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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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mit.«
    »Ja, ganz genau«, sagte Narrisch und schlug sich mit der Faust in die offene Handfläche. »Die Kompanie sollte die Gambolts genau in dem Moment einholen, als die drei Qual in die Ecke gedrängt hatten - damit sie ihr Erfolgsgefühl mit dem Gefühl assoziieren, ein Teil der ganzen Kompanie zu sein. Der richtige Zeitpunkt war schwer abzupassen, doch Qual hat uns genug Zeit verschafft - und ich verrate Ihnen offen, wie erleichtert ich bin, dass ihm das gelungen ist. Alles fügte sich zusammen, als die Kompanie die Gambolts aufsammelte und sie wie Kameraden behandelte. Ich wollte die Gambolts anregen, sich selbst nicht länger als konkurrierende Individuen zu betrachten, sondern als Mitglieder unserer Familie, damit sie stolz auf ihre Fähigkeiten und die ihrer Kameraden sein können. Nun können wir darauf aufbauen.«
    »Nun, ich hoffe, damit liegen Sie nicht falsch«, sagte Jennie. »Nach allem, was ich heute gesehen habe, bin ich froh, dass die Gambolts auf unserer Seite sind. Ich fände es schrecklich, jemanden zum Feind zu haben, der so gut ist wie sie.«
    »Jennie, Sie zählen zu den allerbesten Freunden unserer Kompanie«, beteuerte Narrisch und lächelte sogar noch breiter als zuvor. Wenn noch mehr Leute so reagierten wie Jennie, würde die Übung ihr letztes, unausgesprochenes Ziel vielleicht erreichen.
    Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass die richtigen Leute zugesehen hatten ...
Tagebucheintrag # 329 Nachtrag
    Der kürzeste Weg von der Offiziersmesse zur Kommunikationszentrale führte durch den Ballsaalflügel des Hotels. Narrisch und Leutnant Armstrong befanden sich nach ihrem gemeinsamen Dienstfrühstück auf dem Weg in ihre Büros, als sie am Großen Ballsaal vorbeikamen und Rittmeister Qual erblickten. Der kleine Zenobier grinste übers ganze Gesicht, während er mit den Rekruten Aufwärmübungen machte, die dem unbewaffneten Nahkampftraining stets vorangingen. Qual führte mit ihnen soeben eine Konditionsübung durch, die >Hampelmann< hieß. Er trieb die Rekruten mit einem improvisierten Sprechrhythmus an, den die Übersetzungschips seines Translators derart entstellten, dass sogar Brandy in schallendes Gelächter ausbrach. Seit die Rekruten in die Legion eingetreten waren, hatten sie noch nie so eifrig gewirkt wie in diesem Moment.
    Narrisch lächelte bei dem Anblick. »Ich glaube, wir haben das Gerücht endlich zerschlagen, dass Qual ein Spion ist«, sagte er.
    »Jawohl, Sir«, stimmte Armstrong zu, der neben ihm ging. »Es war ein Geniestreich, ihn bei der Übung als Beute der Gambolts einzusetzen. Er übernahm automatisch die Rolle des Unterlegenen, und die Rekruten haben ihn allesamt angefeuert. Das hat viele Schranken niedergerissen.«
    »Ja, wir sind an diesem Tag der Lösung des Problems ein gutes Stück näher gekommen«, sagte Narrisch. »Aber wir hatten großes Glück damit, dass Qual unseren Mann draußen in der Stadt vor diesen Räubern rettete - Sie kennen ihn, er heißt Tüftler und gehört zur Fahrbereitschaft. Quals Betäubungsstrahler hat unserem Mann wahrscheinlich das Leben gerettet.«
    »Ja, da hatten wir großes Glück«, sagte Armstrong. »Qual hätte es nicht geschickter einfädeln können, seinen Ruf zu retten.«
    Narrisch blieb abrupt stehen und blickte seinen Leutnant an. »Hmm, seien Sie offen zu mir, Armstrong. Sie glauben doch nicht, dass das wirklich so war, oder?«
    Armstrongs Kinnlade klappte herab. »Das ... das ist unmög ... Nein, ich schätze, es ist vielleicht doch nicht unmöglich. Der Gedanke ist weithergeholt, doch ich glaube, Qual hätte es arrangieren können. Aber wenn er die Räuber dazu angeheuert hat, sich verhaften zu lassen, oder wenn er sie vielleicht sogar ausgetrickst hat, kann er nicht darauf bauen, dass sie den Mund halten.«
    »Sie sollten wohl besser den Stationssicherheitsdienst anrufen und dafür sorgen, dass man diese Burschen gründlich verhört, bevor man sie ins Gefängnis schickt«, riet Narrisch.
    »Wahrscheinlich handelt es sich bei den Männern nur um Kleinganoven, die sich einfach das falsche Opfer ausgesucht haben. Doch wenn an Quals Rettungsaktion etwas faul ist, müssen wir das so schnell wie möglich wissen.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Armstrong, doch sah er nicht glücklich aus. »So ist es uns in letzter Zeit häufiger ergangen, finden Sie nicht? Gerade, wenn wir meinen, ein Problem gelöst zu haben, wendet sich das Blatt überraschend.«
    »Ich fürchte, da haben Sie Recht, Leutnant«, bestätigte Narrisch und nickte

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