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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Rekruten wurden glasig, während ihr Kompaniefeldwebel die oft überflüssig lang wirkende Liste der verschiedenen Waffenbauteile durchging. Normalerweise hätte sich Brandy die Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer verschafft, indem sie jeden Rekruten mit spontanen Fragen bombardierte, der während des Vertrags einzuschlummern drohte. Aber heute ...
    Plötzlich nahmen die Rekruten eine hektische Bewegung wahr, und eine maskierte Gestalt sprang in ihre Mitte; in einer Hand hielt der Maskierte eine Vibrationsklinge. Blitzschnell legte er seinen kräftigen Arm um den Hals einer jungen Frau, die sich den Legionsnamen >Ziegel< ausgesucht hatte (Brandy vermutete allerdings, dass die anderen Rekruten die Frau mit einem zarteren Spitznamen anredeten).
    »Keiner rührt sich!«, krächzte der Eindringling und schwang die Vibrationsklinge dicht vor dem Gesicht seiner Geisel hin und her. Die Rekruten stießen einen kollektiven Laut des Erschreckens aus und wichen größtenteils vor dem Maskierten zurück.
    Brandy bemerkte, dass nur die drei Gambolts auf ihrem Platz blieben und eine Haltung annahmen, die verriet, dass sie sofort springen würden, wenn sich ihnen eine Gelegenheit dazu bot.
    »Eine falsche Bewegung und das Mädchen bezahlt dafür mit ihrem Blut«, drohte der Angreifer.
    Er hielt seine Geisel wie einen Schild zwischen sich und Brandy. »Vor deinem Gewehr hab ich keine Angst.«
    »Gut«, sagte Brandy und drückte auf den Feuerknopf.
    Der Strahl traf sowohl den Angreifer als auch Ziegel.
    Beide sackten schlaff zu Boden, ohne einen Laut von sich zu geben. Der Maskierte ließ das Vibrationsmesser los, und klackernd fiel es neben seinen reglosen Körper.
    Augenblicklich stürzte sich einer der Gambolts auf den regungslosen Angreifer und drückte ihn nieder. Ein anderer Rekrut, Killer, hob das Vibrationsmesser auf.
    »Hey, die ist ja noch nicht mal eingeschaltet«, sagte er. Killer bückte sich und zog dem Eindringling die Strumpfmaske vom Kopf. »Und dieser Kerl kommt mir bekannt vor.«
    Die anderen Rekruten traten mit ratlosen Mienen näher und scharten sich um die Bewusstlosen.
    »Er sollte euch auch bekannt vorkommen«, verkündete Brandy, »denn er gehört zu uns. Das ist Tüftler, von der Fahrbereitschaft. Er hat sich freiwillig für die Rolle des Bösewichts gemeldet, damit ich euch zeigen konnte, wie diese Waffe funktioniert. Du kannst jetzt von ihm runtersteigen, Rüpel. Er wird niemandem etwas tun.«
    Rüpel ließ von Tüftler ab und richtete sich auf.
    Die anderen Rekruten traten noch ein wenig näher, um die Bewusstlosen in Augenschein zu nehmen.
    Zwar lagen Tüftler und Ziegel regungslos am Boden, doch war deutlich zu erkennen, dass sie normal atmeten und keine Verletzungen auf wiesen.
    »Ich wollte euch allen zeigen, dass man diese Waffe auch in kritischen Situationen einsetzen kann, beispielsweise, wenn sich euer Gegner unter Leute gemischt hat, die ihr nicht verletzen wollt«, fuhr Brandy fort. »Mit einer konventionellen Waffe würdet ihr nicht auf euren Gegner feuern - und wenn er entschlossen genug ist, gäbe es womöglich letzten Endes Tote, weil ihr euch nicht getraut habt zu schießen. Tüftler ist schon einmal von einem solchen Strahl getroffen worden, und er hat sich bereit erklärt, sich von mir noch einen Treffer verpassen zu lassen, damit ihr sehen könnt, wie der Strahl wirkt.«
    »Das stimmt«, sagte Tüftler. Inzwischen hatte er sich wieder genug erholt, um den Kopf heben und sprechen zu können. »Rittmeister Qual hat eine dieser Waffen benutzt, um mir das Leben zu retten. Deshalb bin ich ein verdammt großer Fan dieser Waffe. Ich hab dem Hauptfeld erlaubt, mit dem Strahler auf mich zu schießen, damit ihr seht, wie schnell der Betäubungsstrahl einen Gegner ausschalten kann, ohne ihn ernsthaft zu verletzen.«
    »Es wird noch ein paar Minuten dauern, bis er wieder stehen kann«, erklärte Brandy. »Demnach hättet ihr also reichlich Zeit, einen echten Gegner zu entwaffnen. Und ihr braucht keine Angst mehr davor zu haben, eigene Leute oder Unbeteiligte zu verletzen, wenn sie in die Schusslinie geraten. Wie fühlst du dich, Ziegel?«
    »Mir geht's gut, Hauptfeld«, antwortete Ziegel.
    Sie wirkte noch ein wenig kraftlos. »Meine Arme und Beine fühlen sich merkwürdig an, aber mir tut nichts weh.«
    »Tragt die beiden zur Wand und bringt sie in eine Sitzposition«, befahl Brandy. »Ich will mit dem Rest der Demonstration nämlich nicht warten müssen, bis sich die zwei erholt haben. Jetzt, da ihr

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