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Viel zu lange her

Viel zu lange her

Titel: Viel zu lange her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hannay
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Schicksal?
    Unmöglich konnte sie jetzt darüber nachdenken. Keinerlei Selbstvorwürfe konnten sie aufhalten. Die Sehnsucht von neun Jahren löschte alle Gedanken aus. Es war einfach unbeschreiblich schön mit Isaac.
    Mit Lippen und Zunge verwöhnte er sie, bis sie sich stöhnend an ihn presste. Keinen Moment hielt er die Hände still und drückte sie an sich, damit sie seine Erregung spürte, und tief in ihr setzte ein unstillbares Sehnen ein.
    In drei Stunden, drei Tagen oder drei Jahren - irgendwann gab es eine Zukunft, wie auch immer sie aussehen mochte. Doch das hier war die Gegenwart, in der sie mit Isaac auf das Bett sank, das Gesicht gegen sein weiches schwarzes Haar drückte und begierig über seine breite Brust strich.
    Er hob das Herz an der Kette an, küsste Tessa auf den Hals und löste lustvolle Schauer in ihr aus. Sie erwiderte die Küsse, presste die Lippen an seinen Hals und schmeckte das Salz auf seiner Haut. Genüsslich seufzend ließ sie den Mund über seine Brust gleiten bis zu der Stelle, an der sie auf seinen Jeansbund traf.
    Das war ihr Isaac! Ohne zu überlegen, tastete sie nach dem Knopf der Jeans.
    Ein Fehler.
    Er hielt ihre Hand fest und zo g sie weg. „Um Himmels willen, Tessa!” stieß er heftig atmend hervor, schob sie zur Seite und sprang vom Bett hoch.
    „Isaac!” Zutiefst verletzt lag sie da. Das Haar war ihr ins Gesicht gefallen, und sie konnte nichts sehen, weil ihr Tränen in die Augen stie gen. Sie hörte jedoch die Verachtung in seiner Stimme.
    „Tessa, wie konntest du das tun!”
    Wie konnte sie das nicht tun?
    „Ich … ich weiß es nicht, Isaac. Ich dachte …”
    „Was hast du gedacht?” Er biss die Zähne zusammen und wandte den Blick von ihren entblößten Schenkeln. „Dass du dir die Wartezeit bis zur Hochzeit durch etwas Vergnügen mit mir verkürzen könntest?”
    „Nein, natürlich nicht!”
    Sie hatte überhaupt nicht nachgedacht. Es war, als hätte sie nur getan, wofür sie geboren worden war. So natürlich war es für sie, Isaac zu lieben.
    „Du liebst ihn nicht?”
    „Wen?” fragte sie.
    „Paul Hammond, wen denn sonst?” fuhr er sie an.
    „Paul?” flüsterte sie und versuchte, nicht mehr an Isaacs Arme und Küsse und sein offensichtliches Verlangen zu denken.
    „Der Mann, den du am Samstag heiraten wirst. Armer Kerl! Weiß er, was für eine Frau er bekommt? Weiß er, wie du deinem heißen Körper in den nächsten dreißig oder vierzig Jahren Befriedigung verschaffen willst?”
    Obwohl seine Vorwürfe sie trafen, versuchte sie zu antworten. Doch wo sollte sie anfangen?
    Isaac würde nie begreifen, welche
    Übereinstimmung zwischen ihr und Paul bestand. Und sie konnte ihm nicht erklären, warum sie einen Kompromiss einging und sich mit dem Zweitbesten begnügte.
    Isaac verstand sie überhaupt nicht. Er ahnte nicht, wie verzweifelt sie gewesen war, als er wegging. Er wusste nicht, wie sehr sie fürchtete, er könnte erneut verschwinden. Doch sie konnte nicht vor ihm kriechen und ihn anflehen, sie nicht noch einmal zu verlassen. Diese Demütigung nahm sie nicht auf sich. Wenigstens hatte sie über die Jahre hinweg einen Rest von Stolz bewahrt.
    So beherrscht wie möglich setzte sie sich auf, strich das Haar aus dem Gesicht zurück, zog den Rock herunter und tastete mit den Füßen nach den Schuhen. Isaac sah schweigend zu.
    Als sie aufstand, fuhr er sie an: „Der arme Paul kann dich vielleicht nicht so lieben, wie du das brauchst, Queen Tess, aber er stammt aus der richtigen Familie, nicht wahr?”
    Betroffen sah sie ihn an. „Ich habe keine Ahnung, was du meinst.”
    Das verwirrte ihn, doch sie war zu verletzt und zornig, um darauf zu achten. Es spielte keine Rolle, dass sie einander nicht verstanden. Der wichtigste Punkt war eindeutig klar. Isaac konnte sie in die Arme nehmen und wieder loslassen, ohne sich etwas daraus zu machen. Schon einmal hatte er sie geliebt und dann verlassen. Wurde sie denn nie klug?
    Tessa wich zur Tür zurück und blieb noch einmal stehen. „Wie konnte ich jemals den Fehler begehen, dich zu lieben?” fragte sie bitter.
    Verzweifelt tastete sie nach dem Verschluss der Halskette, glaubte schon, ihn nicht öffnen zu können, und schaffte es doch. Sie schleuderte das Herz nach Isaac und lief zu ihrem Zimmer.

6. KAPITEL
    Noch zwei Tage …
    Tessa war überzeugt, dass Isaac am Morgen abreiste.
    Als sie ihm letzte Nacht das goldene Herz an den Kopf warf, hatte sie gehofft, er würde sofort verschwinden.
    Wie sollte sie ihm

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