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Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir gluecklich sind

Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir gluecklich sind

Titel: Vielleicht will der Kapitalismus gar nicht, dass wir gluecklich sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max. A Hoefer
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halten den eigenen Weg für den »wahren« und den Weg des Feindes für den »falschen« (vgl. Rieger und Leibfried 2004).
    15 Horkheimer und Adorno 1947, S. 196.
    16 Immerhin war der Auslöser für die Agenda 2010 die Nürnberger Arbeitsagentur, die ihre Vermittlungsstatistiken systematisch geschönt hatte und nur einen Bruchteil ihrer 100 000 Beamten in der Jobvermittlung einsetzte, der Rest verwaltete sich selbst.
    17 Ein Hintergrundpapier der SPD-Bundestagsfraktion »Marktradikalismus statt sozialer Marktwirtschaft – Wie Private-Equity-Gesellschaften Unternehmen verwerten« nennt darin u.a. als Heuschrecken die Beteiligungsgesellschaften KKR, die Bank Goldman Sachs sowie die Private-Equity-Firma Apax, an die Müntefering als Verkehrsminister den Staatsbetrieb Tank und Rast verkauft hatte.
    18 Müntefering 2005.
    19 Auch die Wirtschaftswissenschaft hat für die Verlierer im Kampf ums Dasein nicht viel übrig. Eigentlich ist der Untergang einer Branche, etwa der Printmedien durch das Internet, nicht paretooptimal, denn die Verlierer stellen sich zweifellos schlechter. Diese Transaktionskosten einer »schöpferischen Zerstörung« lässt die Ökonomie der Einfachheit halber schlicht unter den Tisch fallen.
    20 Jahresgutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung für das Jahr 2005, S. 463 ff.
    21 Eine nüchterne Bilanz ergibt, dass die großen Befürchtungen falsch waren. Die Unternehmenssubstanz in Deutschland ging keineswegs vor die Hunde. Unbegründet waren die Ängste aber nicht, denn der weltweite Anteil von Private-Equity-Gesellschaften an Unternehmenskäufen hatte stark zugenommen, und deren Ziel war keine nachhaltige Firmenentwicklung sondern ein profitabler Exit. Sie waren, wie die Finanzmarktkrise 2008 zeigte, eine Blase, weil sie riesige Kredite benötigten, mit denen sie ihren geringen Eigenkapitaleinsatz hebelten, um die Kapitalrendite zu steigern. Gut, dass die Europäische Kommission sie 2010 regulierte. Ein Beitrag zum Deleveraging der Finanzbranche.
    22 Weber 2006, S. 142.
    23 Als Mormonin sieht sie sich gar als »Heilige der letzten Tage«.
    24 Das sind allerdings die ideologischen Frames, die Realität ist komplexer: Der einzige Politiker in den vergangenen fünfzig Jahren, der den Sozialstaat nennenswert beschnitten hat, war der linke Clinton. In Deutschland haben Bismarck und Adenauer mehr für den deutschen Sozialstaat getan als jeder linke Bundeskanzler.
    25 Nicht, dass das deutsche System perfekt wäre, doch hat die Agenda 2010 einige Überregulierungen abgeschafft und vor allem älteren Erwerbsfähigen zu Jobs verholfen. Die Lehrbuchökonomie betrachtet den deutschen Flächentarif als ineffizient: So empfiehlt sie, dass Unternehmen die Löhne senken sollten, wenn es der Arbeitsmarkt hergibt. Die Folge wäre maximaler Frust und Arbeitsverweigerung der Belegschaften, weshalb Lohnsenkungen auch kaum vorkommen. Andererseits nimmt sie an, dass die Höhe des Lohns nichts mit der Qualität der Arbeit zu tun hat und ausschließlich vom Marktpreis abhängt. In der Realität werden z.B. ungelernte Arbeiter in Branchen mit hohem Gewinn (Energie) weit besser bezahlt als in Branchen mit niedrigem Gewinn (Gastronomie), also ganz unabhängig von Angebot und Nachfrage. Die Lehrbuchökonomie ist voll von realitätsfremden Vorannahmen. Den jahrzehntelangen Erfolg der deutschen Volkswirtschaft mit einem angeblich so ineffizienten Lohnsystem kann sie eigentlich nicht erklären.
    26 Münchau 2006, S. 159.
    27 Den Ordoliberalen war klar, dass die Anhänger der reinen Marktlehre einer Ersatzreligion huldigten. Alexander Rüstow sah darin einen »theologisch-metaphysischen« Glauben an die Autonomie des Marktes und an die »unbedingte Gültigkeit der ökonomischen Gesetze« am Werk. Dieser »Aberglaube« begriff nicht, dass die Menschen die Launen des Marktes und seiner Akteure eben nicht hinnehmen wie ein Gottesurteil und zusehen, wie ihr Lohn auf ein paar Cent sinkt, weil der Markt das angeblich so will. Rüstow warf den Marktgläubigen vor, die Auswüchse durch ihre Blindheit nicht verhindert und so der Idee der freien Wirtschaft geschadet zu haben (Rüstow 2001, S. 191).
    28 Eucken 1990, S. 31.
    29 Eucken 1990, S. 197.
    30 Allenfalls Schwarzmärkte, wo der Handel verboten ist.
    31 Hayek sah sich als rationaler Wissenschaftler und hätte die Herkunft seiner »spontanen Marktordnung« in der calvinistischen Vorsehung geleugnet, doch er fand nichts dabei, die Idee der

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