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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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mussten zweierlei für die Kompanie tun, und ich denke, das haben wir auch geschafft«, antwortete er. »Darüber hinaus gab es noch einige langfristige Angelegenheiten, die ich zu erreichen hoffte, doch ob uns das gelungen ist, bleibt noch abzuwarten.«
    »Und verraten Sie mir auch, was das für >Angelegenheiten< waren, oder muss ich hier sitzen und raten?«, neckte ihn Jennie.
    Narrisch zuckte mit den Achseln. »Oh, das meiste davon ist kein Geheimnis. Zunächst einmal mussten wir den neuen Rekruten zeigen, dass sie zur Kompanie gehören - >zur Familie< trifft sogar noch eher zu. Dieses Zugehörigkeitsgefühl zu fördern ist auch der eigentliche Zweck unserer Hindernisbahnübung. Wir bewältigen den Parcours als Kompanie, nicht als einzelne Legionäre im Alleingang. Das soll allen verdeutlichen, dass sie gemeinsam Probleme bewältigen können, an denen die meisten von ihnen allein scheitern würden.«
    »Ja, das war mir schon klar«, antwortete Jennie. »Dieser ausgeprägte Esprit de Corps war bereits das Wahrzeichen Ihrer Kompanie, als ich sie kennen lernte. Aber das erklärt nicht, weshalb Sie den Zenobier haben vorlaufen lassen oder warum Sie ihm die Gambolts hinterhergeschickt haben.«
    »Rittmeister Qual hatte einen schlechten Start, als er zu uns stieß«, erklärte Narrisch. »Einige Legionäre hatten den Eindruck, er spioniere uns aus. Doch vor einigen Tagen hat er einen meiner Männer gerettet, der in größte Schwierigkeiten geraten war, und seine Rettungsaktion hat viel dazu beigetragen, dass meine Leute den Rittmeister nun mit anderen Augen sehen. Ich wollte die Kompanie jedoch noch stärker davon überzeugen, dass er auf unserer Seite ist. Glücklicherweise hat der Rittmeister eingewilligt, die Rolle anzunehmen, die ich ihm anbot: den Jagdhasen für die Gambolts zu spielen.«
    »Eingewilligt?«, lachte Jennie. »Für meine Begriffe schien er sich dort draußen prächtig zu amüsieren. Zumindest, wenn ich die zenobische Mimik nicht völlig falsch interpretiere.«
    »Ja, ich glaube auch, er hat sich amüsiert«, stimmte Narrisch zu. »Er besitzt einen seltsamen Humor. Ich glaube, es bereitet ihm eine Riesenfreude, gejagt zu werden. Vielleicht sind die Zenobier auf ihrem Heimatplaneten selber die Jäger, und Qual fand es deshalb so amüsant, zur Abwechslung mal in die Rolle der Beute zu schlüpfen.«
    »Ja, das klingt einleuchtend. Doch warum sollten nur die Gambolts Jagd auf ihn machen, und nicht die ganze Kompanie?«
    »Aus zwei Gründen«, antwortete Narrisch. Er beugte sich vor und senkte die Stimme. »Jetzt kommen wir zu dem Punkt, den ich nicht so gern an die große Glocke hängen möchte - obwohl ich glaube, dass manche früher oder später von selbst auf den Gedanken kommen.«
    »Ich schreibe in meinen Artikeln nichts, was der Kompanie schaden könnte«, versicherte Jennie. »Das sollten Sie mittlerweile eigentlich wissen.«
    »Sie waren uns in der Tat eine große Hilfe«, beteuerte Narrisch. »Wie dem auch sei, Sie kennen gewiss den Ruf der Gambolts als beste Kampfsoldaten der Galaxis. Bisher haben sie stets in eigenen Eliteeinheiten gedient. Deshalb war es eine große Ehre für uns, als sie darum baten, unserer Kompanie beitreten zu dürfen.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Jennie, doch Narrischs Gesichtsausdruck verriet ihr, dass er mit den Gambolts nicht wunschlos glücklich war. »Aber ihre Anwesenheit hat auch ihre Schattenseiten, stimmt's?«
    »Sie haben es erfasst«, bestätigte Narrisch. »Gambolts sind menschlichen Rekruten so haushoch überlegen, dass die Truppenmoral bereits darunter gelitten hat. Dagegen musste ich etwas unternehmen. Bei der Jagd auf Qual konnten sie zeigen, wie gut sie sind - was wichtig ist, denn auch die Gambolts brauchen Erfolgserlebnisse.«
    »Aber dass sie Qual nicht sofort geschnappt haben, hat sie ein wenig von ihrem Thron gehoben, schätze ich.«
    Narrisch nickte. »Sie haben es nicht geschafft, Qual in die Enge zu treiben, bis sie auf den Gedanken kamen, die Jagd als Team anzugehen; genau darauf hatte ich gehofft. Gambolts neigen zum Einzelgängertum, und wir mussten sie unbedingt dazu zu bewegen, wie Angehörige eines Teams zu denken. Ich habe bei meinem Plan ein wenig auf mein Glück vertraut - er konnte nur gelingen, wenn Qual so lange auf freiem Fuß blieb, dass die Gambolts umdenken mussten.«
    Jennie legte sich den Zeigefinger aufs Kinn. »Und kaum hatten die Gambolts ihn in die Enge getrieben, tauchte die ganze Kompanie auf und riss sie

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