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Viel zu lange her

Viel zu lange her

Titel: Viel zu lange her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hannay
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eine hübsche Bezeichnung! Auch wenn Isaac sie nicht mehr wollte, hätte sie doch das Herz zur Erinnerung behalten können.
    Sie bekam feuchte Augen und griff nach dem Taschentuch. Das Herz war aus Gold, das Isaac jahrelang aufbewahrt hatte. Und er hatte es mit Perlen besetzt, um sie an sein erstes Geschenk zu erinnern. Doch nun war der Anhänger für sie verloren.
    Sie putzte sich gerade die Nase, als sie hörte, wie Hilda hinter ihr zu jemandem etwas sagte.
    „Sie sind alle im Hof bei der Schatzsuche.”
    Vielleicht wurde eines der Kinder vorzeitig abgeholt. Tessa drehte sich lächelnd um, doch dieses Lächeln schwand sofort wieder.
    Hinter Hilda kam Isaac auf sie zu.
    „Offenbar macht es allen Spaß”, bemerkte er mit einem Blick auf die umherlaufenden Kinder.
    „Was machst du hier?” fragte sie. „Solltest du nicht Mum helfen?”
    „Schon fertig”, erwiderte er amüsiert. „Rosalind hat übertrieben. So viel war gar nicht zu tun.
    Darum habe ich dir jemanden mitgebracht.”
    Tessa bemerkte erst jetzt Satan, der ruhig neben seinem Herrchen saß. „Der Hund sollte nicht hier sein”, sagte sie nervös. „Bestimmt verbietet der Mietvertrag Tiere auf dem Gelände.”
    „Ihr habt drei Schildkröten in einem Terrarium. Ich habe Hop, Step und Jump schon beim ersten Besuch kennen gelernt.”
    „Ich hätte dich für klüger gehalten, Isaac. Zwischen Zwergschildkröten und einem Hirtenhund gibt es beträchtliche körperliche Unterschiede. Satan wird den Kindern Angst machen.”
    „Nein, bestimmt nicht”, erwiderte er zuversichtlich. „Hirtenhunde lieben Kinder. Ist die Schatzsuche bald vorüber?” Als sie nickte, fügte er lächelnd hinzu: „Dann pass mal gut auf, Miss Tessa.”
    „Aber, Isaac!” wandte sie gereizt und atemlos ein.
    Er störte sich nicht daran, sondern ging mit Satan in die Mitte des Schulhofs. Einige Kinder blieben stehen und sahen zu ihnen.
    Auf einen leisen Befehl hin setzte Satan sich und hob eine Vorderpfote. Danny, ein Aborigine, wagte sich näher heran.
    „Er will dir die Hand schütteln”, erklärte Isaac.
    „In Ordnung.” Danny lächelte mutig und ergriff die Pfote des Hundes. Andere Kinder drängten sich aufgeregt näher heran.
    „Jetzt bin ich dran!”
    „Kann ich ihm auch die Hand geben?”
    Bald darauf beteiligten sich alle. Tessa fühlte, wie sich eine kleine Hand in die ihre schob, und blickte nach unten. „Rosie, hast du Angst vor dem Hund?”
    Das kleine Mädchen nickte und sah Tessa mit großen dunklen Augen an.
    „Du kannst bei mir bleiben”, versicherte Tessa und freute sich, dass ihre Vorhersage über den Hund wenigstens teilweise zutraf.
    Isaac und Satan unterhielten inzwischen den Rest der Bande, und Tessa entspannte sich allmählich. Satan folgte Isaac aufs Wort und gab geduldig allen Kindern die Pfote.
    Sie waren schon fast fertig, als Isaac auf Rosie aufmerksam würde, die sich schüchtern an Tessa drängte. Er kam zu ihnen und ging in die Hocke, um mit dem kleinen Mädchen auf gleicher Höhe zu sein. „Hallo.”
    Rosie presste sich noch fester an Tessas Bein. Tessa hoffte, er würde das verängstigte Mädchen nicht bedrängen.
    „Könntest du mir helfen?” fragte er.
    Das Mädchen schwieg und sah ihn unverwandt an.
    „Weißt du, wo es hier Bälle gibt? Ich brauche sie für Satans nächstes Kunststück.”
    Langsam nickte das Mädchen.
    „Wunderbar.” Isaac lächelte strahlend und hielt ihr die Hand hin. „Zeigst du sie mir?”
    Rosie ließ Tessa los, griff bedenkenlos nach Isaacs Hand und führte ihn zu einer Spielzeugkiste im Haus.
    „Kannst du dem Hundchen den Ball werfen?” fragte er, als sie wieder ins Freie kamen.
    Rosie kicherte. „Ja”, sagte sie und warf den Ball. Im nächsten Moment klammerte sie sich an Isaacs Hand und quietschte wie die anderen Kinder gleichzeitig vor Angst und Begeisterung, als Satan hoch in die Luft sprang und den Ball fing. Tessa musste Isaac dafür bewundern, wie geschickt er Rosie für sich gewonnen hatte.
    Der Hund konnte offenbar eine Menge Kunststücke. Er fing Bälle und Frisbee-Scheiben, die ihm die Kinder warfen, führte in der Luft Überschläge aus und hüpfte auf den Hinterbeinen. Als er sich schließlich erschöpft vor sein Herrchen legte, ließ er zu, dass ihn die Kinder streichelten und an sich drückten und sogar auf ihm herumkletterten.
    Und Isaac scherzte und plauderte mit den Kindern so problemlos, als wäre er aller Lieblingsonkel. Am meisten überraschte Tessa allerdings, dass er offenbar

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