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Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir gluecklich sind

Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir gluecklich sind

Titel: Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir gluecklich sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max. A Hoefer
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ist in ihrer Höhe ärgerlich, zumal sie mehr den Gehältern als den Programminhalten nutzt, aber die lausige Qualität der Privatsender macht Karlsruhe die Argumentation leicht.
    34 Vgl. Simon 2012.
    35 Ockenfels 2012, S. 665–676.
    36 Röpke 1958, S. 167.
    37 Liberale wie Ludwig Erhard haben stets geraten, nur sehr überlegt und zielgenau in den Markt einzugreifen, weil Lobbyisten gern ihre Profitinteressen als Allgemeininteresse ausgeben. Z.B. profitieren die Vermieter vom Wohngeld, das dem Mieter bezahlt wird, weil sie das Wohngeld in die Miete einkalkulieren. Dennoch kann diese »Ineffizienz« richtig sein, wenn der Staat eine kleine Gruppe von Geringverdienern aus sozialen Gründen unterstützen will.
    38 Rolle 2005, S. 317.
    39 Biesecker 1995, S. 193.
    40 Weber 2006, S. 146.
    41 Weber 2006, S. 22.
    42 Weber 2006, S. 165.
    43 Dellwing 2008, S. 63.
    44 »Handlungszwang und Zeitökonomie erhalten ihre existenzielle Dringlichkeit gerade vor dem Horizont eines Rechenschaft fordernden Gewissens«, erläutert Alois Hahn. Bei den Urpuritanern stand noch nicht der Geldgewinn im Vordergrund. »Der Heilsgewinn erzeugt die Erwägung der optimalen Nutzung der Zeit, und zwar jeden Augenblicks des Lebens, im Dienst der Selbstvergewisserung über den Gnadenstand.« Hahn 1987, S. 128.
    45 »Die Idee der Profitmaximierung ist vielleicht die calvinistischste Annahme der gegenwärtigen liberal dominierten Ökonomie«, schreibt Michael Dellwing (Dellwing 2008, S. 63).
    46 Weber dazu: Im Calvinismus war die Kirche nicht länger Heilsanstalt, sondern eine Sammlung der Erretteten und Nichterretteten, in der auch die Nichterretteten dazu gebracht werden mussten, die Gebote Gottes strikt einzuhalten. Adam Smith löste das Problem, indem er durch die göttliche »invisible hand« des Marktes einen selbstregulierenden Mechanismus erfand, der den Egoismus des »Bäckers und Metzgers« ins Wohlergehen aller verwandelte. Der Markt ist eine moralische Anstalt, und dass er diszipliniert und die Faulen bestraft, ist ganz explizit erwünscht. Smith kannte freilich noch Bereiche, die er außerhalb des Marktes stellen wollte, für Chicago-Ökonomen wie Gary Becker gilt das nicht mehr.
    47 Zu den Ähnlichkeiten zwischen Rousseau und Smith vgl. Phillipson 2011.
    48 Smith 1984, S. 111. Smiths Wilder ist ein harmloserer Wilder als der Hobbes’sche. Das sind bereits Reaktionen auf die Kolonialzeit, die vorführte, dass die »zivilisierten« Engländer um ein Vielfaches barbarischer waren als die harmlosen »Wilden«.
    49 Smith 1984, S. 183.
    50 Robbins 1962, S. 15 f.
    51 Everett 2010.
    52 Hill sieht in Smiths Werk den Versuch, den calvinistischen Providentialismus mit der politischen Ökonomie zu verbinden. Die puritanische Theologie lehnte die liberale Theorie anfangs ab, ging aber bald mit ihr zusammen, etwa bei Thomas Chalmers. Das geht im 19. Jahrhundert so weit, dass auch die Theologen bei den poor laws , der Armengesetzgebung, Almosen ablehnten, weil sie einen Eingriff in den göttlichen Heilsplan darstellten. Allenfalls durften Arme von Almosen profitieren, die sie »verdienten« (Hill 2004, S. 11). In den drei Entwicklungsphasen des Homo oeconomicus – Calvinismus, englischer Utilitarismus, Rational Choice – verschärfte sich die puritanische Anthropologie. Erst seit die Verhaltensökonomie die Realitätsferne des Homo oeconomicus thematisiert, wird der Modellcharakter herausgestellt. Das klang beim radikalen Nutzenfetischisten und Nobelpreisträger Gary Becker noch ganz anders (vgl. Becker 1993).
    53 Entsprechungen zwischen Puritanismus und Homo oeconomicus gibt es noch viele: Die puritanische Forderung nach einem innerlich stetigen, nach außen rational handelnden und methodisch vorgehenden Menschen mit »absoluter Selbstkontrolle« spiegelt sich in der Annahme der »Konsistenz der Präferenzen« über längere Zeit. Ein gewissensfester Protestant ändert seine Meinung nicht dauernd. Der Homo oeconomicus darf per definitionem seine Präferenzen nicht vor eventuellen Veränderungen der Restriktionen (Budget, Preise etc.) ändern. In beiden Fällen dominiert das Motiv der Selbstkontrolle: Die Ökonomen können allerdings nicht erklären, warum es rational sein soll, seine Präferenzen nicht jederzeit zu ändern (etwa durch Nachdenken oder Willensentscheidung). Wie bei Calvin hat der Homo oeconomicus keine Willensfreiheit: Er kann aus kalkulatorischer Notwendigkeit seine Präferenzordnung nicht beliebig verändern. Genau das würde aber

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