herum und stellen viele Fragen, aber das ist's auch schon«, verkündete Adler-Allie. »Die machen das immer so. Tauchen aus dem Nichts auf und haben ein Stück Papier in der Hand, auf dem steht, dass du ihnen alles schuldest, was du hast. Wenn einer der Legionärsjungs nicht nach ihren Regeln spielt, wird er abserviert. Und in der ganzen Kasinobranche gibt's keinen, der's diesen Bussarden recht machen kann - nicht, wenn er selbst noch ein paar Mäuse verdienen will.«
    »Wem sagst du das?«, klagte Maxine. »Tja, jetzt, wo sie ihm im Nacken sitzen, müssen wir sie ihre Arbeit wohl tun lassen, wie sie's für richtig halten. Und wir müssen hoffen, dass sonst niemand auf Loreley ihre Aufmerksamkeit erregt.«
    »Zum Beispiel die hier Anwesenden«, bemerkte Laverna finster. Maxine blickte sie aufmerksam an, doch offenbarte das Gesicht des Eisbiestes keine emotionale Regung. Möglicherweise hatte es sich bei Lavernas Äußerung nur um einen beiläufigen Kommentar gehandelt - vielleicht aber auch um den hintergründigen Hinweis, dass sie noch mehr Rückversicherungen gegen ihre Chefin in der Hand hatte, als sie zugab. Wie auch immer, Maxine gefiel der Kommentar nicht im Geringsten. Doch einstweilen musste sie die Sache auf sich beruhen lassen.
     
    »Ihr hattet überhaupt kein Recht dazu, ihr Schweine!«, brüllte Tüftler, als ihn die beiden Rausschmeißer unsanft und steinernen Gesichts aus dem Kasino schoben, das den Namen >Drei Zweien< trug. Keiner der beiden Männer gab ihm eine Antwort. Am Eingang packten sie ihn von beiden Seiten, schwangen ihn einige Male vor und zurück und warfen ihn auf die Straße. Er landete in einem Abfallhaufen, stand jedoch rasch wieder auf und wandte sich mit erhobenen Fäusten um, um sich den Männern mutig zu stellen. Zu spät: Sie waren bereits im Kasino verschwunden. Die Kerle hatten nicht einmal abgewartet, ob er versuchen würde, es erneut zu betreten! Tüftler blieb einen Moment lang stehen und überlegte, was er als Nächstes tun solle.
    Er war zwar hinreichend wütend, aber nicht betrunken genug, um wieder ins Kasino zu stürmen und den Rausschmeißern gegenüberzutreten. Wie dieser Versuch enden würde, ahnte er nur allzu gut.
    Er betastete seine Jackentasche. Die Brieftasche war noch da, wo die Rausschmeißer sie hingesteckt hatten, nachdem sie ihn im Polizeigriff zum Kassierer gebracht hatten, damit er seinen Gewinn abholen konnte. Man hatte ihm den passenden Betrag für seine Chips ausbezahlt, das Geld in seine Brieftasche gestopft und ihn daraufhin an die frische Luft befördert. Und man hatte ihm deutlich zu

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