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Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir gluecklich sind

Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir gluecklich sind

Titel: Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir gluecklich sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max. A Hoefer
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Ausgangsniveau zurückfällt. Die Ansprüche steigen, während die Lebenszufriedenheit stagniert. Vgl. Binswanger 2007.
    12 Institut Rheingold 2012.
    13 Weber 2006, S. 26.
    14 Weber 2006, S. 167.
    15 Die Angst vor der Apokalypse ist für den Puritaner zentral und wiederholt sich in zahllosen Varianten bis heute. Besonders in der Umweltbewegung ist das Motiv, dass der Mensch durch seinen lasterhaften Konsum die Erde zerstört und daher untergehen wird, weitverbreitet. Ausführlich belegt das Nelson für die amerikanische Umweltbewegung, vgl. Nelson 2010.
    16 Adam Smith glaubte zwar an das angeborene Streben zu ständiger Verbesserung, meinte aber auch, dass es irgendwann an natürliche und institutionelle Grenzen stoßen wird und dann ein »stationärer Endzustand« erreicht wäre.
    17 Galbraith warf den Ökonomen vor, den Übergang von einer Wirtschaft des Mangels zu einer Überflussgesellschaft zu ignorieren (Galbraith 1958).
    18 Keynes zeigte in seiner Allgemeinen Theorie , dass das freie Spiel von Angebot und Nachfrage nicht automatisch für Vollbeschäftigung sorgt, weil die Nachfrage in der Gesamtwirtschaft dauerhaft geringer sein kann als das Angebot – ohne dass sinkende Preise das Problem lösen (Keynes 2009).
    19 Keynes widerlegte das sogenannte Saysche Gesetz, wonach jedes Angebot sich seine Nachfrage selbst schaffe, indem er zeigte, dass die Menschen in Krisenzeiten sparen und den Konsum einschränken und die Unternehmen weniger investieren, somit Knappheit wählen (Keynes 2009).
    20 Die Verhaltensökonomie zeigt, dass Menschen gar nicht ihren Nutzen maximieren wollen, sondern zumeist eine befriedigende Lösung anstreben. Außerdem handeln wir spontan und inkonsistent: Als Konsumenten lassen wir uns von »Umsonst-Illusionen« verführen, und als Anleger treffen wir aus »Verlustangst« falsche Entscheidungen. Dinge, die wir besitzen, schätzen wir im Wert höher ein als der Markt. Wir sind emotionale Wesen, die ihre Präferenzen wechseln, und wir orientieren uns an anderen, weshalb uns unsere Position in der Gesellschaft viel bedeutet. Der Einfluss von Einkommen, Status oder Konsum hängt auch davon ab, mit wem in der sozialen Hierarchie wir uns vergleichen (vgl. Kahneman, Diener und Schwarz 2012).
    21 Schnabel 2012, S. 58 f.
    22 Kahneman, Diener und Schwarz 1999.
    23 Alexander Rüstow spricht von der »kaum vorstellbaren Blindheit« und vom »theologisch-metaphysischen Ursprung« der Ökonomie, die die gesellschaftlichen Voraussetzungen und die beschränkte Reichweite ihrer Theorien ausblendet (Rüstow 2009, S. 40).
    24 Eine Alternative wäre die Definition von Alfred Marshall: Die Ökonomie dient der Erforschung der »materiellen Voraussetzungen unseres Wohlergehens«.
    25 Die Ökonomen machen sich über diese Dogmatik gern selbst lustig, etwa in dem Witz: Wie viele Ökonomen braucht es, um eine Glühbirne zu wechseln? Antwort A: Keinen. Wenn die Glühbirne hätte ausgewechselt werden müssen, hätte es der Markt längst getan. Antwort B: Das ist irrelevant. Die Präferenzen der Glühbirne sind gegeben. Antwort C: Acht. Einen, um sie zu wechseln, und sieben, um alles andere konstant zu halten.
    26 Und der »rational choice«.
    27 Weimann, Knabe und Schöb 2012, S. 12.
    28 Vgl. Expertise des Sachverständigenrats 2010, S. 68.
    29 Expertise des Sachverständigenrats 2010, S. 88.
    30 Ruckriegel weist darauf hin, dass die gängige ökonomische Theorie die Veränderung der Ansprüche aufgrund von Gewöhnung und sozialer Vergleiche nicht berücksichtigt. Ansprüche und Ziele passen sich an die tatsächliche Entwicklung an, d.h. mit steigendem Einkommen steigen auch die Ansprüche, sodass daraus keine größere Zufriedenheit erwächst (hedonistische Tretmühle), zum anderen ist – sofern die materielle Existenz gesichert ist – weniger das absolute Einkommen als vielmehr das relative Einkommen – d.h. das eigene Einkommen im Vergleich zu anderen – für den Einzelnen entscheidend: »Soll die Lebenszufriedenheit gesteigert werden, kommt es, wenn genug Mittel zur Befriedigung der materiellen Grundbedürfnisse verfügbar sind, auf die nicht-finanziellen Glücksfaktoren und auf die Einkommensverteilung an« (Ruckriegel 2012, S. 133).
    31 Neujahrsumfrage zu den guten Vorsätzen für 2013 vom Forsa-Institut im Dezember 2012.
    32 Gigerenzer 2008.
    33 Die Existenz der öffentlich-rechtlichen Sender wird vom Verfassungsgericht als Beitrag zu einer qualitativen Informationsversorgung gerechtfertigt. Die Zwangsabgabe

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