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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Diese Kerle vergessen ihren Groll nicht, nur weil sie sich für ihre Rache mächtig anstrengen müssen.«
    »Ja, das glaub ich gern«, sagte Zenso. »Auf Crumbo, meiner Heimatwelt, sind die Slambeens und die Ratzer ähnlich miteinander umgesprungen. Das waren ein paar verdammt zähe Burschen - die klauten einem Kragbolt glatt den Glimmer vom Rücken und lachten noch dabei, als war's ein Kinderspiel.«
    »Mag sein, aber ich hab auch noch nie vor einem Kragbolt den Schwanz eingekniffen«, feixte Schokoladen-Harry. Es fiel ihm leicht, diese Behauptung mit solcher Selbstsicherheit aufzustellen, seines Wissens hatte er sich noch nie gleichzeitig mit einem Kragbolt auf ein-, und demselben Planeten aufgehalten. »Ein Mann muss seinem Ruf gerecht werden und kann bei der Wahl seiner Gegner nicht wählerisch sein.«
    »Ich schätze, da hast du Recht, Schoko«, sagte Zenso, der wie die meisten gescheiten Legionäre den eigenen Feldwebel mehr fürchtete als jeden potenziellen Feind - egal ob Mensch, Außerirdischer oder Monster.
    »Da kommt jemand«, sagte Louie in einem Ton, der aufgrund der begrenzten Artikulationsmöglichkeiten seines Translators wie ein heiseres Hüsteln klang.
    Schokoladen-Harry beugte sich vor und warf einen Blick auf den Bildschirm.
    Der Monitor war an die Überwachungskameras gekoppelt, die der Feldwebel an allen Zugängen zum Versorgungslager installiert hatte. »Entspann dich«, sagte Harry nach einem Augenblick »Es ist der Hauptmann.« Nach einer längeren Sprechpause fügte er skeptisch hinzu: »Zumindest sieht er aus wie der Hauptmann.«
    »Soll ich ihn auffordern, sich zu Identifizieren, Feldwebel?«, fragte Zenso und ergriff das Mikrofon.
    »Nein, ich rufe ihn auf seiner Privatfrequenz an«, antwortete Schoko. »Die Renegades brächten es vielleicht fertig, jemanden als unseren Hauptmann zu verkleiden, aber sie können nicht das ganze Kommunikationssystem manipulieren, ohne erheblichen Aufwand betreiben zu müssen. Das ist sowieso nicht ihre Art - eher würden sie direkt vor unsere Tür spazieren und mich auffordern herauszukommen.« Er griff zum Handgelenk, um seinen Armbandkommunikator zu aktivieren, doch bevor er die entsprechende Taste drücken konnte, drang Narrischs unverwechselbare Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Schoko, sind Sie da drin? Wir müssen uns mal unterhalten.«
    »Klar, Herr Hauptmann«, antwortete der Versorgungsfeldwebel. »Kommen Sie rein, wir werden Sie schon nicht erschießen.«
    »Oh, darüber mache ich mir auch keine Sorgen«, antwortete Narrisch. »Aber Sie könnten unvorsichtig werden und auf den Gedanken kommen, die Leute zu erschießen, die mich begleiten.«
    »Was soll das heißen, Herr Haup'mann?«, fragte Schokoladen-Harry. Doch dann sah er die Gestalten, die neben dem Kompaniechef standen, und seine Stimmlage stieg um eine Oktave an: »Passen Sie auf, Herr Haup'mann! Das sind die Renegades!«
    »Sie haben versprochen, keinen Ärger zu machen, Schoko«, erwiderte Narrisch gelassen. »Ihre Bekannten hier haben wohl endlich begriffen, dass sie am ehesten etwas erreichen, wenn sie mit Ihnen sprechen, anstatt irgendetwas anderes zu versuchen. Dürfen wir reinkommen, damit wir reden können?«
    Schokoladen-Harry schwieg für einen langen Moment; sein Gesicht blieb reglos, doch seine Gedanken rasten.
    Schließlich sagte er: »Sie bürgen für sie, Herr Haup'mann? Die Renegades werden keinen Ärger machen?«
    »Sie sind sauber, Harry«, versicherte Narrisch. »Lassen Sie uns jetzt rein?«
    »In Ordnung, Herr Haup'mann. He, Zenso, der Haup'mann kommt jetzt rein, mit Feinden im Schlepptau. Behalt sie im Auge, aber keine Schießerei, es sei denn, die Renegades fangen an. Verstanden?«
    »Jawoll«, bestätigte Zenso und ging zur Tür, um sie zu entriegeln.
    Narrisch und die drei Renegades suchten sich einen Weg durch die Hindernisse vor dem Nachschublager, und schritten schließlich durch die Tür. Im Inneren des Lagers blieben die Biker stehen und machten große Augen. Narrisch stellte sich neben den Versorgungsfeldwebel. Schokoladen-Harry ließ zwar die Arme hängen, hatte jedoch die Fäuste geballt.
    »Entspannen sie sich, Harry«, sagte Narrisch mit gesenkter Stimme. »Ich denke, wir werden jetzt Ihre Probleme lösen.«
    »Ich kenne diese Burschen«, erwiderte Schokoladen-Harry, wobei er den Blick nicht von den Eindringlingen abwandte. »Steinschleifer Johnson, hab ich Recht? Und deine alten Kumpane, Joe die Klinge und Asteroiden-Annie. Hätte nie gedacht, dass ich eure

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