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Viel zu lange her

Viel zu lange her

Titel: Viel zu lange her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hannay
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und hakte Isaac unter. „Sei nicht böse, aber Isaac geht mit mir hinterher essen.”

7. KAPITEL
    Tessa redete sich ein, dass das flaue Gefühl im Magen nichts mit Eifersucht zu tun habe.
    Natürlich konnte Isaac mit Alice ausgehen. Trotzdem fragte sie sich, wann die beiden sich getroffen hatten. Wie hatte Alice es geschafft, von Isaac eingeladen zu werden? Und wieso wollte Isaac plötzlich mit ihrer besten Freundin und Brautjungfer ausgehen?
    Die Gruppe stand an den Stufen der Kanzel. Alle warteten auf Paul und unterhielten sich höflich mit dem Dekan über das Wetter und andere Trauungen, die er durchgeführt hatte.
    Irgendwann gingen ihnen die Themen aus. Der Dekan sah auf die Uhr.
    Nigel räusperte sich. „Ich sage es nur ungern, aber es ist möglich, dass Paul sehr lange aufgehalten wird. Dieser Fall, den er vertritt, hat heute eine völlig unerwartete Wendung genommen.”
    „Dann sollten wir mit der Probe beginnen”, schlug der Dekan vor. „Tessa, Sie könnten die wichtigsten Einzelheiten mit Ihrem Bräutigam noch vor der Zeremonie besprechen.”
    „Natürlich”, erwiderte sie heiser.
    „Also”, sagte der Dekan und betrachtete die Versammelten über den Goldrand der Brille hinweg. „Wir beginnen mit der Braut. Sie stehen hier vor mir, meine Liebe. Der Trauzeuge steht dann neben dem Bräutigam, die Brautjungfer kommt auf diese Seite … ja, sehr schön.” Er sah Isaac fragend an.
    „Ach, ich bin nur Gast”, erwiderte Isaac, hob abwehrend die Hände und wich zu den vordersten Bänken zurück.
    „Nicht so eilig”, meinte der Dekan. „Sie könnten für den Bräutigam einspringen.”
    „Nein!” rief Tessa.
    Alle sahen sie erstaunt an.
    Sie senkte den Kopf. Der Albtraum endete wohl nie! Hoffentlich lehnte Isaac ab! Sie ertrug das nicht.
    Isaac zögerte. „Was müsste ich tun?” fragte er schließlich.
    „Im Grunde müssen Sie nur hier stehen und den leeren Platz ausfüllen”, erklärte der Dekan. „Es hilft allen Beteiligten, das richtige Gefühl für die Aufstellung zu bekommen.”
    Tessa hielt den Atem an. Peinliche Stille war eingetreten.
    „Hey, Isaac, es ist doch nur eine Probe”, scherzte Alice. „Du stellst dich an, als hinge deine Zukunft davon ab.”
    Er lächelte ihr gequält zu. „Natürlich springe ich ein”, erwiderte er rasch.
    „Sie werden schon nicht mit der falschen Frau verheiratet”, meinte der Dekan lächelnd. „Ein solcher Fehler ist mir bisher noch nicht unterlaufen. Obwohl”, fügte er seufzend hinzu, „viel zu viele Paare zu spät entdecken, dass sie die falsche Wahl getroffen haben.”
    Tessa fragte sich, wieso der Dekan ausgerechnet sie dabei ansah.
    Isaac trat neben sie. „Ich probiere alles einmal aus”, sagte er und lächelte ihr verlegen zu.
    „Ich versichere, dass ich vor Samstag niemanden zu Mann und Frau erklären werde”, scherzte der Dekan weiter.
    Tessa wollte es nur noch hinter sich bringen.
    Vielleicht merkte der Dekan, dass sie es eilig hatte. „Ich beginne mit der Zeremonie, sobald Tessa und Paul hier stehen. Ich werde sagen, dass wir vor Gott zusammengekommen sind, um diesen Mann Paul und diese Frau Theresa im heiligen Stand der Ehe zu vereinen.”
    Tessa stellte sich vor, wie sie im Hochzeitskleid vor dem Altar stand und durch Lydias Schleier, ein altes Erbstück, Isaac zulächelte, der sie voll Bewunderung und Liebe betrachtete.
    Was war sie doch dumm! Die Zeiten kindischer Fantasien waren längst vorüber. Während der Dekan mit der Beschreibung fortfuhr, konzentrierte sie sich auf ihre Umgebung. Ihr Blick glitt von dem feinen Spitzenrand des Altartuchs zu den bunten Scheiben der Fensterrosette hoch über dem Altar.
    Isaac stand steif neben ihr. Sie wagte nicht, ihn anzusehen. Er schien sich ganz auf die Worte des Geistlichen zu konzentrieren.
    „Danach werde ich verkünden, dass die Ehe ein Symbol für Go ttes Liebe uns Menschen gegenüber ist und wir sie daher nicht leichtfertig oder sorglos eingehen dürfen.”
    Tessa fühlte, wie Isaac sich leicht zu ihr drehte, doch sie blickte geradeaus. An ihrer Entscheidung, Paul zu heiraten, war nichts leichtfertig oder sorglos. Wieso fürchtete sie dann, jeden Moment in Tränen auszubrechen oder sinnlos zu kichern? Wurde sie hysterisch?
    Sie biss sich hart auf die Lippe. Während der Geistliche das Gelöbnis verlas, das Paul ablegen sollte, dachte sie an Pauls Zuverlässigkeit und Beständigkeit. Sie hatte Glück, einen so vertrauenswürdigen Ehemann zu bekommen.
    „Und jetzt zum Gelöbnis

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