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Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir gluecklich sind

Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir gluecklich sind

Titel: Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir gluecklich sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max. A Hoefer
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sozialen Gerechtigkeit als »ein quasi religiöser Aberglaube« abzutun (Hayek 1981, S. 98).
    32 Hayek 1981, S. 158.
    33 »Die Idee des Fortschritts ist der ins Säkulare gewendete christliche Glaube an die Vorsehung«, schreibt John Gray. Sie ist sowohl im Marktradikalismus als auch im Marxismus wirksam, teilweise mit identischen Ansichten, etwa dem Glauben, die Wirtschaft sei der Motor der Vervollkommnung (Gray 2012, S. 14).
    34 Prisching 2009, S. 126.
    35 Hayek 1981, S. 131.
    36 Hayek 1981, S. 140. Hayek hat das Glück ausdrücklich als Teil des Marktspiels eingeführt, damit niemand fordern kann, dass unverdient erworbene Güter zu enteignen oder umzuverteilen sind – man denkt heute an die Boni der Londoner Banker. Sie waren eben clever und hatten Glück im Kampf ums Dasein.
    37 Hayek 1981, S. 167.
    38 Hayek 1975, S. 21.
    39 Weber 2006.
    40 Im Ökonomismus, so der Wirtschaftsethiker Thielemann, gilt der Markt als Legitimität verbürgende metaphysische Instanz. An die Stelle vernunftbegabter Individuen, die aus freien Stücken handeln, tritt der Glaube an eine überpersönliche Instanz, die das ethisch Richtige für uns Irdische verbindlich definiert und seine Einhaltung effektiv gewährleistet. Dies zeigt sich etwa in der normativen Überhöhung des Wettbewerbs als »Entdeckungsverfahren«. Was sich im Wettbewerb durchsetzt bzw. »bewährt«, wird hierbei zugleich als ethisch vernünftig »entdeckt« und damit als Ausdruck der weisen Vorgaben einer überpersönlichen Instanz gedeutet. Hayeks »Entdeckungsverfahren« erinnert Thielemann an eine »Offenbarungstheorie des Marktes«. Thielemann 2009/10, S. 159.
    41 Hayek 1983, S. 379. Für Menschen, die ohne eigenes Verschulden nicht in der Lage sind, am Markt Einkommen zu beziehen, sprach sich Hayek für ein garantiertes Mindesteinkommen aus. Nur: Was ist unverschuldet?
    42 Deutsche Übersetzung.
    43 Gewinn, Arbeit, Produktion – das ist der Kosmos von Hayek: »Das Gewinnstreben ist die Grundlage eines Produktionssystems, das uns jene Unterhaltsmittel zur Verfügung stellt, die erforderlich sind, um die heute bestehende Gesellschaft am Leben zu erhalten.«
    44 Anfang der 30er Jahre hielt Hayek in Cambridge einen Vortrag mit der These, die Weltwirtschaftskrise sei das Ergebnis von Überkonsumption. Als man ihn fragte, ob er wirklich behaupten wolle, dass, wenn er sich morgen einen neuen Mantel kaufe, dies die Arbeitslosigkeit erhöhe, antwortete von Hayek: »Ja, aber es würde eine lange mathematische Ableitung benötigen, um zu erklären wieso« (Robinson 1973, S. 39 f.).
    45 Steffen Huck vom University College in London im Oktober 2012 im Handelsblatt (Müller 2010).
    46 »Abholzen« wollte Münchau die Genossenschaftsbanken – sie überstanden dann die Finanzkrise 2008 am besten. Münchau empfahl die US-Studentenfinanzierung – sie ist die wohl schwerste Schuldenhypothek, die je einer Studentengeneration aufgebürdet wurde. Münchau hielt auch das Ziel Ludwig Erhards, »jedes Jahr den Haushalt auszugleichen«, für einen grundsätzlichen Fehler. Schulden machen wie Griechenland und die USA, das ist der richtige Weg!
    47 Arm ist, wer weniger als 60 Prozent des Netto-Durchschnittseinkommens bezieht. Wächst also der Wohlstand in Deutschland, dann geht die Armut statistisch nicht zurück, sie wächst sogar, wenn der Zuwachs der oberen Hälfte der Bevölkerung größer ist als der der unteren. Umgekehrt sinkt die Armutsquote, wenn alle ärmer werden.

5 Immer mehr Selbstinszenierung und immer mehr Bluff
    »Viele sind berufen, aber nur wenige sind auserwählt.«
    Den Erfolg der TV -Figur Daniela Katzenberger konnte ich mir anfangs nicht erklären. Bei Pamela Anderson, ihrem Vorbild, waren die Attribute, die sie attraktiv machten, gleichsam zum Greifen nah. Aber an Katzenberger, die 2010 bei Google Deutschland auf Platz 3 der meistgesuchten Personen und auf Platz 8 der meistgesuchten Nachrichten aufschien, ist alles durchschnittlich: die Silikonbrüste, die wasserstoffblonden Haare, das Übermaß an Schminke. Auch ihre »Story« als »Auswanderin«, die Einlass in Hugh Hefners Playboy-Bunny-Imperium begehrte, ist zu dünn, um ihren Aufstieg zum Reality- TV -Star zu erklären. An ihr schien so gar nichts Substanzielles, was mir ihre mediale Dauerpräsenz hätte begreiflich machen können. Erst als Fans in einer Sendung Katzenberger dafür lobten, dass sie so »natürlich« sei, obwohl sie doch offensichtlich so »künstlich« ist, verstand ich die Attraktivität

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